Digitales Liedblatt zum Eröffnungsgottesdienst des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg

Sie können diesen Gottesdienst live vom Kirchentag aus Nürnberg am 7. Juni 2023 von 17:30 Uhr – 18:30 Uhr im Bayerischen Fernsehen sehen . Mit diesem digitalen Liedblatt können Sie den Gottesdienst zu Hause mitfeiern. Laden Sie diese Seite am besten auf ein Tablet oder Handy und feiern und singen Sie mit.

Das Original-Liedblatt des Kirchentags (aus rechtlichen Gründen ohne Noten und Texte) finden sie am Ende dieses Posts.

Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Gottesdienst.

TEXT IN BEARBEITUNG

Bläserzeichen für den Kirchentag

Liturgische Eröffnung und Begrüßung

Lied „In dir ist Freude“

1. In dir ist Freude in allem Leide O du süßer Jesu Christ!
Durch dich wir haben himmlische Gaben
Du der wahre Heiland bist
Hilfest von Schanden, rettest von Banden
Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet
Wird ewig bleiben. Halleluja
Zu deiner Güte steht unser G’müte
An dir wir kleben im Tod und Leben
Nichts kann uns scheiden. Halleluja

2. Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden
Teufel, Welt, Sünd oder Tod
Du hast’s in Händen, kannst alles wenden
Wie nur heißen mag die Not
Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren
Mit hellem Schalle, freuen uns alle
Zu dieser Stunde. Halleluja
Wir jubilieren und triumphieren
Lieben und loben dein Macht dort droben
Mit Herz und Munde. Halleluja

Hinführung

Heute ist jetzt

Musik

„Jetzt ist die Zeit“ (Andreas Mücksch)

Entfaltetes Kyrie

mit Liedruf (Andreas Mücksch, aus „Messe in D“)

Musik

Gloria (Andreas Mücksch)

Gloria-Gebet

Lied „Lobe den Herren“

1) Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren,
meine geliebete Seele, das ist mein Begehren.
Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf,
lasset den Lobgesang hören!

2) Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,
der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,
der dich erhält, wie es dir selber gefällt;
hast du nicht dieses verspüret?

5) Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen.
Alles, was Odem hat, lobe mit Abrahams Samen.
Er ist dein Licht, Seele, vergiss es ja nicht.
Lob ihn in Ewigkeit! Amen.

Text: Joachim Neander 1680. Melodie: 17.Jh.; geistlich Stralsund 1665, Halle 1741 (EG 317).

Sprechgesang

kehrt um, kehrt um, kehrt um (Andreas Mücksch/Julia Rittner-Kopp)

Lesung

Markus 1, 14–15

Nachdem Johannes gefangen genommen worden war, ging Jesus nach Galiläa und verkündete die frohe Botschaft Gottes. Er sprach: „Jetzt ist die Zeit: Gottes gerechte Welt ist nahe. Kehrt um und vertraut der frohen Botschaft!“

Musik

Sanctus (Andreas Mücksch)

Predigt

zu Markus 1, 14–15

Aktion

Eine geschenkte Minute

Musik

Jetzt ist die Zeit

Kollekte

Wir bitten Sie um Ihre Kollekte für Hilfe angesichts des Krieges in der Ukraine. Ihre Kollekte geht jeweils zur Hälfte an Hilfsprojekte der Deutschen Ev.-Luth. Kirche in der Ukraine und das Projekt Seelsorge an ukrainischen Geflüchteten in Deutschland.

Deutsche Ev.-Luth. Kirche in der Ukraine (DELKU)

Die DELKU ist eine kleine evangelische Kirche in der Ukraine. Sie hat unter anderem in Charkiw, Odessa und Kyiv Gemeinden. Gut vernetzt vor Ort können diese besonders schnell auf akute Notlagen reagieren und helfen, wo es Hilfe braucht: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sammeln sie Lebensmittel und bringen diese mit Hilfstransporten in die Kriegsgebiete. Sie versorgen Geflüchtete und organisieren Unterkünfte. Sie schaffen Angebote für Kinder und Jugendliche. Doch ihre Mittel für diakonische Hilfe sind nach über einem Jahr Krieg begrenzt – weshalb Ihre Hilfe so wichtig ist.

Projekt Seelsorge an ukrainischen Geflüchteten in Deutschland

Nach Deutschland sind rund eine Millionen Ukrainer:innen geflüchtet. Auch wenn sie in physischer Sicherheit sind, benötigen sie Unterstützung. Beim Ankommen, beim Einleben, beim Verarbeiten von Erlebtem und beim Aushalten, was sie von in der Ukraine Zurückgelassenen wissen und nicht wissen. Die Ev.-Luth. Kirche in Bayern hat als Unterstützung und Multiplikatorin eine Ukrainerin mit theologisch-pädagogischer Ausbildung angestellt. Mit ihren Sprach- und Kulturkenntnissen in deutscher, ukrainischer und russischer Sprache leistet sie nicht nur praktische Seelsorge für Geflüchtete in über 30 Orten in Bayern, sondern organisiert darüber hinaus Fortbildungen für seelsorgerliche Einrichtungen, berät Ehrenamtliche und Gemeinden und vernetzt Initiativen. Ihre Spende sichert ihre Arbeit für die kommende Zeit.

