Das Digitale Liedblatt zieht um!

Seit Beginn der Pandemie haben wir von der ELKB Social Media Redaktion für jeden Radio- und Fernsehgottesdienst ein Digitales Liedblatt veröffentlicht. So konnten Sie als Hörer oder Zuseher den Gottesdienst zu Hause mitfeiern, Lieder mitsingen und Informationen zu Mitwirkenden bekommen. Genutzt haben wir dazu den Blog der Social-Media-Arbeit in der ELKB, kirchedigital.blog.

Nun haben wir dieses Angebot auf einen eigenen Blog umgezogen. Unter

liedblatt.online

findet Sie künftig und weiter die Digitalen Liedblätter für alle evangelischen Gottesdienste im BR.

Auf kirchedigital.blog wird es ab jetzt wieder um Hintergründe und Informationen zu Social Media gehen. Deswegen werden wir alle Abos für den Blog kirchedigital löschen. Sie können sich dann wieder neu anmelden.

Wir freuen uns, dass wir die digitale Arbeit damit besser auf die unterschiedlichen Zielgruppen ausrichten können. Wenn Sie sich für unsere Arbeit interessierten … sie finden uns auf diesen Plattformen:

Instagram

Facebook

YouTube

Komoot

Spotify

X (Twitter)

Mastodon

Bluesky

Ihre ELKB Social Media Redaktion

Eigene Standort bei GoogleMaps eintragen und pflegen

Ihre Kirche oder Ihr Gemeindehaus ist nicht (oder falsch) auf Google Maps? Das sollten und können Sie ändern. Denn viele User nutzen Google Maps, um den Weg zu finden oder sich über eine Einrichtung zu informieren. Das Problem: viele Kirchengemeinden haben keine „Inhaberschaft“ beantragt oder den Unternehmensstandort noch nicht mit Inhalten befüllt. Die Möglichkeit, hier auf Gemeindeangebote hinzuweisen wird also nicht genützt. So lösen Sie das Problem

1. Legen Sie bitte für Ihre Kirchengemeinde einen GoogleAccount an. Benützen Sie dazu bitte eine EmailAdresse, die in der Gemeinde bleibt, also am besten die des Pfarramts. Dokumentieren Sie den Account (wie alle Accounts) sorgfältig für andere und künftige Mitarbeitende.

2. Loggen Sie sich auf Google mit diesem Account ein (Bitte Punkt 5 beachten)

3. Suchen Sie auf Google Maps Ihre Kirche oder den Ort, den Sie bearbeiten wollen. Klicken Sie auf „Als Inhaber eintragen“. Damit verknüpfen Sie den GoogleAccount mit dem Punkt auf der Karte. (Sonderfall Kirche: für viele Kirchen haben wir als Social Media Redaktion die Inhaberschaft im Rahmen des EKD-Projekts 30.000 Kirchtürme erstellt. Wenn Sie für Ihre Kirche die Inhaberschaft beantragen und diese bei uns schon besteht, können Sie im Google-Auswahlmenü zusätzliche Admin-Rechte bei uns beantragen. Wir melden uns dann bei Ihnen.)

4. Beantworten Sie bitte die Fragen, die Google Ihnen stellt. Vermutlich ist auch eine schriftliche Authentifizierung nötig. Das kann ein paar Tage dauern. Google kommuniziert mit Ihnen per Google Mail, das Sie eingeloggt bedienen können. Meist wird auch eine Postkarte an die einzurichtende Adresse geschickt, die sie beantworten müssen.

5. Wenn Sie nicht wollen, dass Google ihren Suchverlauf speichert, loggen Sie sich nach einzelnen Aktionen immer wieder aus.

6. Wenn Sie Inhaber des Ortes geworden sind, sollten Sie die richtige Homepage, Kontaktdaten und Bilder hinterlegen.

7. Planen Sie (monatlich genügt, wöchentlich ist super) ein, mögliche Kommentare zu Ihrem Pin zu beantworten.

Mehr müssen Sie auf Google Maps nicht tun.

Gottesdienste und Veranstaltungen live streamen

Livestream ist die digitale Erweiterung des Kirchenraums. Er will „analoge“ Kirche nicht ersetzen und kann das auch nicht. Er ermöglicht Menschen das Mitfeiern mit der Technik, die sie zu hause oder dabei haben. Zwischen Stream über Smartphone bis zu Fernsehkameras und professioneller Technik gibt es jede Menge passende Lösungen. Dazu soll dieser Blogpost helfen.

Aber: hast du kein gutes Internet in der Kirche und eine technik-kritische Gemeinde, die auf jeden Fall nicht im Bild sein will … Lass es! (Wer nichts zu sagen hat, sollte es übrigens auch lassen.)

Die zehn schlimmsten Fehler

Einfach losstreamen. Im ersten Lockdown haben viele Gemeinden begonnen, ihre Gottesdienste live zu streamen. Erst einmal gut. Doch ein paar Fehler sollte man vermeiden:

Schlechter Ton

Wenn sie mit einem Handy filmen, ist alles ab zwei Meter Abstand ohne zusätzliche Mikrophone sinnlos. Es gibt auch für Handy Mikros zum Anstecken mit langem Kabel. Oder zeichnen Sie den Ton separat auf und fügen Sie ihn im Schnitt hinzu.

Depressive Grundhaltung

Ja, die Lage ist ernst und die Krise fordert einiges. Aber beginnen Sie doch nicht damit. Wir verkünden die frohe Botschaft. Wenn Sie das nicht können, lassen Sie’s!

Keine Gemeinde da

Das ist ein ähnliches Problem wie der lamoryante Ton. Doch warum darüber klagen. Jetzt sind halt noch weniger da als sonst. Aber viele an Smartphones und Laptops. Freuen Sie sich und gehen Sie kreativ damit um. Und ja, man kann auch mal die leere Kirche und Aufnahmesituation zeigen.

Nur eine Einstellung

Pfarrer oder Pfarrerin am Altar ist nicht das einzige, was sie zeigen können. Lesen Sie vom Ambo aber predigen Sie doch mal in der Bank. Oder am Ausgang, bei der Orgel, am Taufstein … entdecken Sie ihre Kirche neu.

Keine Kommunikation

Gerade jetzt brauchen die Menschen das Gespräch. Wieso streamt jede Gemeinde einzeln? Besser ist es, wären Stream oder Videopremiere auch ein Telefon in der Kirche anzubieten, an dem auch jemand sitzt. Oder einen Chat auf YouTube. Oder man erreicht Sie über Messenger.

Vergessene Zielgruppe

„Alte Menschen haben kein Internet“ höre ich oft. Ja, dann bringen Sie es halt hin. Den Gottesdienst auf älteren Tablets speichern und vorbeibringen. Oder als Audio verteilen. Es mangelt in Deutschland nicht an elektronischen Geräten.

Keine Werbung gemacht

Auf YouTube lässt sich ein Video vorab einstellen und als Premiere planen. Dieser Link lässt sich vorab schon bekannt geben. In vielen Termin-Datenbanken (wie in der ELKB „Evangelische Termine“) kann man digitale Angebote besonders kennzeichnen. Auch eine Video-Premiere auf YouTube kann ein Termin der Gemeinde sein.

Kein kritischer Blick

Das Beffchen ist (erstaunlich oft) schief, die Kirche schlecht ausgeleuchtet, die Frisur ist ungepflegter als nötig … lassen Sie doch andere Menschen kritisch draufsehen. Die meisten Fehler entdeckt man schnell. Auch ein Spiegel hilft.

Keine Relevanz

Überlegen Sie, warum Menschen das, was Sie machen sehen sollten und was die eine Botschaft ist, die diesen Menschen heute glücklicher macht. Wenn Sie das nicht beantworten können, lassen Sie das mit dem Video.

10. und letztens:

freuen Sie sich über Erfolge und lassen Sie das auch andere spüren. #digitaleKirche ist eine frohe, inclusive und diverse Kirche.

Sinn und Zweck eines Livestreams

Video wächst, und mit ihm auch der Livestream. Die technischen Hürden sind genommen, das Equipment ist vergleichsweise günstig. Oft genügt schon ein Smartphone, um einen recht ordentlichen Stream ins Netz zu schicken. Was liegt näher als der Wunsch vieler Kirchengemeinden, ihre Gottesdienste live zu streamen, um – so oft die Formulierung in entsprechenden Anfragen – „mehr Menschen zu erreichen“. Leitbild ist der „tolle Gottesdienst vor Ort“, der via Internet mehr Menschen erreichen soll mit dem heimlichen Ziel, mehr Menschen in die Kirche zu locken. Ein anderer Grund ist oft, man wolle den Livestream anbieten für die, die nicht kommen können. Also Kranke, Ältere oder Menschen, die eben sonstwie verhindert sind, in die heiligen Hallen einer Kirche zu kommen.

Nach meiner Überzeugung greift dieses Denken zu kurz und bevormundet Menschen. Wieso soll ein gestreamter Gottesdienst nicht einfach so angeboten werden, wenn er sich für das Mitfeiern im Internet eignet? Denn Livestream ist zuerst einmal die Beseitigung der räumlichen Einschränkung eines Kirchengebäudes: du kannst teilnehmen, ohne den Ort aufzusuchen und ohne vielleicht keinen Platz zu finden. Die digitale Erweiterung eines Geschehens vor Ort ins Netz. Dahinter einen Zweck zu verstecken, hilft nicht.

Anders ist bei den Übertragungen der Landessynode. Hier ist der Livestream Folge und Ausdruck der Öffentlichkeit. Das Kirchenparlament tagt öffentlich und tut dies an wechselnden Orten in Bayern, um keine Region Bayerns zu vernachlässigen. Die wenigsten Menschen haben dabei die Zeit, von den immer vorhandenen Zuschauerplätzen die Beratungen mit zu verfolgen. Das gilt auch für Journalisten, die selten von Montag bis Donnerstag nach Lindau, Berchtesgaden oder Bayreuth reisen können, um über die Landessynode zu berichten. Selbst wenn sie es wollen. Die grundsätzliche Öffentlichkeit dieser Veranstaltung bedingt fast schon einen Livestream.

