Audios von Gottesdiensten und Predigten erstellen

„Predigt des Wortes Gottes ist Wort Gottes“ sagt Martin Luther. Mit Audios kann man mehr Menschen mit einer Predigt oder einem Gottesdienst erreichen. Hier eine Anleitung.

Audio aufnehmen

Nur wenige Kirchen haben eine Tonanlage, die den Mitschnitt ermöglicht. Auch wenn das möglich ist, empfiehlt es sich die Tonqualität einer solchen Anlage zu prüfen. Leichter und im Ergebnis besser sind Audiorecorder, zum Beispiel den Zoom H2n oder H4n. Die Preise dafür sind erträglich. Mit dem H4n lassen sich auch externe Mirkophone anschließen. Wer es dauerhaft und etwas einfacher haben will, nimmt eine Funkstrecke wie die von Rode und nimmt mit dem H4n auf.

Die Geräte nehmen im im MP3- (genügt für Sprache) und WAV-format auf,  ermöglichen auch gute Aufnahmen der Atmosphäre in einem Gottesdienst und kommt im teils Bundle mit wavelab le daher. Natürlich ist auch eine Aufnahme mit einem Smartphone möglich. Die Qualität ist hier aber weniger gut.

Zur Aufnahme empfiehlt sich eine kleine Halterung an der Kanzel oder ein Stativ. Dann anschalten, auf „Aufnahme“ drücken und fertig ist die Datei, die Sie mit einer SD-Karte auf jeden Rechner übertragen können.

Audio Schneiden

Mit dem kostenlosen Programm Audacity (oder mit beim Zoom im Bundle oft enthaltenen wavelab le) importieren Sie die Audio-Datei. Schneiden Sie den Bereich, den Sie ins Netz bringen wollen, mindestens am Anfang und am Ende. Wenn Sie mehr Zeit haben, können Sie auch Huster, Versprecher oder Umbaugerumpel rausschneiden.

Online stellen

Dann auf Soundcloud hochladen. Der Account ist unproblematisch und derzeit bis 180 Minuten kostenlos. Vorteil dieser Plattform: die Daten werden verarbeitet und gepuffert wiedergegeben. Auch auf YouTube lassen sich Audios als Videos mit Standbild hochladen. Der Nachteil ist viel unnötiger Traffic.

Der Link zur Audio-Datei kann dann auf weiteren Plattformen eingebunden werden. Das ist auch der deutliche Vorteil gegenüber dem Einstellen des Audios auf einer Website.

Rechtliches

Achtung, das ist keine Rechtsauskunft sondern nur nach bestem Wissen zusammengestellt: Um das Urheberrecht zu beachten, ist es wichtig, dass Rechteinhaber an Musik und Texten (auch Prediger*innen) der digitalen Veröffentlichung zustimmen. Das sollte ggf. auch schriftlich gemacht werden. GEMA-Gebühren werden von dieser von den Plattformbereibern erhoben. Die AGBs verlangen in der Regel, dass nur Inhalte hochgeladen werden, für die die Rechte eingeholt werden. Wer etwas auf eine Plattform stellt, muss also das Recht dafür haben.

Hier hilft auch, was die Gema hat auf eine Anfrage zum Livestream von Gottesdiensten auf YouTube geantwortet hat:

Für alle Nutzungen, bei denen die Inhalte mit GEMA Werken über YouTube öffentlich zugänglich gemacht werden, rechnen wir die Vergütung derzeit mit dem Betreiber direkt ab. Anmeldung und Lizenzerwerb bei der GEMA durch den Uploader ist nicht erforderlich.

Bitte beachten Sie, dass Sie unabhängig von der Lizenzierung durch die GEMA, weitere gegebenenfalls nötige Rechte direkt bei den Berechtigten einholen müssten. Beispielhaft seien hier das Leistungsschutzrecht (Label) bei der Verwendung von Originalaufnahmen und das Filmherstellungsrecht (i.d.R. Musikverlag) genannt. Zu diesen Rechten können wir leider keine weiterführende Beratung anbieten, da wir diese Rechte nicht wahrnehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Welche Rechteinhaber an den Werken beteiligt sind, erfahren Sie mit unserer Repertoiresuche unter https://online.gema.de/werke/search.faces Suchen Sie mithilfe der Kriterien Titel + Urheber/Verlag oder der Werknummer. Die Kontaktinformationen werden mit Klick auf die rot hinterlegte Beteiligtenrolle angezeigt.

Die Repertoiresuche ist ein sehr sinnvoller Hinweis. In der Regel dürften bei Musik aber die Kirchenmusiker Bescheid wissen.

Für die Aufnahme von Liedern aus dem Gesangbuch gilt: veröffentlichte Interpretationen (und das ist auch der Gemeindegesang) bedürfen der Einwilligung des Rechteinhabers. Dies entfällt 70 Jahre nach dessen Tod. Bitte beachten Sie dass es oft verschiedene Autoren für Melodie und Text gibt. Das gilt auch für Orgelvorspiele und andere Werke der Literatur. Auch das Orgelspiel oder anderes Musizieren ist mit Urheberrechten versehen. Hier müssen bei einer Aufnahme auch die Musiker*innen dem zustimmen.

