Audios von Gottesdiensten und Predigten erstellen

„Predigt des Wortes Gottes ist Wort Gottes“ sagt Martin Luther. Mit Audios kann man mehr Menschen mit einer Predigt oder einem Gottesdienst erreichen. Hier eine Anleitung.

Audio aufnehmen

Nur wenige Kirchen haben eine Tonanlage, die den Mitschnitt ermöglicht. Auch wenn das möglich ist, empfiehlt es sich die Tonqualität einer solchen Anlage zu prüfen. Leichter und im Ergebnis besser sind Audiorecorder, zum Beispiel den Zoom H2n oder H4n. Die Preise dafür sind erträglich. Mit dem H4n lassen sich auch externe Mirkophone anschließen. Wer es dauerhaft und etwas einfacher haben will, nimmt eine Funkstrecke wie die von Rode und nimmt mit dem H4n auf.

Die Geräte nehmen im im MP3- (genügt für Sprache) und WAV-format auf,  ermöglichen auch gute Aufnahmen der Atmosphäre in einem Gottesdienst und kommt im teils Bundle mit wavelab le daher. Natürlich ist auch eine Aufnahme mit einem Smartphone möglich. Die Qualität ist hier aber weniger gut.

Zur Aufnahme empfiehlt sich eine kleine Halterung an der Kanzel oder ein Stativ. Dann anschalten, auf „Aufnahme“ drücken und fertig ist die Datei, die Sie mit einer SD-Karte auf jeden Rechner übertragen können.

Audio Schneiden

Mit dem kostenlosen Programm Audacity (oder mit beim Zoom im Bundle oft enthaltenen wavelab le) importieren Sie die Audio-Datei. Schneiden Sie den Bereich, den Sie ins Netz bringen wollen, mindestens am Anfang und am Ende. Wenn Sie mehr Zeit haben, können Sie auch Huster, Versprecher oder Umbaugerumpel rausschneiden.

Online stellen

Dann auf Soundcloud hochladen. Der Account ist unproblematisch und derzeit bis 180 Minuten kostenlos. Vorteil dieser Plattform: die Daten werden verarbeitet und gepuffert wiedergegeben. Auch auf YouTube lassen sich Audios als Videos mit Standbild hochladen. Der Nachteil ist viel unnötiger Traffic.

Der Link zur Audio-Datei kann dann auf weiteren Plattformen eingebunden werden. Das ist auch der deutliche Vorteil gegenüber dem Einstellen des Audios auf einer Website.

Rechtliches

Achtung, das ist keine Rechtsauskunft sondern nur nach bestem Wissen zusammengestellt: Um das Urheberrecht zu beachten, ist es wichtig, dass Rechteinhaber an Musik und Texten (auch Prediger*innen) der digitalen Veröffentlichung zustimmen. Das sollte ggf. auch schriftlich gemacht werden. GEMA-Gebühren werden von dieser von den Plattformbereibern erhoben. Die AGBs verlangen in der Regel, dass nur Inhalte hochgeladen werden, für die die Rechte eingeholt werden. Wer etwas auf eine Plattform stellt, muss also das Recht dafür haben.

Hier hilft auch, was die Gema hat auf eine Anfrage zum Livestream von Gottesdiensten auf YouTube geantwortet hat:

Für alle Nutzungen, bei denen die Inhalte mit GEMA Werken über YouTube öffentlich zugänglich gemacht werden, rechnen wir die Vergütung derzeit mit dem Betreiber direkt ab. Anmeldung und Lizenzerwerb bei der GEMA durch den Uploader ist nicht erforderlich.

Bitte beachten Sie, dass Sie unabhängig von der Lizenzierung durch die GEMA, weitere gegebenenfalls nötige Rechte direkt bei den Berechtigten einholen müssten. Beispielhaft seien hier das Leistungsschutzrecht (Label) bei der Verwendung von Originalaufnahmen und das Filmherstellungsrecht (i.d.R. Musikverlag) genannt. Zu diesen Rechten können wir leider keine weiterführende Beratung anbieten, da wir diese Rechte nicht wahrnehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Welche Rechteinhaber an den Werken beteiligt sind, erfahren Sie mit unserer Repertoiresuche unter https://online.gema.de/werke/search.faces Suchen Sie mithilfe der Kriterien Titel + Urheber/Verlag oder der Werknummer. Die Kontaktinformationen werden mit Klick auf die rot hinterlegte Beteiligtenrolle angezeigt.

Die Repertoiresuche ist ein sehr sinnvoller Hinweis. In der Regel dürften bei Musik aber die Kirchenmusiker Bescheid wissen.

Für die Aufnahme von Liedern aus dem Gesangbuch gilt: veröffentlichte Interpretationen (und das ist auch der Gemeindegesang) bedürfen der Einwilligung des Rechteinhabers. Dies entfällt 70 Jahre nach dessen Tod. Bitte beachten Sie dass es oft verschiedene Autoren für Melodie und Text gibt. Das gilt auch für Orgelvorspiele und andere Werke der Literatur. Auch das Orgelspiel oder anderes Musizieren ist mit Urheberrechten versehen. Hier müssen bei einer Aufnahme auch die Musiker*innen dem zustimmen.