Livestream ist also die Herstellung räumlicher und – wenn er als video on demand angeboten wird – zeitlicher Unabhängigkeit bei großer Skalierbarkeit. Wann und wo 5 oder 5000 Menschen zuschauen, ist im Livestream unwichtig. Über 5000 sollte man dann über eine Sendererlaubnis nachdenken.

Gottesdienste als inszeniertes Geschehen.

Sind Livestreams von Tagungen wie der Landessynode meist abgefilmtes Geschehen, braucht es bei Gottesdiensten ein gewisses Maß an Inszenierung, wenn sie online mitgefeiert werden sollen. Dabei sollte man vorher gut überlegen, wie welche Inhalte für User im Stream wie präsentiert werden. Lieder brauchen den Text zum Mitsingen online verfügbar, entweder als Downloadangebot oder eingeblendet. Bei Gebeten sollte man vorher überlegen, was man als Bild zeigt, denn betende Gottesdienstteilnehmer sollten nicht gezeigt werden. Wir den Teilnehmern im Netz zum Beispiel bei Fürbitten oder der Predigt eine Beteiligungsmöglichkeit angeboten, sollten hereinkommende Inhalte sowohl für LiturgInnen oder PredigerInnen wie auch für das StreamBild aufbereitet werden. Das erfordert eine kleine Redaktion.

Wer zum ersten mal einen Gottesdienst streamt, sollte auch an die Möglichkeit einer heißen Probe denken. Ein Durchlauf unter Livebedingungen erhöht die Qualität des Livestreams beträchtlich.

Gestreamte Gottesdienste bedienen dabei meist zuerst das Bedürfnis der sogenannten Kerngemeinde, die in ihrer Kirche mit ihrer/m Pfarrer*in Gottesdienst feiert und die auch so begrüßt werden wollen: „Wir treffen uns in unserem vertrauten Kirchenraum und wissen uns verbunden …“. Dieses Setting wird unterstützt, wenn man in der Bildgestaltung auf Fenstern, Bildern oder dem Kreuz verweilt.

Liturgisch Handelnde sollte man in halbnahen Einstellungen zeigen. Zu nahe Einstellungen bewirken das Gegenteil: man will wieder auf Abstand gehen. Anders in der Predigt: wenn erzählt und argumentiert wird, will man Gesicht sehen. Textlich trägt der Rückgriff auf Psalmen und klassische Texte. Alt bekanntes erhöht die Bindung derer, die „analoge Gottesdienste“ gewohnt sind. Fürbittengebete brauchen Kerzen und beim Beten sollte man Hände zeigen. Alles was das Gebet ikonografisch unterstützen, hilft.

Was braucht es für den Livestream?

Eine motivierte Gemeinde

Auch wenn rechtlich (siehe unten) die Lage klar ist, ein Livestream betrifft auch eine Gemeinde. Wenn nach dem Gottesdienst besorgte Gottesdienstbesucher*innen kommen und sagen, dass sie nicht im Internet gesehen werden wollen, habt ihr ein Problem. Und wir sind so evangelisch, dass der Verweis auf die Rechtslage nichts hilft.

Nach unseren Erfahrungen ist auch die jeweile Einschätzung der vorhandenen Technik falsch. „Wir haben eine gute Anlage in der Kirche“ heißt noch nicht, dass sie funktioniert und man daraus den Ton für den Stream abnehmen kann. Jede sorgfältige Klärung hilft da, auch die Absprachen schriftlich fest zu halten.

Der gute Ton

Es mag überraschen, dass an erster Stelle nicht Bild sondern Ton stehen. Auch geringe Auflösungen wie 720p oder gar 480p sind zu ertragen, wenn der Ton passt. Es hat sich bewährt, für den Livestream den Ton dabei selbst abzumischen. Auch wenn in Kirchen oder Tagungsorten meist ein Audiosignal zur Verfügung steht, ist die Lautstärke der Redenden so unterschiedlich, dass ein Mischer wie zum Beispiel dieser gut angelegtes Geld ist. Für größere Sets und viele Akteure haben wir auch mit größeren Mischern gute Erfahrungen gemacht. Denn Livestreamplattformen können mit unterschiedlichen Lautstärken nur schlecht umgehen. Ein eingebauter Kompressor und Limiter ist ebenfalls hilfreich. Phantomspeisung erspart viele Netzkabel.

An vielen Orten gibt es fest verbaute Mikrophon-Anlagen. Ein Line-Out-Ausgang kann da gut in Anspruch genommen werden und das Signal als Audio-Summe in den Mischer eingespeist werden. Doch oft reicht die Qualität nicht aus oder – meine Devise – ich habe da gerne auch ein zweites System am Start. Hier empfehlen sich Funkstrecken mit Lavalier-Mikrophonen wie die von Rode.

Wenn im Raum gesungen wird, fangen ein oder zwei Saalmikrofone die Stimmung gut ein. Instrumente sollten, wenn sie nicht in der AudioSumme eingebunden sind, direkt abgenommen werden. DI-Boxen beseitigen lästiges Netzbrummen. Wer das Geschehen live kommentieren will, sollte bei der Anschaffung eines Kopfhörers zum Abmischen gleich über ein Headset nachdenken, das Kopfhörer und Mikrofon vereint. Generell sind die Anschaffungen im Bereich Ton weniger kostenintensiv und bringen viel.

Der fertig gemischte Ton wird dann dem Stream hinzugefügt. Bei der Übertragung via Smartphone mit Interfaces wie die von IRig, bei aufwändigeren Streams über USB oder eine XLR-Steckerverbindung in die jeweilige Hardware. Es hilft, den rausgehenden Ton auch immer wieder einmal während des Streams zu kontrollieren.

Im rechten Licht

Letztlich beurteilen kann man die Ausleuchtung erst, wenn man das fertige Bild in einem guten Monitor betrachtet. Zu geringes Licht verursacht Bildrauschen. Zu helles Sonnenlicht sorgt dafür, dass der Sensor „ausfrisst“, also das helle im Bild überstrahlt. Helle Fenster sollte man daher mit Stoff oder Folie diffuser machen. LED-Flächenlichter helfen als Schattenaufheller.

Verschiedene Wege führen zum Bild

Von Smartphone über Webcam bis zur professionellen Videokamera eigene  sich viele Geräte zum Livestream. Wenn man sich langfristig für Livestream entscheidet, kann es sinnvoll sein, dazu auch in etwas hochwertigere und spezialisierte Geräte und Programme zu investieren. Eine Erfahrung von amerikanischen Gemeinden, die viele ihrer Gottesdienste streamen ist auch, dass meist Haupt- oder Ehrenamtliche fehlen, die Kameras bedienen können. Auch bei der Tagung einer Synode, sind wenige bereit, vier Tage an einer Kamera zu stehen, um jede Wortmeldung einer Synode einzufangen. Da muss Technik oft menschliche Ressourcen ersetzen.

Software und Kameras

Das einfachste Setup ist ein Smartphone (mit Stromversorgung!), das auf einem Stativ direkt zum Beispiel mit der YouTubeApp streamt. Schwierig ist aber dabei die parallele und weitere Bearbeitung des Streams sowie des gleichzeitig möglichen Chats.

Gute Erfahrungen haben wir mit Wirecast gemacht. Das Programm, das für Windows und IOS verfügbar ist, schlägt in der Vollversion mit rund 600 Euro zu Buche und bietet nahezu alles für einen gelungenen Livestream. Die kostenlose Soft OBS kann auch viel, setzt aber eine größere Bastelbereitschaft voraus. Für Wirecast gibt es unzählige Videos für alle möglichen Probleme. Die häufige Anwendung in Gottesdiensten greifen Tutorials auch die damit verbundenen Probleme auf. Es gibt in den USA sogar spezielle YouTubeChanel für streamende Gemeinden wie diesen.

Wirecast kann viele Signale verarbeiten und auch die Inhalte von Browserfenstern als „Kameras“ verarbeiten. Wer Videos in den Stream einbinden will, braucht allerdings sehr viel Rechenleistung. Das von uns verwendete HP ZBook kommt regelmäßig an 100 Prozent CPU-Auslastung, wenn im Stream ein Video eingespielt wird. Bisher ist das System aber immer stabil gelaufen.

Der günstigste Weg für Kameras sind Webcams wie die C920 von Logitech. Sie können über USB 3.0 an den Rechner angeschlossen werden. Die Qualität der Webcams erlaubt aber keine Aufnahmen bei schwachem Licht oder großer Entfernung.

Als Videokamera eignet sich alles, was das Signal (clean feed, also ohne Menüeinblendung) über HDMI ausgibt. Wir haben uns für eine Sony NX 100 entschieden, die auch als Kamera für Reportagen gute Dienste leistet. Sie verfügt auch über zwei Buchsen für externen Ton, die im Notfall auch vorhandene Audioquellen einbinden können oder an die sich externe Mikrofone oder Funkstrecken anschließen lassen. Für die Verbindung zu Wirecast wird eine CaptureHardware benötigt. Produkte von BlackMagicDesign sind zwar nicht billig, aber haben sich in der Praxis bewährt. Das einfachste Set wäre ein Laptop mit Wirecast und eine Kamera über ein HDMI-Interface. Wer mehrere Kameras laufen lassen will, besorgt sich dem BlackMagic ATEM Mini, derzeit der gefragteste Bildmischer.

Einen Schritt weiter gehen PTZ –Kameras, die sich auf verschiedene Arten fernsteuern lassen. Sie sind klein und haben bis zu 30-fachen optischen Zoom. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dieser PTZ-Kamera Zoom gemacht und für Totalen einer kleinen Boxkamera, beides von die PTZOptics, die neben anderen von picturetools in Hamburg vertrieben werden. Deren Support ist sehr hilfreich! Der Clou bei einer PTZ –Kamera sind programmierbare Kamerapositionen, die sich über eine Fernbedienung, über Softwaresteuerung oder über ein Kontrollpult mit Joystick abrufen lassen. Für Kirchengemeinden, die Gottesdienste regelmäßig übertragen wollen, könnte es sich lohnen, eine solche Kamera fest in der Kirche zu installieren (Hier ein Video dazu) und die wichtigsten Einstellungen abzuspeichern. Für den Livestream genügt dann ein Mensch, der die Technik bedient.