Empfänger: Ev.-Luth. Kirche in Bayern
IBAN: DE98 5206 0410 0001 0501 09
BIC: GENO DEF1 EK1
Evangelische Bank e.G.

Lied „Jetzt ist die Zeit“

(Singen ist Jetzt Nr. 19)

Eröffnung

des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages

Lied „Die Zeit ist jetzt“

(Singen ist Jetzt Nr. 1)

Fürbitten

mit Liedruf „Meine Zeit in deinen Händen“ (Singen ist Jetzt Nr. 26)

Vaterunser

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Sendung

Lied „Du, Gott, segne uns“

(Singen ist Jetzt Nr. 6)

Segen

Segenslied

Worte und Grüße zur Eröffnung

Mitwirkende

Predigt: Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof, München
Liturgie: Dr. Sabrina Wilkenshof, Pfarrerin und Studienleiterin, Nürnberg
Liturgie und Gesamtleitung: Arnd Schomerus, Kirchentagspastor, Fulda
Fürbitten: Julius Jordan, Vikar, Panten; Helena Gilbert, Gemeindereferentin, Bermersheim vor der Höhe; Thea Hummel, Assistentin Training & Empowerment, Wuppertal

Eröffnung des Kirchentages
Dr. Thomas de Maizière, Kirchentagspräsident, Dresden

Musik
Chor der Paulusgemeinde Halle/Saale
Ensemble der Paulusgemeinde Halle/Saale
Posaunenchöre Deutscher Evangelischer Kirchentag

Musikalische Leitung
Andreas Mücksch, Kirchenmusikdirektor, Halle/Saale
Dieter Wendel, Kirchenmusikdirektor, Nürnberg

Gauklerin
Sybille Kreß, Schauspielerin, Halle/Saale

Parament
DIAKONEO, Paramentik – Textilkunst, Neuendettelsau

Teamleitung und liturgische Beratung: Pfarrerin Julia Rittner-Kopp

Digitales Liedblatt: ELKB Social Media

Digitales Liedblatt zum Schlussgottesdienst vom 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg

Sie können diesen Gottesdienst live vom Kirchentag aus Nürnberg am 11. Juni 2023 von 10:00 Uhr – 11:00 Uhr in der ARD sehen und auf Bayern 1 hören. Mit diesem digitalen Liedblatt können Sie den Gottesdienst zu Hause mitfeiern. Laden Sie diese Seite am besten auf ein Tablet oder Handy und feiern und singen Sie mit.

Das Original-Liedblatt des Kirchentags (aus rechtlichen Gründen ohne Noten und Texte) finden sie am Ende dieses Posts.

Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Gottesdienst.

Bläserzeichen für den Kirchentag

Lied: „Sonne der Gerechtigkeit“

1. Sonne der Gerechtigkeit, / gehe auf zu unsrer Zeit; /
brich in deiner Kirche an, / dass die Welt es sehen kann.
Erbarm dich, Herr.

2. Weck die tote Christenheit / aus dem Schlaf der Sicherheit,
/ dass sie deine Stimme hört, / sich zu deinem Wort bekehrt. /
Erbarm dich, Herr.

3. Schaue die Zertrennung an, / der sonst niemand wehren kann; /
sammle, großer Menschenhirt, alles, was sich hat verirrt. /
Erbarm dich, Herr.

4. Tu der Völker Türen auf; / deines Himmelreiches Lauf /
hemme keine List noch Macht. / Schaffe Licht in dunkler Nacht. /
Erbarm dich, Herr.

Liturgische Eröffnung und Begrüßung

Lied: „Die Zeit ist jetzt“

aus „Singen ist Jetzt“ Nr. 1.
Noten und Text können aus rechtlichen Gründen hier nicht veröffentlicht werden

Entfaltetes Kyrie

mit Musik:
Kyrie (F. Mendelssohn, aus Sprüche op. 79/4)
Christe eleison (Andreas Mücksch, aus Messe in D)

Liedruf

Noten und Text können aus rechtlichen Gründen hier nicht veröffentlicht werden

Entfaltetes Gloria

mit Musik: Gloria (Andreas Mücksch, aus Messe in D)

Lied „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“

1. Ich lobe meinen Gott,
der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe
Ich lobe meinen Gott,
der mir die Fesseln löst, damit ich frei bin

Refrain:
Ehre sei Gott auf der Erde
in allen Straßen und Häusern,
die Menschen werden singen,
bis das Lied zum Himmel steigt:
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Frieden auf Erden.

2. Ich lobe meinen Gott,
der mir den neuen Weg weist, damit ich handle.
Ich lobe meinen Gott,
der mir mein Schweigen bricht, damit ich rede.

Refrain:
Ehre sei Gott auf der Erde
in allen Straßen und Häusern,
die Menschen werden singen,
bis das Lied zum Himmel steigt:
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Frieden auf Erden.

3. Ich lobe meinen Gott,
der meine Tränen trocknet, dass ich lache.
Ich lobe meinen Gott,
der meine Angst vertreibt, damit ich atme.

Refrain:
Ehre sei Gott auf der Erde
in allen Straßen und Häusern,
die Menschen werden singen,
bis das Lied zum Himmel steigt:
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Ehre sei Gott und den Menschen Frieden,
Frieden auf Erden.