Was kostet das an Zeit und Geld

Ca 145 Euro für Recorder, keine laufenden Kosten (außer bei Soundcloud Pro, hier 99 Euro im Jahr), 15 Minuten für Bearbeiten und Upload. Nutzen: Mit wenig Mehraufwand bis 50 Prozent mehr Zuhörer für einen schon vorbereiteten Content.

#netzDienstag – unsere Tipps im Netz

Immer wieder stoßen wir auf interessante Podcasts, Insta-Profile oder Twitterer. Oder es gibt neue Tools und Anwendungen für die Gemeinde oder den Alltag im Glauben. In unserer neuen Rubrik #netzDienstag wollen wir euch diese Tipps weiter geben. Alle findet ihr hier gelistet. Und wenn ihr Tipps für uns habt für dieses Rubrik, dann gerne her damit!

YouTube

@theresaliebt
(11.2.20) Vor gut einem Jahr ging Sie mit ihrem YouTubeChannel online. Zuvor war sie schon einige Jahre (und ist sie immer noch) erfolgreich auf Instagram, Twitter und Facebook unterwegs: Theresa Brückner, im Netz als @theresaliebt. Die Berliner Pfarrerin arbeitet mittlerweile zur Hälfte als „Pfarrerin im digitalen Raum“ und zur anderen in der Gemeinde Berlin-Tempelhof. Ihre Videos sind hochprofessionell und wirklich gut. Authentisch, mal fröhlich, mal nachdenklich, klar, liberal, liebevoll … Theresa ist derzeit das Aushängeschild für #digitaleKirche. Folgt @theresaliebt! Wir lieben sie auch!

@AndersAmen
(25.2.20) Steffi und Ellen Radtke sind miteinander verheiratet und leben im Pfarrhaus in Eime in Niedersachsen. Vor einem Monat haben sie ihr YouTube-Format „Anders Amen“ gestartet und zeigen, wie gut die Verbindung „queer und Kirche und Dorf“ funktioniert. Das tun sie sehr direkt und sehr persönlich. Wie zum Beispiel ein Spießersonntag läuft oder wie sie als Paar schwanger werden. Ihr Erfolg spricht für sich. Über 4000 Abonnementen in einem Montag sind schon ne Nummer! Chapeau!

Instagram

@leuchtenlassen
(18.2.20) Was möchten Sie als Regionalbischof in den Sozialen Medien zeigen? haben wir Christian Kopp gefragt. Seine Antwort: „Ich möchte das viele gute und schöne in meinem Kirchenkreis leuchten lassen“. Seit seiner Einführung am 9. Februar ist der Münchner Regionalbischof deswegen als @leuchtenlassen auf Instagram. Bisher nur mit vier Posts, aber da kommen sicher noch einige nach. Und ihr könnt so auch mal die Anfänge eines Kanals miterleben. Unser Tipp für heute!

Twitter

@PastoraCara
(4.2.20) Sie steht bei #digitaleKirche für „Glitzer und digitaler Style“: Carola Scherf, derzeit noch Pastorin in Lübeck und auf Twitter unterwegs als @PastoraCara. Wer ihr folgt, bekommt nicht nur jede Menge Impulse, wie man kirchliche Inhalte unverstaubt und frisch rüber bringt. Carola sorgt auch jeden Morgen für Ermutigung und Segen und trifft ganz oft mit ihrem Tweet am Morgen den richtigen Ton. Ein echtes Highlight, zu dem mit carola-scherf.de auch ein sehr sehr lesenwerter Blog gehört. Und wer noch nicht bei Twitter ist … allein hierfür lohnt es sich!

podcasts

Offenbart
(28.1.20) Der Bibelpodcast: „Offenbart“ bezeichnet sich als „der bärtigste Bibelcast im Web“. Simon und Lukas diskutieren darauf die Bibel – in kleinen Dosen. Denn nicht immer muss es ums große ganze gehen. Auf die Frage warum sie das machen, sagen sie: „Weil wir Bock darauf haben. Und weil Gott schon einmal durch Esel gesprochen hat.“ Damit seid ihr schon mitten drin, denn die bisher erschienenen 115 Folgen sich super lässig und direkt, mit unverkennbar nördlichem Einschlag … Lukas ist Vikar in der Nordkirche. Und Simon ist ein genialer Gesprächspartner. Ein echter Hörtipp!

Zu finden ist „Offenbart“ bei ITunes, YouTube, Spotify und unter offenbartcast.de auch als RSS-Feed.

The Preacher and The Teacher
Wie tickt ein Pfarrer und was denkt eine Lehrerin? Im Podcast thepreacher_and_theteacher erzählen euch das Steve und Anki. Das ganze tun sie – so ihre Selbstbeschreibung – charmant mit Humor und Tiefgang. Wir sagen: Anhören! Und wer Fragen hat, kann sie auf der zugehörigen Insta-Seite stellen. Zu finden auf Anchor, Spotify & Co.