Ein kleines Set könnte aus einer Webcam und einer PTZ-Kamera bestehen, die in Wirecast direkt angesteuert werden kann. Hier kann sogar jede Kameraposition als „einzelne“ Kamera hinterlegt werden. Wer beim motorgesteuerten Motivwechsel nicht „mitschauen“ will, kann auf eine Totale umschalten.

Wer es noch komfortabler haben will, der kann über die Anschaffung eines eigenständigen Bildmischers nachdenken. Produkte wie der ATEM Television Studio HD können das gemischte Signal an die Streamingsoftware weitergeben und zusätzlich noch an Bildschirme im Vorraum weitergeben. Auch das Audiosignal kann über dieses Gerät gemischt werden.

HDMI als Videostandart kommt bei längeren Kabelwegen dabei schnell an seine Grenzen. Mehr als 10 Meter sind kaum zu machen. Bei USB-Kameras kann mit einem aktiv verstärkten Kabel maximal 20 Meter schaffen. Wer jedoch größere Entfernungen überbrücken muss, kommt an SDI oder dem Stream über Netzwerk nicht vorbei. Wir haben gute Erfahrung damit gemacht, das Videosignal über SDI zu übertragen und für Fernsteuerung und Stromversorgung Ethernet und PowerOverEthernet zu nutzen.

Die Reichweite

Es gehört zu den überraschenden Erfahrungen eines livestreamenden Onliners, dass kaum dass die Kameras abgeschaltet sind erstaunliche viele Menschen wissen wollen, wie viele denn zugesehen hätten. Jesus, der dem einen verirrten Schaf hinterhergeht scheint nicht das Leitbild beim Stream. Abhängig von der verwendeten Plattform sollte man sich auf diese Frage vorbereiten. Dabei ist es hilfreich, auf den meist großen Unterschied der Zahlen der Livezuseher und der Nutzung im Video on demand hinzuweisen. Bei der Tagung der Landessynode haben wir live „nur“ zwischen 40 und 150 Zuseher, innerhalb von 24 Stunden für ein Video dann aber regelmäßig zwischen 500 und 1.000 Views. Jede Sendeminute der in Lindau produzierten 22 ½ Stunden wurde 150 mal angesehen. Das heißt, wichtige Tagesordnungspunkt hatten zwischen 400 und 600 Zuseher.

Der Rückkanal

Livestream ohne einen Rückkanal hieße, nicht alle Möglichkeiten der Technik zu nutzen. Denn wer einen Gottesdienst oder eine Sitzung nicht vor Ort verfolgt, kann ohne Rückkanal nicht mitfeiern oder rückfragen. Bewährt haben sich dabei Social Wall und Livechat.

Eine Social Wall sammelt aus Twitter und Instagram alle Beiträge, die zu einem Hashtag gepostet werden. Posts aus YouTube und Facebook werden eingebunden, wenn die Kanäle als Quelle mit der Wall verbunden wurden. Für die Landessynode haben wir die Wall zu #elkbsynode auf der Homepage der ELKB eingebunden und spielen sie nach Möglichkeit auch auf einem Monitor im Foyer aus. Durch die URL lässt sie sich auch auf jeden Rechner holen. Beim Weltgebetstaggottesdienst war die Wall mit Beamer in der Kirche zu sehen. Anbieter wie walls.io bieten den Softwaredienst zu überschaubaren Tarifen für Events oder monatsweise.

Ein Chat lässt sich in YouTube leicht nutzen, denn das Programm bietet parallel zum Stream auch eine Chatfunktion, die von Usern leicht als Rückkanal genutzt werden kann. Aber auch eigenständige Chatprogramme sind als Rückkanal vorstellbar. Man muss sicher aber im Klaren sein, dass diese Kommunikation weitere Personalressourcen benötigt. Wert ist sie es alle mal!

Internetleitung

Daran scheitern die meisten Livestreams: in der Kirche gibt es kein Internet. Und auch die Anbindung über ein Nachbarhaus ist schwierig. Denn ab 50 Meter Leitungslänge kann es schwierig. Zwar ist es möglich, über WLAN zu streamen. Wenn aber mehrere Nutzer im WLAN sind, kann die Qualität des Streams leiden oder der Stream abbrechen. LAN ist hier zuverlässiger, 1 Mbit/s die Untergrenze für Streams in 720p50. 1080p25 brauchen da gerne mal zwischen bis 5 Mbit/s im Upload. Ein Speedtest am Beginn der Übertagung schafft da Klarheit.

Noch ungetestet von uns: LiveU ist in der Lage, WLAN, LAN und Mobilfunknetze zu einer Übertragungsleitung zusammen bündelt. Klingt ziemlich gut! Aber auch ziemlich teuer.

Streamingdienste

YouTube hat sich mittlerweile gut bewährt. Die Verbindung zwischen wirecast oder OBS und der Streamschnittstelle ist problemlos. Etwas Sorgfalt sollte man auf das hochladbare Thumbnail und den Infotext verwendet. Er stellt Usern schon vor Beginn alle notwendigen Informationen zur Verfügung und erscheint auch, wenn der Link zum Stream auf anderen Plattformen geteilt wird. Livestreams sollte man unbedingt auch über das YouTubeStudio vorplanen

YouTube stellt nach Beendigung des Streams das Material je nach Einstellung als Video zur Verfügung, das auch noch rudimentär bearbeitet werden kann. Mindestens den Vorlauf sollte man da abschneiden, was bei längeren Videos eine beachtliche Rechenzeit verursacht. Während der Bearbeitung ist die alte Fassung zu sehen.

Gut ist auch die Funktion, einzelne Szenen oder die Tagesordnung des entsprechenden Videos mit Zeiten in der Videobeschreibung anzugeben. Wer das Format Stunden:Minuten:Sekunden verwendet, macht die angegebenen Zeiten zu Sprungmarken. Diese lassen sich aber auf Mobilgeräte nicht abrufen.

Multistream … ein Stream auf mehreren Kanälen

Anbieter wie restream erlauben den Stream gleichzeitig auf mehreren Plattformen laufen zu lassen, ohne dass dazu größere Uploadkapazität von Nöten ist. Wir streamen derzeite YouTube, Facebook und Twitter (Periskope). Die Kosten sind mit rund 90 Euro pro Monat überschaubar.

Bauchbinden und Laufpläne

Natürlich genügt es für den Anfang, einen Stream mit gutem Ton und Bild anzubieten. Nachdem aber alle Streamprogramme Einblendungen leicht ermöglichen, sollte man auch diese Informationen zur Verfügung stellen. Bewährt haben sich Angaben zur Veranstaltung und ein Hashtag für die Sozialen Medien am oberen linken Bildrand. Wer will, kann rechts oben auch ein Logo einblenden. Am unteren Bildrand kann man in Bauchbinden weitere Informationen unterbringen: Programmhinweise, Namen gerade gezeigter Personen oder Aufrufe zur Interaktion.

Der redaktionelle Aufwand dafür ist aber nicht zu unterschätzen. Denn was im Stream eingeblendet ist, kann nicht (oder im Video nur mit großem Aufwand) nachträglich verändert werden. Bewährt hat sich hier, die Texte aller Bauchbinden vorzuproduzieren und zum Beispiel in einer Google Dokument bereit zu halten. So können auch andere mitarbeiten. Als Fehlerquelle taugen Bauchbinden aber auch.

Hilfreich ist auch ein Laufplan einer Veranstaltung. Für den Stream eines Gottesdienstes ist er fast unerlässlich. Aus ihm lassen sich Programmhinweise zur Einblendung, die vorkommende Texte oder Inhalte oder beteiligte Akteure unterbringen. Alle Informationen zu Kameraeinstellungen oder zu geplanten Aktionen innerhalb einer Veranstaltung lassen sich hier gut zusammen stellen … während des Streams eine große Hilfe!

Weitere Tipps

Nicht nur die ELKB ist in Sachen Livestream unterwegs. Ich verweise gerne auf meinen lieben Kollegen Wolfgang Loest aus der Lippischen Landeskirche und seinen Blog zum Livestream sowie Lutz Neumeier aus der EKHN mit seinem Blog.

Datenschutz

DSG-EKD

Wider Erwarten ist das Thema Datenschutz beim Livestream ein leichtes. Die Macher des DSGEKD haben mit §53 dem Livestream einen eigenen Paragraphen gewidmet: „Die Aufzeichnung oder Übertragung von Gottesdiensten oder kirchlichen Veranstaltungen ist datenschutzrechtlich zulässig, wenn die Teilnehmenden durch geeignete Maßnahmen über Art und Umfang der Aufzeichnung oder Übertragung informiert werden.“ Viele katholische KollegInnen beneiden uns um diesen Paragraphen, da er im katholischen Datenschutzrecht fehlt.

Gute Formulierungsvorschläge finden sich bei den Kollegen der Hannoverischen Landeskirche. Den Aushang Livestream im Gottesdienst beim Livestream des Eröffnungsgottesdienstes der Synode könnt ihr als Vorlage verwenden.

Sendererlaubnis

Nicht das erste Problem aber doch wichtig. Bei höheren Zuschauerzahlen ist zu beachten: ab 500 Livezusehern wird man zur Sendeanstalt und muss ein Sender-Erlaubnis einholen, die weitere Kosten mit sich bringt. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn der Livestream nicht redaktionell bearbeitet wird, also durch Moderator und vorproduzierte Inhalte aufgewertet wird. Heißt: ein „nur“ gestreamter Gottesdienst macht hier kein Problem.

Corona-Update: Hierzu gibt es aktuell ein Medienanstalten_Infoblatt_Live-Streaming_Corona-Epidemieschutz der Landesmedienanstalten.

Rechtliches

Zu Gema und VG Wort hat mittlerweile der Popularmusikverband die wichtigsten Infos zusammengetragen. Ihr findet sie hier.