Text: Hans-Jürgen Netz 1979
Melodie: Christoph Lehmann 1979

Lesung

Prediger 3, 1–8

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.

Credo-Lied „Wir glauben: Gott ist in der Welt“

1. Wir glauben: Gott ist in der Welt, / der Leben gibt und Treue hält.
Er fügt das All und trägt die Zeit, / Erbarmen bis in Ewigkeit.

2. Wir glauben: Gott hat ihn erwählt, / den Juden Jesus für die Welt. /
Der schrie am Kreuz nach seinem Gott, / der sich verbirgt in Not und Tod.

3. Wir glauben: Gottes Schöpfermacht / hat Leben neu ans Licht gebracht, /
denn alles was der Glaube sieht, / spricht seine Sprache, singt sein Lied.

4. Wir glauben: Gott wirkt durch den Geist, / was Jesu Taufe uns verheißt: /
Umkehr aus der verwirkten Zeit / und Trachten nach Gerechtigkeit.
Amen

Text: Gerhard Bauer 1985 nach Peter Spangenberg 1971. Musik: Christian Lahusen (vor 1945) 1948
(„Wir glauben Gott im höchsten Thron”; EG 184). © Bärenreiter-Verlag, Kassel

Predigt

zu Prediger 3, 1–8

Seifenblasenkunst

und Musik: „Best Memories“ (Dieter Wendel)

Aktion

Eine geschenkte Minute

Musik

„Frohlocket ihr Völker“ (F. Mendelssohn, aus Sprüche op79/1)

Kollekte

Wir bitten Sie um Ihre Kollekte für den Schutz von Menschenrechten an den EU-Außengrenzen.

Menschenrechte schützen – Zugang zu Recht sicherstellen

Die Situation an den EU-Außengrenzen ist aus dem medialen Fokus geraten. Doch die Bedingungen für Schutzsuchende z.B. in Griechenland sind weiterhin katastrophal. Menschen werden monatelang in Camps und Haftzentren festgesetzt, Kinder dabei auch von ihren Familien getrennt. Obdachlosigkeit, auch bei Minderjährigen, ist keine Ausnahme. Der Verein Equal Rights Beyond Borders schaut genau hin und unterstützt mit Beratung und rechtlicher Soforthilfe, besonders bei betroffenen Kindern. Er kämpft mit Rechtsmitteln für Familienzusammenführungen und gegen unzumutbare Festsetzungen und andere rechtswidrige Verwaltungspraktiken an den EU-Außengrenzen.

Unterstützen Sie mit Ihrer Kollekte die künftige Rechtsberatung des Vereins – damit Menschenrechte wieder für alle Menschen überall gelten!

Empfänger: Equal Rights Beyond Borders e.V
IBAN: DE10 8306 5408 0005 2971 33

Lied: „Du siehst mich“

Noten und Text können aus rechtlichen Gründen hier nicht veröffentlicht werden

Wort des Kirchentages

Fürbitten

mit Ruf „Meine Zeit in deinen Händen“ (Singen ist Jetzt Nr. 26). Noten und Text können aus rechtlichen Gründen hier nicht veröffentlicht werden

Vaterunser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Einladungen

zum 103. Deutscher Katholikentag 29.05.2024 – 2.06.2024 in Erfurt
und zum 39. Deutscher Evangelischer Kirchentag 30.04.2025 – 4.05.2025 in Hannover

Lied „Möge die Straße“

1. Möge die Straße uns zusammenführen
und der Wind in deinem Rücken sein;
sanft falle Regen auf deine Felder
und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein.
Refrain: Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand;
und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.

3. Hab unterm Kopf ein weiches Kissen,
habe Kleidung und das täglich Brot;
sei über vierzig Jahre im Himmel,
bevor der Teufel merkt du bist schon tot.
Refrain: Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand;
und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.

4. Bis wir uns mal wiedersehen,
hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt;
er halte dich in seinen Händen,
doch drücke seine Faust dich nicht zu fest.
Refrain: Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand;
und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.

Text (nach einem irischen Segen) und Musik: Markus Pytlik. © Strube Verlag, München

Sendung und Segen

Lied

Segenslied. Noten und Text können aus rechtlichen Gründen hier nicht veröffentlicht werden

Nachklang

Mitwirkende

Predigt: Quinton Ceasar, Pastor, Wiesmoor
Liturgie: Dr. Sabrina Wilkenshof, Pfarrerin und Studienleiterin, Nürnberg
Liturgie und Gesamtleitung: Arnd Schomerus, Kirchentagspastor, Fulda

Fürbitten: Dr. Annekathrin Preidel, Präsidentin der Landessynode der ELKB, Erlangen
Marcus König, Oberbürgermeister, Nürnberg
Leah Albrecht, Bundesvorstand VCP, Abstatt
Julia Gehring, Nördlingen

Wort des Kirchentages
Dr. Thomas de Maizière, Kirchentagspräsident, Dresden

Einladungen
Landesbischof Ralf Meister, Hannover
Anja Siegesmund, Jena
Dr. Irme Stetter-Karp, Göppingen
Bischof Dr. Ulrich Neymeyr, Erfurt

Musik
Chor der Paulusgemeinde Halle/Saale
Ensemble der Paulusgemeinde Halle/Saale
Windsbacher Knabenchor
Posaunenchöre Deutscher Evangelischer Kirchentag

Musikalische Leitung
Ludwig Böhme, Chorleiter, Windsbach
Andreas Mücksch, Kirchenmusikdirektor, Halle/Saale
Dieter Wendel, Kirchenmusikdirektor, Nürnberg

Seifenblasenkünstler
Schorsch Bross, Rudendorf

Tanz
Jugendtanzensemble Nürnberg unter der Leitung von Manuela Liszewski
und Lina Wagner

Sprecherin
Simone Dorenburg, Hamburg

Musik zur Lesung
Scotti Gottwald/Andreas Mücksch

Parament
DIAKONEO, Paramentik – Textilkunst, Neuendettelsau

Teamleitung und liturgische Beratung: Pfarrer Dr. Florian Ihsen

Radio- und Fernsehkommentierung: Kirchenrätin Melitta Müller-Hansen

Digitales Liedblatt: ELKB Social Media

Digitales Liedblatt zum Radiogottesdienst am Pfingstmontag 2023

Sie können diesen Gottesdienst live aus der Christuskirche in Landshut am Pfingstmontag, 29. Mai 2023 von 10:00 Uhr – 11:00 Uhr auf Bayern 1 hören. Mit diesem digitalen Liedblatt können Sie den Gottesdienst zu Hause mitfeiern. Laden Sie diese Seite am besten auf ein Tablet oder Handy und feiern und singen Sie mit.

Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Gottesdienst.

Begrüßung

Lied: „Du gabst uns Herr dein festes Wort“
(Kaa 0159, 1-3)

Du, Herr, gabst uns dein festes Wort.
Gib uns allen deinen Geist!
Du gehst nie wieder von uns fort.
Gib uns allen deinen Geist!

1. Bleibe bei uns alle Tage bis ans Ziel der Welt.
Gib uns allen deinen Geist!
Gib das Leben, das im Glauben die Gemeinde hält.
Gib uns allen deinen Geist!

Du, Herr, gabst uns dein festes Wort.
Gib uns allen deinen Geist!
Du gehst nie wieder von uns fort.
Gib uns allen deinen Geist!

2. Deinen Atem gabst du uns jetzt schon als Unterpfand.
Gib uns allen deinen Geist!
Denn als Kinder deines Vaters sind wir anerkannt.
Gib uns allen deinen Geist!

Du, Herr, gabst uns dein festes Wort.
Gib uns allen deinen Geist!
Du gehst nie wieder von uns fort.
Gib uns allen deinen Geist!

3. Nähr die Kirche, alle Glieder, stets mit deiner Kraft.
Gib uns allen deinen Geist!
Stärk uns täglich, immer wieder in der Jüngerschaft.
Gib uns allen deinen Geist!

Du, Herr, gabst uns dein festes Wort.
Gib uns allen deinen Geist!
Du gehst nie wieder von uns fort.
Gib uns allen deinen Geist!

Der Mensch vor Gott

Liturgischer Gesang

(Kaa 0157: „Öffne meine Ohren, Heiliger Geist“)

Öffne meine Ohren, Heiliger Geist,
damit ich deine Botschaft höre.

Öffne meine Augen, Heiliger Geist,
damit ich die Schönheit der Schöpfung sehe.

Öffne meinen Geist, Heiliger Geist,
damit ich deine Botschaft glaube.

Öffne meinen Mund, Heiliger Geist,
damit ich deiner Herrlichkeit Zeugnis gebe.

Öffne meine Hände, Heiliger Geist,
damit ich deine Hilfe fasse.

Öffne mein Gemüt, Heiliger Geist,
damit ich deine Nähe liebe.

Öffne mein Herz, öffne mein Herz, Heiliger Geist,
damit ich deine Liebe spüre.

Anrufung

Musik

Marc‘ Antonio Ingegneri: „Kyrie“ aus Missa „Da pacem Domine“

Gloriaworte

Glorialied: „Allein Gott in der Höh sei Ehr“
(EG 179, 1-4)

1. Allein Gott in der Höh sei Ehr
und Dank für seine Gnade,
darum dass nun und nimmermehr
uns rühren kann kein Schade.
Ein Wohlgefalln Gott an uns hat;
nun ist groß Fried ohn Unterlass,
all Fehd hat nun ein Ende.

2. Wir loben, preisn, anbeten dich;
für deine Ehr wir danken,
dass du, Gott Vater, ewiglich
regierst ohn alles Wanken.
Ganz ungemessn ist deine Macht,
allzeit geschieht, was du bedacht.
Wohl uns solch eines Herren!

3. O Jesu Christ, Sohn eingeborn
des allerhöchsten Vaters,
Versöhner derer, die verlorn,
du Stiller unsers Haders,
Lamm Gottes, heilger Herr und Gott:
nimm an die Bitt aus unsrer Not,
erbarm dich unser aller.

4. O Heilger Geist, du höchstes Gut,
du allerheilsamst’ Tröster:
vor Teufels G’walt fortan behüt,
die Jesus Christ erlöset
durch große Mart’r und bittern Tod;
abwend all unsern Jamm’r und Not!
Darauf wir uns verlassen.