Auf der sicheren Seite ist man – daran hat sich nichts geändert – wenn man gemeinfreie Musik verwendet. Weiter ist zu beachten, was die GEMA München freundlicher Weise zu bedenken gegeben hat:

Bitte beachten Sie, dass Sie unabhängig von der Lizenzierung durch die GEMA, weitere gegebenenfalls nötige Rechte direkt bei den Berechtigten einholen müssten. Beispielhaft seien hier das Leistungsschutzrecht (Label) bei der Verwendung von Originalaufnahmen und das Filmherstellungsrecht (i.d.R. Musikverlag) genannt. Zu diesen Rechten können wir leider keine weiterführende Beratung anbieten, da wir diese Rechte nicht wahrnehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Welche Rechteinhaber an den Werken beteiligt sind, erfahren Sie mit unserer Repertoiresuche unter https://online.gema.de/werke/search.faces Suchen Sie mithilfe der Kriterien Titel + Urheber/Verlag oder der Werknummer. Die Kontaktinformationen werden mit Klick auf die rot hinterlegte Beteiligtenrolle angezeigt.

Soll heißen: nur weil die Sache mit der Gema geklärt ist, könnt ihr nicht alle anderen Rechte nicht klären. Der geniale Musiker, der euren Gottesdienst gestaltet muss nach wie vor der Nutzung seines Werkes zustimmen.

Weiterführende Links

Sehr lesenswert ist der Blog von Wolfgang Loest. Er ist mein Lieblings-Nerd und großartiger Kreativer der Lippischen Landeskirche. Er findet auch meist günstigere Lösungen als ich.

Churchfront ist ein Channel nur für streamende Gemeinden. Jake Gosselin hat große Erfahrungen und hat auch Grundsatzfragen (Warum überhaupt streamen?) im Programm. Technisch arbeitet er viel mit PTZOtptics und Wirecast zusammen.

Zum Schluss

Alle Aussagen dieses Blogpost sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und sind keine verlässlichen Rechtsauskünfte. Verlinkte Produkte sind nur beispielhafte Empfehlungen. Wer nach Fragen hat, nutze bitte die Kommentarfunktion. Viel Erfolg beim Streamen!

Das interaktive Gebet

von James Cathcart, Sanctuary First, vorgestellt auf der #ECIC23 in London,
übersetzt von Christoph Breit

Wir verwenden unser Smartphone als Hilfe zum Gebet

Geh auf deinen Homescreen. Was ist dein Bildschirmhintergrund? Ist es ein Bild eines geliebten Menschen? Eine wundervolle Landschaft? Ein besonderes abstraktes Bild? Vielleicht ist es nur die Farbe blau. Nimm dir einen Augenblick Zeit Gott zu danken für das, was du auf dem Bildschirm siehst. Oder um Gott zu danken, an was es dich erinnert.

Öffne deine KalenderApp. Denke an die kommenden Termine. Denke an die Menschen, die du treffen wirst, deine Freunde, Familie und Kollegen. Vielleicht gibt es Fristen zu beachten, Projekte abzuschließen, Veranstaltungen vorzubereiten. Nimm dir einen Moment Zeit um diese Dinge Gott anzuvertrauen.

Geh zu deinen Kontakten. Scrolle zum Buchstaben C und schau dir den ersten Kontakt dort an. Wenn du keinen Kontakt unter C hast scrolle weiter zum nächsten. Vielleicht ist es jemand, den du gut kennst. Vielleicht kennst du ihn oder sie kaum. Nimm dir Zeit, für diesen Menschen oder diese Organisation zu beten.

Hast du eine NachrichtenApp? Öffne sie. Wenn du keine App für Nachrichten hast kannst du auch in deinem Browser nach Nachrichten suchen. Sieh dir die Schlagzeilen an und finde eine, die dich berührt. Nimm dir einen Moment Zeit, um den ersten Absatz der Meldung zu lesen und nimm sie dann mit in ein Gebet zu Gott.

Nun geh zu deinem Fotospeicher. Überfliege die Bilder bis dir eines ins Auge fällt. Denke an die Person, den Ort, das Objekt auf dem Bild und nimm dir einen Augenblick Zeit, für es, ihn oder sie zu beten oder für das, woran dich das Bild erinnert.

Schau auf die Uhr … und denke daran, wie du deine Zeit verwendest. Was oder wem du viel oder wenig Zeit gibst.

Check den Batteriestatus deines Smartphones. Ist er niedrig? Oder ist der Akku voll geladen? Nimm dir Zeit für die mit niedriger Energie zu beten, für Menschen, die mit Problemen physischer oder psychischer Gesundheit kämpfen.

Hat dein Smartphone eine Taschenlampenfunktion? Mach die Lampe an lass das Licht leuchten. Bete für Gottes Licht an dunklen Orten.

Geh in die Timeline einer Social-Media-Anwendung, wenn du eine hast und denke an die erste Person, die du wahrnimmst. Bete für sie und was sie heute vor sich hat, wo immer sie auch ist.

Gott im Himmel! Wir beten zu dir, in Demut und aus ganzem Herzen. Ermutige uns Technologie zu verwenden, um Menschen näher zusammen zu bringen und nicht um sie weiter weg zu stoßen. Ermutige uns, achtsamer zu sein wie wir sie verwenden und führe uns oft zu Orten der Ruhe.

Amen

Digitales Liedblatt – wie geht das?

Fernsehgottesdienste und Gottesdienste im Livestream haben das gemeinsamen Problem, dass die mitfeiernde Gemeinde zu Hause meist kein Gesangbuch hat. Bei Gottesdiensten in der Corona-Pandemie sollten Gesangbücher nicht ausgeteilt werden. Und an Weihnachten bei Gottesdiensten im Freien sind Papier-Liedblätter oft schlecht lesbar. Wie also mitfeiern?

Die Lösung heißt „Digitales Liedblatt“ und ist eigentlich ganz einfach.

  1. Stellen Sie alle Texte und Liedtexte, die die Gemeinde zum Feiern braucht in einer Datei zusammen. Auch neueres Liedgut darf dabei sein (siehe rechlichte Hinweise unten).
  2. Kopieren Sie sich die Texte in einen verlinkbaren Artikel auf ihrer Homepage oder in einen WordPress-Blogpost wie diesen, den sie hier gerade lesen.
  3. Formtieren Sie so, dass es auf allen Geräten gut lesbar ist.
  4. Veröffentlichen Sie den Link zum Liedblatt im Livestream oder in der Videobeschreibung. Oder machen Sie einen Aushang in der Kirche, auf dem der Link auch als QR-Code steht. Ein Beispiel finden sie hier: Aushang Livestream im Gottesdienst

Die aktuellen rechtlichen Hinweise finden Sie bei den Kolleg*innen der EKD. Weitere Tipps in meinem Post „Gottesdienste und Veranstaltungen live streamen“

Und für alle Kritiker*innen: Ja, dann haben alle Leute beim Singen das Handy in der Hand. Und daddeln vielleicht während des Gottesdienstes. Das täten sie aber eh, wenn der Gottesdienst langweilig eh. Mit dem Smartphone kann aber jeder das Liedblatt so hell und so groß wie erwünscht einstellen. Alles nur eine Frage der Gewöhnung …

Audios von Gottesdiensten und Predigten erstellen

„Predigt des Wortes Gottes ist Wort Gottes“ sagt Martin Luther. Mit Audios kann man mehr Menschen mit einer Predigt oder einem Gottesdienst erreichen. Hier eine Anleitung.

Audio aufnehmen

Nur wenige Kirchen haben eine Tonanlage, die den Mitschnitt ermöglicht. Auch wenn das möglich ist, empfiehlt es sich die Tonqualität einer solchen Anlage zu prüfen. Leichter und im Ergebnis besser sind Audiorecorder, zum Beispiel den Zoom H2n oder H4n. Die Preise dafür sind erträglich. Mit dem H4n lassen sich auch externe Mirkophone anschließen. Wer es dauerhaft und etwas einfacher haben will, nimmt eine Funkstrecke wie die von Rode und nimmt mit dem H4n auf.

Die Geräte nehmen im im MP3- (genügt für Sprache) und WAV-format auf,  ermöglichen auch gute Aufnahmen der Atmosphäre in einem Gottesdienst und kommt im teils Bundle mit wavelab le daher. Natürlich ist auch eine Aufnahme mit einem Smartphone möglich. Die Qualität ist hier aber weniger gut.

Zur Aufnahme empfiehlt sich eine kleine Halterung an der Kanzel oder ein Stativ. Dann anschalten, auf „Aufnahme“ drücken und fertig ist die Datei, die Sie mit einer SD-Karte auf jeden Rechner übertragen können.

Audio Schneiden

Mit dem kostenlosen Programm Audacity (oder mit beim Zoom im Bundle oft enthaltenen wavelab le) importieren Sie die Audio-Datei. Schneiden Sie den Bereich, den Sie ins Netz bringen wollen, mindestens am Anfang und am Ende. Wenn Sie mehr Zeit haben, können Sie auch Huster, Versprecher oder Umbaugerumpel rausschneiden.

Online stellen

Dann auf Soundcloud hochladen. Der Account ist unproblematisch und derzeit bis 180 Minuten kostenlos. Vorteil dieser Plattform: die Daten werden verarbeitet und gepuffert wiedergegeben. Auch auf YouTube lassen sich Audios als Videos mit Standbild hochladen. Der Nachteil ist viel unnötiger Traffic.

Der Link zur Audio-Datei kann dann auf weiteren Plattformen eingebunden werden. Das ist auch der deutliche Vorteil gegenüber dem Einstellen des Audios auf einer Website.

Rechtliches

Achtung, das ist keine Rechtsauskunft sondern nur nach bestem Wissen zusammengestellt: Um das Urheberrecht zu beachten, ist es wichtig, dass Rechteinhaber an Musik und Texten (auch Prediger*innen) der digitalen Veröffentlichung zustimmen. Das sollte ggf. auch schriftlich gemacht werden. GEMA-Gebühren werden von dieser von den Plattformbereibern erhoben. Die AGBs verlangen in der Regel, dass nur Inhalte hochgeladen werden, für die die Rechte eingeholt werden. Wer etwas auf eine Plattform stellt, muss also das Recht dafür haben.