Gebet

Musik

Gabriel Faurè: „Après un rêve“

Lesung

„Pfingsten“ von Hans Dieter Hüsch

Musik

Hymnus „Veni creator Spiritus“

Evangelium

Johannes 4, 20-26

In jener Zeit begegnet Jesus an einem Brunnen einer Frau aus Samarien. Die Frau spricht zu Jesus: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll.

Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir aber wissen, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden. Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet.

Musik

„Shen khar venakhi

 (Übersetzung)

Du bist ein Weinstock
frisch aufgeblüht,
zart (und) gut,
in Eden gepflanzt;
eine duftende Pappel
im Paradies gewachsen
Gott hat dich geschmückt,
niemand ist so lobenswert wie du.
Und aus dir selbst heraus
bist du strahlend wie die Sonne.

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Lied: „O Heiliger Geist o Heiliger Gott“
(EG 131: 1,3,4)

1. O Heiliger Geist, o heiliger Gott,
du Tröster wert in aller Not,
du bist gesandt vons Himmels Thron
von Gott dem Vater und dem Sohn.
O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

3. O Heiliger Geist, o heiliger Gott,
mehr’ unsern Glauben immerfort;
an Christus niemand glauben kann,
es sei denn durch dein Hilf getan.
O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

4. O Heiliger Geist, o heiliger Gott,
erleucht uns durch dein göttlich Wort;
lehr uns den Vater kennen schon,
dazu auch seinen lieben Sohn.
O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

Predigt

Lied: „Gott ist gegenwärtig“
(EG 165, 1.2.5.8)

1. Gott ist gegenwärtig.
Lasset uns anbeten
und in Ehrfurcht vor ihn treten.
Gott ist in der Mitte.
Alles in uns schweige
und sich innigst vor ihm beuge.
Wer ihn kennt,
wer ihn nennt,
schlag die Augen nieder;
kommt, ergebt euch wieder.

2. Gott ist gegenwärtig,
dem die Cherubinen
Tag und Nacht gebücket dienen.
Heilig, heilig, heilig!
singen ihm zur Ehre
aller Engel hohe Chöre.
Herr, vernimm
unsre Stimm,
da auch wir Geringen
unsre Opfer bringen.

5. Luft, die alles füllet,
drin wir immer schweben,
aller Dinge Grund und Leben,
Meer ohn Grund und Ende,
Wunder aller Wunder:
Ich senk mich in dich hinunter.
Ich in dir,
du in mir,
lass mich ganz verschwinden,
dich nur sehn und finden

8. Herr, komm in mir wohnen,
lass mein’ Geist auf Erden
dir ein Heiligtum noch werden;
komm, du nahes Wesen,
dich in mir verkläre,
dass ich dich stets lieb und ehre.
Wo ich geh,
sitz und steh,
lass mich dich erblicken
und vor dir mich bücken.

Fürbitten

Vaterunser

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben
unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.

Amen.

Musik

„Otche nash“ von Nikolai Kedrov

Segen

Musik

Lied: „Wie lieblich ist der Maien“
(EG 501: 1,2,4)

Kann gegebenenfalls entfallen

1. Wie lieblich ist der Maien
aus lauter Gottesgüt,
des sich die Menschen freuen,
weil alles grünt und blüht.
Die Tier sieht man jetzt springen
mit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen,
die loben Gott mit Freud.

2. Herr, dir sei Lob und Ehre
für solche Gaben dein!
Die Blüt zur Frucht vermehre,
lass sie ersprießlich sein.
Es steht in deinen Händen,
dein Macht und Güt ist groß;
drum wollst du von uns wenden
Mehltau, Frost, Reif und Schloß’.

4. Mein Arbeit hilf vollbringen
zu Lob dem Namen dein
und lass mir wohl gelingen,
im Geist fruchtbar zu sein;
die Blümlein lass aufgehen
von Tugend mancherlei,
damit ich mög bestehen
und nicht verwerflich sei.

Musik

G.F. Händel: „Bourée“ und „Marsch“ aus der Suite in D-Dur für Sopransaxophon und Orgel

Mitwirkende

Dekanin Dr. Nina Lubomierski
PD Dr. Sr. Nicole Grochowina
Lukas Hesse

Musikalische Leitung: KMD Volker Glossner
Singer Pur
Saxophon und Flöte: Timo Verbole

Teamleitung und liturgische Beratung: Pfarrer Dr. Florian Ihsen

Digitales Liedblatt: ELKB Social Media

#derGlaubeistnichtjedermannsSache

Hier finden Sie alle Informationen zum Fernsehgottesdienst aus der NeuPfarrKirche in Regensburg, der am 8. Juli 2018 von 10 bis 11 Uhr im BR Fernsehen übertragen wurde und jetzt in der BR Mediathek zu sehen ist.