Hier hilft auch, was die Gema hat auf eine Anfrage zum Livestream von Gottesdiensten auf YouTube geantwortet hat:

Für alle Nutzungen, bei denen die Inhalte mit GEMA Werken über YouTube öffentlich zugänglich gemacht werden, rechnen wir die Vergütung derzeit mit dem Betreiber direkt ab. Anmeldung und Lizenzerwerb bei der GEMA durch den Uploader ist nicht erforderlich.

Bitte beachten Sie, dass Sie unabhängig von der Lizenzierung durch die GEMA, weitere gegebenenfalls nötige Rechte direkt bei den Berechtigten einholen müssten. Beispielhaft seien hier das Leistungsschutzrecht (Label) bei der Verwendung von Originalaufnahmen und das Filmherstellungsrecht (i.d.R. Musikverlag) genannt. Zu diesen Rechten können wir leider keine weiterführende Beratung anbieten, da wir diese Rechte nicht wahrnehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Welche Rechteinhaber an den Werken beteiligt sind, erfahren Sie mit unserer Repertoiresuche unter https://online.gema.de/werke/search.faces Suchen Sie mithilfe der Kriterien Titel + Urheber/Verlag oder der Werknummer. Die Kontaktinformationen werden mit Klick auf die rot hinterlegte Beteiligtenrolle angezeigt.

Die Repertoiresuche ist ein sehr sinnvoller Hinweis. In der Regel dürften bei Musik aber die Kirchenmusiker Bescheid wissen.

Für die Aufnahme von Liedern aus dem Gesangbuch gilt: veröffentlichte Interpretationen (und das ist auch der Gemeindegesang) bedürfen der Einwilligung des Rechteinhabers. Dies entfällt 70 Jahre nach dessen Tod. Bitte beachten Sie dass es oft verschiedene Autoren für Melodie und Text gibt. Das gilt auch für Orgelvorspiele und andere Werke der Literatur. Auch das Orgelspiel oder anderes Musizieren ist mit Urheberrechten versehen. Hier müssen bei einer Aufnahme auch die Musiker*innen dem zustimmen.

Was kostet das an Zeit und Geld

Ca 145 Euro für Recorder, keine laufenden Kosten (außer bei Soundcloud Pro, hier 99 Euro im Jahr), 15 Minuten für Bearbeiten und Upload. Nutzen: Mit wenig Mehraufwand bis 50 Prozent mehr Zuhörer für einen schon vorbereiteten Content.

Gottesdienste und Veranstaltungen live streamen

Grundlage dieses Artikels sind unsere Erfahrungen bei Livestreams, konkret der Livestreams der #elkbsynode in 2016 bis 2019, des #weltgebetstag im März 2019, den wir zum ersten Mal in Deutschland live als Gottesdienst gestreamt haben, des #weltgebetstag im März 2020 und des LiveOnTape Gottesdienstes zum Frauensonntag 2020. Hinzu kommen derzeit viele Beratungen von Gemeinden, die in der Corona-Krise mit dem Livestream beginnen. Wir wollen euch helfen, manche Fehler nicht zu machen und Livestream dort wo er sinnvoll ist anzubieten.

Kurzfassung

Livestream ist die digitale Erweiterung des Kirchenraums. Er ermöglicht Menschen das Mitfeiern mit der Technik, die sie zu hause oder dabei haben. Das einfachste Setup ist: Nimm ein Smartphone. Sorge für guten Ton. Informiere die Gemeinde. Leg auf YouTube los (Update: YouTube hat seine Einstellungen geändert. Wer aus der App streamen will, braucht mindestens 1000 Follower auf dem Kanal. Über Laptop und Software gilt die Beschränkung nicht).

Und mit Wasser im Wein: hast du kein gutes Internet in der Kirche und eine technik-kritische Gemeinde, die auf jeden Fall nicht im Bild sein will … Lass es! (Wer nichts zu sagen hat, sollte es übrigens auch lassen.)

Update: viele fragen nach rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Abschnitt dazu (s.u.) wird laufend aktualisiert.

Aktuell: die zehn schlimmsten Fehler

Viele Gemeinden streamen gerade ihre Gottesdienste oder planen es in der Karwoche und zu Ostern. Nachdem ich viele Videos mir ansehe hier die häufigsten Fehler:

Schlechter Ton

Wenn sie mit einem Handy filmen, ist alles ab zwei Meter Abstand ohne zusätzliche Mikrophone sinnlos. Es gibt auch für Handy Mikros zum Anstecken mit langem Kabel. Oder zeichnen Sie den Ton separat auf und fügen Sie ihn im Schnitt hinzu.

Depressive Grundhaltung

Ja, die Lage ist ernst und die Krise fordert einiges. Aber beginnen Sie doch nicht damit. Wir verkünden die frohe Botschaft. Wenn Sie das nicht können, lassen Sie’s!

Keine Gemeinde da

Das ist ein ähnliches Problem wie der lamoryante Ton. Doch warum darüber klagen. Jetzt sind halt noch weniger da als sonst. Aber viele an Smartphones und Laptops. Freuen Sie sich und gehen Sie kreativ damit um. Und ja, man kann auch mal die leere Kirche und Aufnahmesituation zeigen.

Nur eine Einstellung

Pfarrer oder Pfarrerin am Altar ist nicht das einzige, was sie zeigen können. Lesen Sie vom Ambo aber predigen Sie doch mal in der Bank. Oder am Ausgang, bei der Orgel, am Taufstein … entdecken Sie ihre Kirche neu.

Keine Kommunikation

Gerade jetzt brauchen die Menschen das Gespräch. Wieso streamt jede Gemeinde einzeln? Besser ist es, wären Stream oder Videopremiere auch ein Telefon in der Kirche anzubieten, an dem auch jemand sitzt. Oder einen Chat auf YouTube. Oder man erreicht Sie über Messenger.

Vergessene Zielgruppe

„Alte Menschen haben kein Internet“ höre ich oft. Ja, dann bringen Sie es halt hin. Den Gottesdienst auf älteren Tablets speichern und vorbeibringen. Oder als Audio verteilen. Es mangelt in Deutschland nicht an elektronischen Geräten.

Keine Werbung gemacht

Auf YouTube lässt sich ein Video vorab einstellen und als Premiere planen. Dieser Link lässt sich vorab schon bekannt geben. In „Evangelische Termine“ gibt es den Kanal „digitales Angebot“ der ab PalmMontag auch EKD-weit ausgespielt wird. Auch ein Video-Post ist ein Termin.

Kein kritischer Blick

Das Beffchen ist (erstaunlich oft) schief, die Kirche schlecht ausgeleuchtet, die Frisur ist ungepflegter als nötig … lassen Sie doch andere Menschen kritisch draufsehen. Die meisten Fehler entdeckt man schnell. Auch ein Spiegel hilft.

Keine Relevanz

Überlegen Sie, warum Menschen das, was Sie machen sehen sollten und was die eine Botschaft ist, die diesen Menschen heute glücklicher macht. Wenn Sie das nicht beantworten können, lassen Sie das mit dem Video.

10. und letztens:

freuen Sie sich über Erfolge und lassen Sie das auch andere spüren.

Und jetzt zum eigentlichen und ausführlichen Blogpost:

Sinn und Zweck eines Livestreams

Video wächst, und mit ihm auch der Livestream. Die technischen Hürden sind genommen, das Equipment ist vergleichsweise günstig. Oft genügt schon ein Smartphone, um einen recht ordentlichen Stream ins Netz zu schicken. Was liegt näher als der Wunsch vieler Kirchengemeinden, ihre Gottesdienste live zu streamen, um – so oft die Formulierung in entsprechenden Anfragen – „mehr Menschen zu erreichen“. Leitbild ist der „tolle Gottesdienst vor Ort“, der via Internet mehr Menschen erreichen soll mit dem heimlichen Ziel, mehr Menschen in die Kirche zu locken. Ein anderer Grund ist oft, man wolle den Livestream anbieten für die, die nicht kommen können. Also Kranke, Ältere oder Menschen, die eben sonstwie verhindert sind, in die heiligen Hallen einer Kirche zu kommen.

Nach meiner Überzeugung greift dieses Denken zu kurz und bevormundet Menschen. Wieso soll ein gestreamter Gottesdienst nicht einfach so angeboten werden, wenn er sich für das Mitfeiern im Internet eignet (Dazu später mehr)? Denn Livestream ist zuerst einmal die Beseitigung der räumlichen Einschränkung eines Kirchengebäudes: du kannst teilnehmen, ohne den Ort aufzusuchen und ohne vielleicht keinen Platz zu finden. Die digitale Erweiterung eines Geschehens vor Ort ins Netz. Dahinter einen Zweck zu verstecken, hilft nicht.

Anders ist bei den Übertragungen der Landessynode. Hier ist der Livestream Folge und Ausdruck der Öffentlichkeit. Das Kirchenparlament tagt öffentlich und tut dies an wechselnden Orten in Bayern, um keine Region Bayerns zu vernachlässigen. Die wenigsten Menschen haben dabei die Zeit, von den immer vorhandenen Zuschauerplätzen die Beratungen mit zu verfolgen. Das gilt auch für Journalisten, die selten von Montag bis Donnerstag nach Lindau, Berchtesgaden oder Bayreuth reisen können, um über die Landessynode zu berichten. Selbst wenn sie es wollen. Die grundsätzliche Öffentlichkeit dieser Veranstaltung bedingt fast schon einen Livestream.

Livestream ist also die Herstellung räumlicher und – wenn er als video on demand angeboten wird – zeitlicher Unabhängigkeit bei großer Skalierbarkeit. Wann und wo 5 oder 5000 Menschen zuschauen, ist im Livestream unwichtig. Über 5000 sollte man dann über eine Sendererlaubnis nachdenken.

Gottesdienste als inszeniertes Geschehen.