Viele haben den Gottesdienst auch auf Twitter und Facebook mitfeiern: auf der Facebookseite der Evangelischen Kirche in Bayern (www.facebook.com/evangelischlutherischekircheinbayern) und bei Twitter mit dem Hashtag #derGlaubeistnichtjedermannsSache

Der Ablauf

Raselius-Chor: Heinrich Schütz, „Ich weiß, woran ich glaube“

Begrüßung

Lied: All Morgen ist ganz frisch und neu (Evangelisches Gesangbuch: 440,1-4)

Besinnung – Der Mensch vor Gott

Raselius-Chor: „Kyrie“ von Dietrich Buxtehude aus der Messe „Missa brevis“

Zuspruch

Lied: Du meine Seele, singe (Evangelisches Gesangbuch – 302,1-3+8)

Gebet

Lesung aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 14: „Warum hast du gezweifelt?“

„Postludium festivo“ von Sigfrid Karg-Elert (Trompete Christian Höcherl und Prof. Stefan Baier (Orgel)

Jürgen Klopp: „Über Glaube und Gott“ gelesen von Manuel Karadeniz

„Cantilena“ aus „Fantasia Gregoriana“ von Hans Uwe Hielscher (Trompete Christian Höcherl, Orgel Prof. Stefan Baier)

Beatrice von Weizsäcker: „Ist da jemand?“ gelesen von Clara Sindel

„The Dance of Life“ von Anthony Plog  (Trompete Christian Höcherl, Orgel Prof. Stefan Baier)

Robert Seethaler: „Ein ganzes Leben“ gelesen von Larissa Bader

„Festliches Postludium“ von Wolfram Graf  (Trompete Christian Höcherl, Orgel Prof. Stefan Baier)

Predigt: „Der Glaube ist nicht jedermanns Sache“ (siehe unten)

Lied: Ich glaube, Gott ist Herr der Welt (Evangelisches Gesangbuch – 704)

Fürbittengebet

Lied nach jeder Fürbitte: Ubi caritas et amor (Evangelisches Gesangbuch – 651)
Ubi caritas et amor. Ubi caritas. Deus ibi est.

Vaterunser

„Cantate Dominum“ von Vytautas Miškinis (Raselius-Chor)

Segen

Lied: Der Herr segne dich und behüte dich EG 570

Musik zum Schluß: Georg Friedrich Händel „Suite in D-Dur“

Die Mitwirkenden

Die Liturgie im Gottesdienst haben Pfarrerin Dr. Gabriele Kainz und Dekan Eckhard Herrmann, der auch die Predigt hält. Lektorin ist Johanna Wannack. Die Texte lesen Larissa Bader, Clara Sindel und Manuel Karadeniz, alle Studierende der Akademie für Darstellende Kunst, Regensburg. Es singt der Raselius-Chor, ein Kammerchor der Regensburger Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Roman Emilius. Weiter musizieren Christian Höcherl (Trompete) und Prof. Stefan Baier (Orgel).

Der Prediger

Dekan Eckhard Herrmann ist gebürtiger Hannoveraner und in Oberschwaben aufgewachsen. Sein Theologiestudium führt ihn nach München und Wien. Herrmann war Gemeindepfarrer in Burghausen und Burgkirchen, in Würzburg und Baldham. Er ist verheiratet und hat drei Söhne. Als Dekan leitet er das Donaudekanat seit dem 1. April 2006. Im Fernsehgottesdienst hält er die Predigt.

Die Liturgin

Dr. Gabriele Kainz ist gebürtige Regensburgerin und hat am dortigen Werner-von-Siemens-Gymnasium Abitur gemacht. Theologie studierte sie in Neuendettelsau und München. Nach ihrem Vikariat in München war Sie bei der BMW AG zu einem Wirtschaftsvikariat in der Abteilung „Politische Kommunikation“ und arbeitete dabei auch im BMW Konzernbüro in Berlin. Mit halben Stellen war sie ab 2011 sie Pfarrerin in der Münchner Kirchengemeinde St. Lukas und ab 2014 in der Personalabteilung der Landeskirche tätig. Gleichzeitig promovierte sie bis 2015 über „Der Briefwechsel zwischen Franz Marc und Pfarrer Otto Schlier in den Jahren 1894-1900. Eine Studie zum protestantischen Hintergrund des Künstlers.“ Seit 2017 ist Kainz Hochschul- und Studierendenpfarrerin in Regensburg und seit 2018 auch Kunstbeauftragte im Kirchenkreis Regensburg sowie seit Mai 2018 nach dreijähriger Ausbildung Hakomi®-Therapeutin, einer erfahrungsorientierten Körperpsychotherapie. Als Pfarrerin wird sie im Fernsehgottesdienst die Liturgie gestalten.

Die Predigt

Dekan Eckhard Herrmann über 2. Thessalonicher 3,2

Eigentlich wollte ich nur ein bisschen aufräumen. Aber dann ist mir diese Karte in die Hände gekommen. Mein Onkel hat sie mir geschickt. Der einzige, den ich hatte. Und den ich sehr gern gehabt habe. Und er mich. Das weiß ich noch. Über fünfzig Jahren ist das jetzt her. Vorn drauf ein Schwarz-Weiß-Foto. Ein Mecki. Eine Igelfigur. Damals das Maskottchen einer großen Fernsehzeitschrift. Ich hatte auch einen als Stofftier. Ich war damals zehn. Und mein Onkel fünfundzwanzig. Und schwerkrank. Mit zittriger Hand hat er mir geschrieben. Liebe Grüße. Ob er gewusst hat, dass es letzte Grüße sein würden? Dass er hofft, mich bald wieder zu sehen, hat er geschrieben. Und dass er sich darauf freut. Nur wenige Tage später ist er gestorben.