Sind Livestreams von Tagungen wie der Landessynode meist abgefilmtes Geschehen, braucht es bei Gottesdiensten ein gewisses Maß an Inszenierung, wenn sie online mitgefeiert werden sollen. Dabei sollte man vorher gut überlegen, wie welche Inhalte für User im Stream wie präsentiert werden. Lieder brauchen den Text zum Mitsingen online verfügbar, entweder als Downloadangebot oder eingeblendet. Bei Gebeten sollte man vorher überlegen, was man als Bild zeigt, denn betende Gottesdienstteilnehmer sollten nicht gezeigt werden. Wir den Teilnehmern im Netz zum Beispiel bei Fürbitten oder der Predigt eine Beteiligungsmöglichkeit angeboten, sollten hereinkommende Inhalte sowohl für LiturgInnen oder PredigerInnen wie auch für das StreamBild aufbereitet werden. Das erfordert eine kleine Redaktion.

Wer zum ersten mal einen Gottesdienst streamt, sollte auch an die Möglichkeit einer heißen Probe denken. Ein Durchlauf unter Livebedingungen erhöht die Qualität des Livestreams beträchtlich.

Die wichigsten liturgischen und inhaltlichen Überlegungen hat für diesen Blog die ELKB-Rundfunkbeauftragte Melitta Müller-Hansen so zusammen gefasst.

  1. Gestreamte Gottesdienste bedienen sicher das Bedürfnis der sogenannten Kerngemeinde, die in ihrer Kirche mit ihrer/m Pfarrer*in Gottesdienst feiert und die auch so begrüßt werden wollen: „Wir treffen uns in unserem vertrauten Kirchenraum und wissen uns verbunden …“ etc
  2. Deswegen wäre es wichtig, den Menschen diesen Raum zu zeigen, wenn Kameratechnisch möglich, meditativ zu verweilen auf Fenstern, Bildern, Kreuz …
  3. Liturgisch Handelnde in halbnahen Einstellungen zeigen, zu nah bewirkt das Gegenteil, dass man wieder auf Abstand gehen will. Anders in der Predigt, wenn erzählt, argumentiert wird: da will man Gesicht sehen.
  4. Rückgriff auf Psalmen, auf klassische Texte, die tragen, scheint mir wichtig in der Konzeption
  5. Fürbittengebet braucht Kerzen
  6. Beim Beten Hände zeigen,  auf Kerzen zoomen, auf Kreuz, Bilder, die das Gebet ikonografisch unterstützen.

Was braucht man also für einen Livestream?

Eine motivierte Gemeinde

Auch wenn rechtlich (siehe unten) die Lage klar ist, ein Livestream betrifft auch eine Gemeinde. Wenn nach dem Gottesdienst besorgte Gottesdienstbesucher*innen kommen und sagen, sie wollen fei nicht im Internet gesehen werden, habt ihr ein Problem. Und wir sind so evangelisch, dass der Verweis auf die Rechtslage nichts hilft.

Nach unseren Erfahrungen ist auch die jeweile Einschätzung der vorhandenen Technik falsch. „Wir haben eine gute Anlage in der Kirche“ heißt noch nicht, dass sie funktioniert und man daraus den Ton für den Stream abnehmen kann. Jede sorgfältige Klärung hilft da, auch die Absprachen schriftlich fest zu halten.

Der gute Ton

Es mag überraschen, dass an erster Stelle nicht Bild sondern Ton stehen. Auch geringe Auflösungen wie 720p oder gar 480p sind zu ertragen, wenn der Ton passt. Es hat sich bewährt, für den Livestream den Ton dabei selbst abzumischen. Auch wenn in Kirchen oder Tagungsorten meist ein Audiosignal zur Verfügung steht, ist die Lautstärke der Redenden so unterschiedlich, dass ein Mischer wie zum Beispiel dieser gut angelegtes Geld ist. Für größere Sets und viele Akteure haben wir auch mit größeren Mischern gute Erfahrungen gemacht. Denn Livestreamplattformen können mit unterschiedlichen Lautstärken nur schlecht umgehen. Ein eingebauter Kompressor und Limiter ist ebenfalls hilfreich. Phantomspeisung erspart viele Netzkabel.

Wenn im Raum gesungen wird, fangen ein oder zwei Saalmikrofone die Stimmung gut ein. Instrumente sollten, wenn sie nicht in der AudioSumme eingebunden sind, direkt abgenommen werden. DI-Boxen beseitigen lästiges Netzbrummen. Wer das Geschehen live kommentieren will, sollte bei der Anschaffung eines Kopfhörers zum Abmischen gleich über ein Headset nachdenken, das Kopfhörer und Mikrofon vereint. Generell sind die Anschaffungen im Bereich Ton weniger kostenintensiv und bringen viel.

Der fertig gemischte Ton wird dann dem Stream hinzugefügt. Bei der Übertragung via Smartphone mit Interfaces wie die von IRig, bei aufwändigeren Streams über USB oder eine XLR-Steckerverbindung in die jeweilige Hardware. Es hilft, den rausgehenden Ton auch immer wieder einmal während des Streams zu kontrollieren.

Verschiedene Wege führen zum Bild

Von Smartphone über Webcam bis zur professionellen Videokamera eigene  sich viele Geräte zum Livestream. Wenn man sich langfristig für Livestream entscheidet, kann es sinnvoll sein, dazu auch in etwas hochwertigere und spezialisierte Geräte und Programme zu investieren. Eine Erfahrung von amerikanischen Gemeinden, die viele ihrer Gottesdienste streamen ist auch, dass meist Haupt- oder Ehrenamtliche fehlen, die Kameras bedienen können. Auch bei der Tagung einer Synode, sind wenige bereit, vier Tage an einer Kamera zu stehen, um jede Wortmeldung einer Synode einzufangen. Da muss Technik oft menschliche Ressourcen ersetzen.

Software und Kameras

Das einfachste Setup ist ein Smartphone (mit Stromversorgung!), das auf einem Stativ direkt zum Beispiel mit der YouTubeApp streamt. Schwierig ist aber dabei die parallele und weitere Bearbeitung des Streams sowie des gleichzeitig möglichen Chats.

Gute Erfahrungen haben wir mit Wirecast gemacht. Das Programm, das für Windows und IOS verfügbar ist, schlägt in der Vollversion mit rund 600 Euro zu Buche und bietet nahezu alles für einen gelungenen Livestream. Die kostenlose Soft OBS kann auch viel, setzt aber eine größere Bastelbereitschaft voraus. Für Wirecast gibt es unzählige Videos für alle möglichen Probleme. Die häufige Anwendung in Gottesdiensten greifen Tutorials auch die damit verbundenen Probleme auf. Es gibt in den USA sogar spezielle YouTubeChanel für streamende Gemeinden wie diesen.

Wirecast kann viele Signale verarbeiten und auch die Inhalte von Browserfenstern als „Kameras“ verarbeiten. Wer Videos in den Stream einbinden will, braucht allerdings sehr viel Rechenleistung. Das von uns verwendete HP ZBook kommt regelmäßig an 100 Prozent CPU-Auslastung, wenn im Stream ein Video eingespielt wird. Bisher ist das System aber immer stabil gelaufen.

Der günstigste Weg für Kameras sind Webcams wie die C920 von Logitech. Sie können über USB 3.0 an den Rechner angeschlossen werden. Manchmal gibt es aber dann Probleme mit der Kapazität des USB-Busses. Wir haben bei den ersten Synode zwei dieser Kamera mit einer über Thunderbold angeschlossenen Videokamera laufen lassen und hatten mit drei Videoquellen genug Blickwinkel, um das Geschehen im Saal abzubilden. Die Qualität der Webcams hatten allerdings bei schwachem Licht ihre Probleme.

Als Videokamera eignet sich alles, was das Signal über HDMI ausgibt. Wir haben uns für eine Sony NX 100 entschieden, die auch als Kamera für Reportagen gute Dienste leistet. Sie verfügt auch über zwei Buchsen für externen Ton, die im Notfall auch vorhandene Audioquellen einbinden können oder an die sich externe Mikrofone oder Funkstrecken anschließen lassen. Für die Verbindung zu Wirecast wird eine CaptureHardware benötigt. Produkte von BlackMagicDesign sind zwar nicht billig, aber haben sich in der Praxis bewährt. Das einfachste Set wäre ein Laptop mit Wirecast und eine Kamera über ein HDMI-Interface.

Einen Schritt weiter gehen PTZ –Kameras, die sich auf verschiedene Arten fernsteuern lassen. Sie sind klein und haben bis zu 30-fachen optischen Zoom. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dieser PTZ-Kamera Zoom gemacht und für Totalen einer kleinen Boxkamera, beides von die PTZOptics, die neben anderen von picturetools in Hamburg vertrieben werden. Deren Support ist sehr hilfreich! Der Clou bei einer PTZ –Kamera sind programmierbare Kamerapositionen, die sich über eine Fernbedienung, über Softwaresteuerung oder über ein Kontrollpult mit Joystick abrufen lassen. Für Kirchengemeinden, die Gottesdienste regelmäßig übertragen wollen, könnte es sich lohnen, eine solche Kamera fest in der Kirche zu installieren (Hier ein Video dazu) und die wichtigsten Einstellungen abzuspeichern. Für den Livestream genügt dann ein Mensch, der die Technik bedient.

Ein kleines Set könnte aus einer Webcam und einer PTZ-Kamera bestehen, die in Wirecast direkt angesteuert werden kann. Hier kann sogar jede Kameraposition als „einzelne“ Kamera hinterlegt werden. Wer beim motorgesteuerten Motivwechsel nicht „mitschauen“ will, kann auf eine Totale umschalten.

Wer es noch komfortabler haben will, der kann über die Anschaffung eines eigenständigen Bildmischers nachdenken. Produkte wie der ATEM Television Studio HD können das gemischte Signal an die Streamingsoftware weitergeben und zusätzlich noch an Bildschirme im Vorraum weitergeben. Auch das Audiosignal kann über dieses Gerät gemischt werden.

HDMI als Videostandart kommt bei längeren Kabelwegen dabei schnell an seine Grenzen. Mehr als 10 Meter sind kaum zu machen. Bei USB-Kameras kann mit einem aktiv verstärkten Kabel maximal 20 Meter schaffen. Wer jedoch größere Entfernungen überbrücken muss, kommt an SDI oder dem Stream über Netzwerk nicht vorbei. Wir haben gute Erfahrung damit gemacht, das Videosignal über SDI zu übertragen und für Fernsteuerung und Stromversorgung Ethernet und PowerOverEthernet zu nutzen.

Die Reichweite

Es gehört zu den überraschenden Erfahrungen eines livestreamenden Onliners, dass kaum dass die Kameras abgeschaltet sind erstaunliche viele Menschen wissen wollen, wie viele denn zugesehen hätten. Jesus, der dem einen verirrten Schaf hinterhergeht scheint nicht das Leitbild beim Stream. Abhängig von der verwendeten Plattform sollte man sich auf diese Frage vorbereiten. Dabei ist es hilfreich, auf den meist großen Unterschied der Zahlen der Livezuseher und der Nutzung im Video on demand hinzuweisen. Bei der Tagung der Landessynode haben wir live „nur“ zwischen 40 und 150 Zuseher, innerhalb von 24 Stunden für ein Video dann aber regelmäßig zwischen 500 und 1.000 Views. Jede Sendeminute der in Lindau produzierten 22 ½ Stunden wurde 150 mal angesehen. Das heißt, wichtige Tagesordnungspunkt hatten zwischen 400 und 600 Zuseher.

Der Rückkanal

Livestream ohne einen Rückkanal hieße, nicht alle Möglichkeiten der Technik zu nutzen. Denn wer einen Gottesdienst oder eine Sitzung nicht vor Ort verfolgt, kann ohne Rückkanal nicht mitfeiern oder rückfragen. Bewährt haben sich dabei Social Wall und Livechat.

Eine Social Wall sammelt aus Twitter und Instagram alle Beiträge, die zu einem Hashtag gepostet werden. Posts aus YouTube und Facebook werden eingebunden, wenn die Kanäle als Quelle mit der Wall verbunden wurden. Für die Landessynode haben wir die Wall zu #elkbsynode auf der Homepage der ELKB eingebunden und spielen sie nach Möglichkeit auch auf einem Monitor im Foyer aus. Durch die URL lässt sie sich auch auf jeden Rechner holen. Beim Weltgebetstaggottesdienst war die Wall mit Beamer in der Kirche zu sehen. Anbieter wie walls.io bieten den Softwaredienst zu überschaubaren Tarifen für Events oder monatsweise.

Ein Chat lässt sich in YouTube leicht nutzen, denn das Programm bietet parallel zum Stream auch eine Chatfunktion, die von Usern leicht als Rückkanal genutzt werden kann. Aber auch eigenständige Chatprogramme sind als Rückkanal vorstellbar. Man muss sicher aber im Klaren sein, dass diese Kommunikation weitere Personalressourcen benötigt. Wert ist sie es alle mal!

Internetleitung

Daran scheitern die meisten Livestreams: in der Kirche gibt es kein Internet. Und auch die Anbindung über ein Nachbarhaus ist schwierig. Denn ab 50 Meter Leitungslänge kann es schwierig. Zwar ist es möglich, über WLAN zu streamen. Wenn aber mehrere Nutzer im WLAN sind, kann die Qualität des Streams leiden oder der Stream abbrechen. LAN ist hier zuverlässiger, 1 Mbit/s die Untergrenze für Streams in 720p50. 1080p25 brauchen da gerne mal zwischen bis 5 Mbit/s im Upload. Ein Speedtest am Beginn der Übertagung schafft da Klarheit. Noch ungetestet von uns ist ein Tipp von Sammy Wintersohl: LiveU ist in der Lage, WLAN, LAN und Mobilfunknetze zu einer Übertragungsleitung zusammen bündelt. Klingt ziemlich gut! Aber auch ziemlich teuer.

Streamingdienste

Am Anfang des Synodenstreams haben wir Bambuser als Dienstleister genutzt. Dieser schwedische Anbieter hatte unter anderem beim „arabischen Frühling“ dafür gesorgt, dass Menschen live von verschiedenen Orten der Welt berichten konnten. Guter Support und gute Performance zeichneten ihn aus. Zwischenzeitlich hatte Bambuser seinen Dienst eingestellt, da Anbieter wie YouTube Livestream kostenlos anbietet. Jetzt ist Bambuser wieder da, aber wir nicht mehr dort.

YouTube hat sich mittlerweile gut bewährt. Die Verbindung zwischen wirecast und der Streamschnittstelle ist problemlos. Etwas Sorgfalt sollte man auf das hochladbare Thumbnail und den Infotext verwendet. Er stellt Usern schon vor Beginn alle notwendigen Informationen zur Verfügung und erscheint auch, wenn der Link zum Stream auf anderen Plattformen geteilt wird. YouTube stellt nach Beendigung des Streams das Material je nach Einstellung als Video zur Verfügung, das auch noch rudimentär bearbeitet werden kann. Mindestens den Vorlauf sollte man da abschneiden, was bei längeren Videos eine beachtliche Rechenzeit verursacht. Bei einem nachträglich verkürzten vier-Stunden-Video braucht YouTube bis zu sechs Stunden, um die neue Fassung in der Videosammlung zur Verfügung zu stellen. So lange ist die alte Fassung zu sehen.

Gut ist auch die Funktion, einzelne Szenen oder die Tagesordnung des entsprechenden Videos mit Zeiten in der Videobeschreibung anzugeben. Wer das Format Stunden:Minuten:Sekunden verwendet, macht die angegebenen Zeiten zu Sprungmarken. Diese lassen sich aber auf Mobilgeräte nicht abrufen.

Multistream … ein Stream auf mehreren Kanälen

Recht neu auf dem Markt sind Anbieter wie restream. Sie erlauben den Stream gleichzeitig auf mehreren Plattformen laufen zu lassen, ohne dass dazu größere Uploadkapazität von Nöten ist. Auch wirecast könnte ja zwei Streams gleichzeitig senden, bräuchte dann aber auch doppelte Netzkapazität. Auf der Synode in Lindau 2019 haben wir erstmals auf YouTube und Facebook gestreamt und die Reichweite damit verdoppelt, in Bayreuth 2019 haben wir neben YouTube und Facebook auch Twitter (Periskope) bespielt und hatten wiederum eine Reichweitensteigerung. Die Kosten sind mit rund 90 Euro pro Monat überschaubar.

Bauchbinden und Laufpläne

Natürlich genügt es für den Anfang, einen Stream mit gutem Ton und Bild anzubieten. Nachdem aber alle Streamprogramme Einblendungen leicht ermöglichen, sollte man auch diese Informationen zur Verfügung stellen. Bewährt haben sich Angaben zur Veranstaltung und ein Hashtag für die Sozialen Medien am oberen linken Bildrand. Wer will, kann rechts oben auch ein Logo einblenden. Am unteren Bildrand kann man in Bauchbinden weitere Informationen unterbringen: Programmhinweise, Namen gerade gezeigter Personen oder Aufrufe zur Interaktion.

Der redaktionelle Aufwand dafür ist aber nicht zu unterschätzen. Denn was im Stream eingeblendet ist, kann nicht (oder im Video nur mit großem Aufwand) nachträglich verändert werden. Bewährt hat sich hier, die Texte aller Bauchbinden vorzuproduzieren und zum Beispiel in einer Google Dokument bereit zu halten. So können auch andere mitarbeiten. Als Fehlerquelle taugen Bauchbinden aber auch.

Hilfreich ist auch ein Laufplan einer Veranstaltung. Für den Stream eines Gottesdienstes ist er fast unerlässlich. Aus ihm lassen sich Programmhinweise zur Einblendung, die vorkommende Texte oder Inhalte oder beteiligte Akteure unterbringen. Alle Informationen zu Kameraeinstellungen oder zu geplanten Aktionen innerhalb einer Veranstaltung lassen sich hier gut zusammen stellen … während des Streams eine große Hilfe!

Weitere Tipps

Nicht nur die ELKB ist in Sachen Livestream unterwegs. Ich verweise gerne auf meinen lieben Kollegen Wolfgang Loest aus der Lippischen Landeskirche und seinen Blog zum Livestream sowie Lutz Neumeier aus der EKHN mit seinem Blog.

Datenschutz

DSG-EKD

Wider Erwarten ist das Thema Datenschutz beim Livestream ein leichtes. Die Macher des DSGEKD haben mit §53 dem Livestream einen eigenen Paragraphen gewidmet: „Die Aufzeichnung oder Übertragung von Gottesdiensten oder kirchlichen Veranstaltungen ist datenschutzrechtlich zulässig, wenn die Teilnehmenden durch geeignete Maßnahmen über Art und Umfang der Aufzeichnung oder Übertragung informiert werden.“ Viele katholische KollegInnen beneiden uns um diesen Paragraphen, da er im katholischen Datenschutzrecht fehlt.

Gute Formulierungsvorschläge finden sich bei den Kollegen der Hannoverischen Landeskirche. Den Aushang Livestream im Gottesdienst beim Livestream des Eröffnungsgottesdienstes der Synode könnt ihr als Vorlage verwenden.

Sendererlaubnis

Nicht das erste Problem aber doch wichtig. Bei höheren Zuschauerzahlen ist zu beachten: ab 500 Livezusehern wird man zur Sendeanstalt und muss ein Sender-Erlaubnis einholen, die weitere Kosten mit sich bringt. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn der Livestream nicht redaktionell bearbeitet wird, also durch Moderator und vorproduzierte Inhalte aufgewertet wird. Heißt: ein „nur“ gestreamter Gottesdienst macht hier kein Problem.

Corona-Update: Hierzu gibt es aktuell ein Medienanstalten_Infoblatt_Live-Streaming_Corona-Epidemieschutz der Landesmedienanstalten.

Rechtliches

Zu Gema und VG Wort hat mittlerweile der Popularmusikverband die wichtigsten Infos zusammengetragen. Ihr findet sie hier.