Ich frage mich, wie das damals wohl gewesen sein mag. Für ihn. Sein nahes Ende vor Augen. Und in Gedanken bei mir. Seinem kleinen Neffen, einem fröhlichen Kind, das das Leben noch vor sich hat. Und ich frage mich, wie das für ihn damals wohl mit dem Glauben gewesen sein mag. Als Konfirmand hatte ihn der Pfarrer gefragt, ob er denn das alles glaubt, was sie da im Unterricht lernen. „Nein“, hat er gesagt. Ganz ehrlich! „Dann kann ich dich auch nicht konfirmieren“, hat der Pfarrer daraufhin entschieden. Und so war’s dann auch. Entweder, oder. Sehr konsequent. Das schon. Aber nicht besonders einfühlsam. Einem Jugendlichen gegenüber. Jahre später durfte mein Onkel deswegen nicht Pate werden. Strenge Regeln. Damals. Heute immer noch. Theoretisch. In der Praxis gehen wir lockerer damit um.

Ich weiß nicht, wie’s später für ihn mit dem Glauben war. Auf dem Krankenbett. Und kurz vor dem Tod. Ob er noch zu Gott gefunden hat? Zu ihm gebetet? In seiner Verzweiflung, seiner Angst, seiner Not? Oder ob er versucht hat, mit seinem Schicksal allein fertig zu werden? Ich weiß es nicht. Aber ich wünschte mir und ich hoffe, dass er – mit oder ohne Gott – am Ende für sich noch etwas gefunden hat, das ihm geholfen hat, getrost und gelassen gehen zu können.

„Der Glaube ist nicht jedermanns Sache.“ Klingt wie die Überschrift der Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage. Das gibt’s ja … alle Jahre wieder, mal von der Kirche selbst in Auftrag gegeben, mal von einer großen Zeitschrift. Ist es aber nicht. „Der Glaube ist nicht jedermanns Sache.“ Das hat der Apostel Paulus erkannt und geschrieben. Oder, wenn nicht er selbst, dann einer, der ihm nahestand. Einer, der dachte, fühle, redete, schrieb wie er. Schon vor zweitausend Jahren. An die Christinnen und Christen in der kleinen Gemeinde in Thessalonich, dem heutigen Thessaloniki in der griechischen Region Makedonien. „Der Glaube ist nicht jedermanns Sache.“ Ganz unaufgeregt. Ganz sachlich. Ganz nüchtern. Nein, nicht dass das egal wäre. Das nicht. Dafür haben Paulus und seine Mitstreiter sich selbst viel zu sehr für die Verbreitung der Botschaft Gottes, für die Weitergabe der Worte und Taten Jesu eingesetzt. Haben Spott und Hohn einstecken und so manchen Ärger aushalten müssen, bis hin zu Gefängnisaufenthalten.

Aber gerade deshalb, weil sie mit ihrem Einsatz für den Glauben immer wieder an Grenzen gestoßen sind, gerade deshalb wissen sie auch, wie schwer es ist für den Glauben zu werben. Und vielleicht, weil der Glaube für sie selbst in einer früheren Lebensphase auch nicht selbstverständlich war. Weil sie gezaudert, gezögert, gezweifelt haben. „Betet dafür“, heißt es im Brief an die Thessalonicher, … „betet dafür, dass mehr und mehr Menschen erkennen, dass der Glaube ihnen guttun, dass er ihnen helfen, dass er sie in kritischen Lebenssituationen geradezu heilen kein.“ Betet! Das entlastet. Nicht wir sind es, die den Glauben schaffen. Sondern Gott ist es, der ihn schenkt. Und wir haben die Freiheit, dieses Geschenk anzunehmen. Oder auch nicht. „Der Glaube ist nicht jedermanns Sache.“ So ist das. So war das damals. Und so ist das auch heute. Nicht nur bei uns Christinnen und Christen. Sondern in allen Religionen.

Welche Rolle spielt der Glaube im Leben? Mein Glaube. Dein Glaube. Der ganz persönliche Glaube. Welche Rolle spielt dieser Glaube in unserem Leben? Kann er – sprichwörtlich – Berge versetzen? Berge von Schwierigkeiten, von Hindernissen, von Ängsten, die uns den Weg verstellen? Kann er uns helfen, Mauern zu überwinden? Mauern des Misstrauens und der Vorurteile? Kann er uns selig machen? Nein, nicht im Sinne eines spöttisch-ironischen „Wer’s glaubt, wird selig!“. Sondern wirklich selig. Zufrieden mit dem, was wir sind und haben. Dankbar, glücklich. Gesegnet. Jeder Mensch hat eine Geschichte. Seine Geschichte. Seine Lebensgeschichte. Und seine Glaubensgeschichte. Auch wenn er nicht glaubt, … nie geglaubt hat, weil er nie mit dem Glauben in Berührung gekommen ist, … nie etwas über den Glauben gehört hat, oder wenn er nicht mehr glaubt, nicht mehr glauben kann oder will, weil besondere Ereignisse seinen Glauben infrage gestellt und erschüttert und ihm seinen Glauben genommen haben. Auch kein Glaube hat – so paradox das klingen mag –auch kein Glaube hat etwas mit dem Glauben zu tun.

Der Glaube kann einem Menschen helfen, sich und sein Leben mit anderen Augen zu sehen. Wie schön, wenn einer sagen kann: „Es geht mir gut“ und weiß, dass das nicht allein sein Verdienst ist, dass er hier und nicht in einem von Hunger und Not, von Kriegen und Katastrophen gebeutelten Land lebt, dass er gesund ist und dass er Arbeit und Auskommen hat. Dass um ihn herum Menschen sind, denen er etwas bedeutet und die ihm etwas bedeuten! Wie schön, wenn einer das alles nicht als selbstverständlich hinnimmt! Und dabei sieht, dass andere – ohne ihr Versagen, ohne eigene Schuld – das alles nicht haben. Dann hat das für mich auch etwas mit dem Glauben zu tun. Mit dem Glauben an ein Leben, das mir geschenkt ist, und an einen, der es mir geschenkt hat. Der es mir geschenkt hat und der es mich genießen lässt. So, wie es ist. Und mich in meiner Dankbarkeit ihn und die, denen es nicht so gut geht, wie mir, nicht vergessen lässt.

Aber es gibt auch das andere. Dass einer glaubt, nicht, weil es ihm gut geht, sondern dass er glaubt, obwohl es ihm schlecht geht. Ich bin in meinem Dienst vielen Menschen begegnet, meistens waren es Frauen, alte Frauen, die den Krieg überstanden haben, die mit ihren Kindern vertrieben wurden, die flüchten mussten, die Angst um den Mann und die Söhne hatten und oft vergeblich auf ihre Rückkehr gewartet haben, die woanders von den Einheimischen alles andere als mit offenen Armen empfangen praktisch mit nichts wieder anfangen und sich ihr ganzes Leben neu aufbauen mussten. Und die sagten: „Ohne meinen Glauben hätte ich das nicht geschafft.“ Ohne den Glauben daran, dass da einer ist, „der mich durch die tiefen und tiefsten Täler meines Lebens hindurch trägt.“ Ohne den Glauben, der ihnen geholfen hat nicht nur zu leben, sondern zu überleben. Und der ihnen eines Tages auch helfen wird, zu sterben. Weil sie auf den vertrauen, der sagt: „Ich bin bei dir.“ Und: „Ich bleibe bei dir. Komme, was da wolle.“

Ich konnte das oft nicht verstehen. Wenn ich die Geschichten dieser Frauen gehört habe, schlimme Geschichten, traurige Geschichten, dann habe ich mich oft gefragt: „Wie kann man da noch glauben? Wie kann man da noch an einen guten, einen liebenden Gott glauben? Wenn man so etwas erlebt?“ Ich habe diese Frauen oft für ihren Glauben bewundert und auch ein bisschen um ihren Glauben beneidet. Ich weiß nicht, ob ich dazu fähig wäre. Ob ich in meiner Verzweiflung nicht am Ende doch zweifeln würde und einfach nicht mehr glauben könnte.

Von Andreas Egger heißt es: „Er war nie in die Verlegenheit gekommen, an Gott zu glauben.“ Die Bilanz eines ganzen Lebens. Eines einfachen, eines bescheidenen, eines oft schweren und harten und manchmal sogar unbarmherzigen Lebens. Und das dennoch ein erfülltes und deshalb ein gutes Leben war. Erfüllt von der Gewissheit, niemandem geschadet und selbst nach Kräften vielleicht nicht alles, aber doch vieles richtig gemacht zu haben. Eines Lebens nicht gegen den Glauben. Aber der Glaube – so wichtig er für andere sein mag – ist für Andreas Egger nicht lebensnotwendig. Mich beeindruckt diese Ehrlichkeit. Diese Aufrichtigkeit. Diese Ehrlichkeit und diese Aufrichtigkeit sich selbst, anderen und – im Grunde genommen auch – Gott gegenüber.

Am Ende des Matthäusevangeliums steht der so genannte Missionsbefehl. „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern!“ Jesu Auftrag für uns. Für alle Christinnen und Christen. „Gewinnt die Menschen für meine Sache. Helft ihnen, so zu leben, wie ich es euch gezeigt habe.“ Menschen den Glauben nahebringen. Ihnen helfen, zu vertrauen. Gott zu vertrauen. Gewissermaßen sein Testament. Aber, davon bin ich überzeugt, es ist auch im Sinne Jesu, Menschen den Glauben nicht aufzuzwingen. Zu akzeptieren, wenn der Glaube eben nicht ihre Sache ist. So wie der Schreiber des Briefes an die Thessalonicher das damals akzeptiert hat.

Der Glaube macht einen ja nicht zu einem besseren Menschen. Zu einem anderen vielleicht. Der Glaube als Richtschnur. Als Geländer, das einem Halt geben kann. Wenn man will. Wer auch so genügend Halt hat, der braucht es eben nicht. Vielleicht später einmal. Das Geländer bleibt. Bis zum letzten Schritt. Es ist nie zu spät, sich daran festzuhalten. Es ist nie zu spät, den Glauben – irgendwann – doch noch zu seiner Sache zu machen.

Amen.