Auf der sicheren Seite ist man – daran hat sich nichts geändert – wenn man gemeinfreie Musik verwendet. Weiter ist zu beachten, was die GEMA München freundlicher Weise zu bedenken gegeben hat:

Bitte beachten Sie, dass Sie unabhängig von der Lizenzierung durch die GEMA, weitere gegebenenfalls nötige Rechte direkt bei den Berechtigten einholen müssten. Beispielhaft seien hier das Leistungsschutzrecht (Label) bei der Verwendung von Originalaufnahmen und das Filmherstellungsrecht (i.d.R. Musikverlag) genannt. Zu diesen Rechten können wir leider keine weiterführende Beratung anbieten, da wir diese Rechte nicht wahrnehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Welche Rechteinhaber an den Werken beteiligt sind, erfahren Sie mit unserer Repertoiresuche unter https://online.gema.de/werke/search.faces Suchen Sie mithilfe der Kriterien Titel + Urheber/Verlag oder der Werknummer. Die Kontaktinformationen werden mit Klick auf die rot hinterlegte Beteiligtenrolle angezeigt.

Soll heißen: nur weil die Sache mit der Gema geklärt ist, könnt ihr nicht alle anderen Rechte nicht klären. Der geniale Musiker, der euren Gottesdienst gestaltet muss nach wie vor der Nutzung seines Werkes zustimmen.

Weiterführende Links

Sehr lesenswert ist der Blog von Wolfgang Loest. Er ist mein Lieblings-Nerd und großartiger Kreativer der Lippischen Landeskirche. Er findet auch meist günstigere Lösungen als ich.

Churchfront ist ein Channel nur für streamende Gemeinden. Jake Gosselin hat große Erfahrungen und hat auch Grundsatzfragen (Warum überhaupt streamen?) im Programm. Technisch arbeitet er viel mit PTZOtptics und Wirecast zusammen.

Zum Schluss

Alle Aussagen dieses Blogpost sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und sind keine verlässlichen Rechtsauskünfte. Verlinkte Produkte sind nur beispielhafte Empfehlungen. Wer nach Fragen hat, nutze bitte die Kommentarfunktion. Viel Erfolg beim Streamen!

2020: Gottesdienste zum digital mitfeiern

In diesem Jahr bereitet die Projektstelle „Kirche digital“ der ELKB bis zum Sommer drei Gottesdienste so auf, dass sie an anderen Orten mitfeiert werden können. Der Gottesdienstraum wird also digital erweitert und Menschen an verschiedenen Orten bilden eine feiernde Gemeinde.

Nötig ist dazu nur ein Beamer, eine ausreichende Internetverbindung und eine Soundanlage vor Ort. Möglichkeiten zu Interaktion und bei allen drei Gottesdiensten Liedblätter zum Mitfeiern werden digital zur Verfügung gestellt. Damit der Gema-Rahmenvertrag gilt ist es beim Mitfeiern in Gemeinden notwendig, dass es auch vor Ort einen liturgischen Rahmen gibt. Dazu genügt aber Glockenläuten und Begrüßung am Anfang und Segen am Ende.

6. März – live um 19 Uhr – Weltgebetstag

Den Beginn macht am 6. März um 19 Uhr ein Stream des Weltgebetstags-Gottesdienst aus der Erlöserkirche in Bayreuth. Näheres zum Programm steht Ende Januar fest und wird unter anderem auch hier veröffentlich. Das Material zum Weltgebetstag ist bereits online erhältlich. Auch wird es wieder eine Social Wall zum Weltgebetstag geben, die ihr in eure Gottesdienste oder Abende einbinden könnt.

ab 8. März – live on tape – Frauensonntag

Am Sonntag drauf feiert die Gemeinde in Burgweinting bei Regensburg einen Gottesdienst zum Frauensonntag, der live on tape produziert wird und ab Abend auf YouTube zur Verfügung steht. Der Frauensonntag ist eigentlich am Sonntag Lätare, wird aber in vielen Gemeinden zu anderen Terminen feiert. Der Gottesdienst auf YouTube ist daher zum Mitfeiern gut geeignet. Auch Teile des Gottesdienstes können verwendet werden. Materialien zum bayerischen Frauensonntag findet ihr hier.

1. Juni – live um 10 Uhr  – Pfingstmontag auf dem Hesselberg

Der bayerische Kirchentag auf dem Hesselberg lockt alljährlich tausende nach Franken. Neu ist die Idee, sich als Gemeinde mit dem Kirchentag zu verbinden. Geplant ist, den Gottesdienst ab 10 Uhr so zu streamen, dass Gemeinden ihren Pfingstmontagsgottesdienst damit gestalten und – auch das ein Nebeneffekt – keinen eigenen Gottesdienst vorbereiten müssen.

Hinweis: Zu allen drei Gottesdiensten laufen die Vorbereitungen. Dieser Blogpost wird deswegen laufend erweitert. deswegen laufend erweitert. (Stand 13.1.2020 /chb)

„New Year happy and blessed“ – Musik zum Jahreswechsel

Feuerwerk und Kirchenglocken. Ein altes Jahr verabschieden und das neue Begrüßen. Silvester und Neujahr ist eine Zeit des Übergangs, die die einen eher still feiern und andere überschäumend fröhlich. Auch mit Musik.

Die erste, die wir gefragt haben ist Miriam Groß, Pfarrerin in New York. Miriam hat uns auf die Playlist gesetzt:

Billy Joel: “We Didn’t Start the Fire“ aus “Storm Front” (1989)
Keala Settle: „This Is Me“ aus “The Greatest Showman On Earth” (2017)
Dietrich Bonhoeffer/Siegfried Fietz: “Von guten Mächten wunderbar geborgen” (1944/1970)

Hier der Link zum Video mit Pfarrerin Miriam Groß

Steve Kennedy Henkel ist Vikar an der Münchner Erlöserkirche. Seine Musik-Vorschläge:

Fiddler’s Green: “Never Hide” aus “Winners & Boozers” (2013)
Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox feat. Miche Braden: “Livin‘ on a Prayer” aus “Historical Misappropriation” (2014)
Georg Neumark: “Wer nur den lieben Gott läßt walten” (1641) in einer Aufnahme mit der Heinrich Schütz Kantorei, Freiburg

Hier der Link zum Video mit Steve Kennedy Henkel.

Von Musiker, Moderator und Kabarettist Hannes Ringlstetter kommen diese Titel:

Rainald Grebe: “Silvester” aus “HongKongKonzert” (2009)
Eddie Vedder: “Into the Wild” aus dem gleichnamigen Soundtrack (2007)
Ludwig van Beethoven/Friedrich Schiller: “Freude, schöner Götterfunken” aus 9. Sinfonie in d-Moll op. 125 (1824)

Hier der Link zum Video mit Hannes Ringlstetter.

Theologiestudentin Doro Stürzbecher hört am liebsten ein Lied. Das aber in verschiedenen Versionen:

Die Toten Hosen: „Auld Lang Syne“ aus “Wir warten auf’s Christkind” (1998)
Mairi Campbell: “Auld Lang Syne” aus dem gleichnamigen Album (2018)

Hier der Link zum Video mit Doro Stürzbecher.

Seine Show auf Bayern 3 hat Kultstatus. Wir haben Moderator, Kabarettist und DJ Matthias Matuschik nach seinen Titeln für den Jahreswechsel gefragt. Und sein Musikgeschmack hat uns nicht enttäuscht:

Buckshot LeFonque: “Another Day” aus “Music Evolution” (1997), besser als Remix (2002)
Del Amitri: ”Nothing Ever Happens” aus “Waking Hours” (1989)
Flash And The Pan: “Midnight Man” aus “Early Morning Wake Up Call” (1984)

Hier der Link zum Video mit Matthias Matuschik.

Sabrina Hoppe ist Vikarin in Aschau und Bernau am Chiemsee und für sie ist der Jahreswechsel eine Zeit des Neuanfangs und der Veränderung. Passend dazu die Lieder, die sie uns auf die Playlist gepackt hat:

Tracy Chapman: “Change” aus “Where You Live” (2005)
Ben Kweller: “Sundress” aus “Ben Kweller” (2006)
Annett Louisan: “Verschwinde” aus “In meiner Mitte” (2011)

Hier der Link zum Video mit Sabrina Hoppe.

Thomas Nowack arbeitet beim Popularmusikverband der bayerischen Landeskirche und ist sozusagen Berufsmusiksucher. Seine Tipps bilden den Abschluss unserer kleinen Reihe und unserer Playlist. Fröhliches Lauschen und gutes Hinüberkommen!

Georg Friedrich Händel: “Music for the Royal Fireworks” (HWV 351, 1748) hier in einer Aufnahme der Academy St. Martin in the fields.
Global Kryner: “Something Stupid” aus “Global Kryner” (2004)
Paolo Conte: “Via Con Me” aus “Paris milonga” (1981)
Max Raabe: “Mit Dir möchte ich immer Silvester feiern” aus “Küssen kann man nicht alleine” (2011)
Sissel Kyrkjebø: “Nordisk Vinternatt” (2005)
Brian Doerksen: “Grateful for Another Day” aus “Grateful” (2018).

Hier der Link zum Video mit Thomas Nowack.

Hier der Link zur Spotify-Playlist „New Year happy and blessed“ (Falls der Link nicht funktioniert, sucht bitte auf Spotify nach „bayernevangelisch“

Die Idee

Viele Menschen lassen sich von Playlists auf Spotify inspirieren und durch den Tag begleiten. Auch wir als Evangelische Kirche in Bayern möchten diesen Service anbieten und haben verschiedene Menschen eingeladen, an den Playlists von @bayernevangelisch mitzuwirken und uns Ihre Lieblingslieder zu verraten. Drei Playlists sind bis Jahresende geplant. Für jede soll es kurze Videos geben, in denen bekannte und weniger bekannte Menschen ihre Lieder nennen und die auf unseren Seiten bei Facebook, Instagram und YouTube ausgespielt werden.

Als Teil von #Kirchedigital

Diese Idee eignet sich für Feste, Freizeiten, Ereignisse und Projekte. Was ist der Soundtrack eines Ereignisses? Auf Spotify kann man vielen Menschen damit einen Mehrwert mitgeben. Die Kosten von 10 Euro monatlich sind überschaubar. Einfach einen Account anlegen und Playlists erstellen. Es lassen sich auch ein Bild und eine Beschreibung für jede Playlist hinterlegen. Die Infos zu den Titeln lassen sich in Blogposts wie diesem hier unter bringen.