Was kostet das an Zeit und Geld

Ca 145 Euro für Recorder, keine laufenden Kosten (außer bei Soundcloud Pro, hier 99 Euro im Jahr), 15 Minuten für Bearbeiten und Upload. Nutzen: Mit wenig Mehraufwand bis 50 Prozent mehr Zuhörer für einen schon vorbereiteten Content.

Gottesdienste und Veranstaltungen live streamen

Grundlage dieses Artikels sind unsere Erfahrungen bei Livestreams, konkret der Livestreams der #elkbsynode in 2016 bis 2019, des #weltgebetstag im März 2019, den wir zum ersten Mal in Deutschland live als Gottesdienst gestreamt haben, des #weltgebetstag im März 2020 und des LiveOnTape Gottesdienstes zum Frauensonntag 2020. Hinzu kommen derzeit viele Beratungen von Gemeinden, die in der Corona-Krise mit dem Livestream beginnen. Wir wollen euch helfen, manche Fehler nicht zu machen und Livestream dort wo er sinnvoll ist anzubieten.

Kurzfassung

Livestream ist die digitale Erweiterung des Kirchenraums. Er ermöglicht Menschen das Mitfeiern mit der Technik, die sie zu hause oder dabei haben. Das einfachste Setup ist: Nimm ein Smartphone. Sorge für guten Ton. Informiere die Gemeinde. Leg auf YouTube los (Update: YouTube hat seine Einstellungen geändert. Wer aus der App streamen will, braucht mindestens 1000 Follower auf dem Kanal. Über Laptop und Software gilt die Beschränkung nicht).

Und mit Wasser im Wein: hast du kein gutes Internet in der Kirche und eine technik-kritische Gemeinde, die auf jeden Fall nicht im Bild sein will … Lass es! (Wer nichts zu sagen hat, sollte es übrigens auch lassen.)

Update: viele fragen nach rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Abschnitt dazu (s.u.) wird laufend aktualisiert.

Aktuell: die zehn schlimmsten Fehler

Viele Gemeinden streamen gerade ihre Gottesdienste oder planen es in der Karwoche und zu Ostern. Nachdem ich viele Videos mir ansehe hier die häufigsten Fehler:

Schlechter Ton

Wenn sie mit einem Handy filmen, ist alles ab zwei Meter Abstand ohne zusätzliche Mikrophone sinnlos. Es gibt auch für Handy Mikros zum Anstecken mit langem Kabel. Oder zeichnen Sie den Ton separat auf und fügen Sie ihn im Schnitt hinzu.

Depressive Grundhaltung

Ja, die Lage ist ernst und die Krise fordert einiges. Aber beginnen Sie doch nicht damit. Wir verkünden die frohe Botschaft. Wenn Sie das nicht können, lassen Sie’s!

Keine Gemeinde da

Das ist ein ähnliches Problem wie der lamoryante Ton. Doch warum darüber klagen. Jetzt sind halt noch weniger da als sonst. Aber viele an Smartphones und Laptops. Freuen Sie sich und gehen Sie kreativ damit um. Und ja, man kann auch mal die leere Kirche und Aufnahmesituation zeigen.

Nur eine Einstellung

Pfarrer oder Pfarrerin am Altar ist nicht das einzige, was sie zeigen können. Lesen Sie vom Ambo aber predigen Sie doch mal in der Bank. Oder am Ausgang, bei der Orgel, am Taufstein … entdecken Sie ihre Kirche neu.

Keine Kommunikation

Gerade jetzt brauchen die Menschen das Gespräch. Wieso streamt jede Gemeinde einzeln? Besser ist es, wären Stream oder Videopremiere auch ein Telefon in der Kirche anzubieten, an dem auch jemand sitzt. Oder einen Chat auf YouTube. Oder man erreicht Sie über Messenger.

Vergessene Zielgruppe

„Alte Menschen haben kein Internet“ höre ich oft. Ja, dann bringen Sie es halt hin. Den Gottesdienst auf älteren Tablets speichern und vorbeibringen. Oder als Audio verteilen. Es mangelt in Deutschland nicht an elektronischen Geräten.

Keine Werbung gemacht

Auf YouTube lässt sich ein Video vorab einstellen und als Premiere planen. Dieser Link lässt sich vorab schon bekannt geben. In „Evangelische Termine“ gibt es den Kanal „digitales Angebot“ der ab PalmMontag auch EKD-weit ausgespielt wird. Auch ein Video-Post ist ein Termin.

Kein kritischer Blick

Das Beffchen ist (erstaunlich oft) schief, die Kirche schlecht ausgeleuchtet, die Frisur ist ungepflegter als nötig … lassen Sie doch andere Menschen kritisch draufsehen. Die meisten Fehler entdeckt man schnell. Auch ein Spiegel hilft.

Keine Relevanz

Überlegen Sie, warum Menschen das, was Sie machen sehen sollten und was die eine Botschaft ist, die diesen Menschen heute glücklicher macht. Wenn Sie das nicht beantworten können, lassen Sie das mit dem Video.

10. und letztens:

freuen Sie sich über Erfolge und lassen Sie das auch andere spüren.

Und jetzt zum eigentlichen und ausführlichen Blogpost:

Sinn und Zweck eines Livestreams

Video wächst, und mit ihm auch der Livestream. Die technischen Hürden sind genommen, das Equipment ist vergleichsweise günstig. Oft genügt schon ein Smartphone, um einen recht ordentlichen Stream ins Netz zu schicken. Was liegt näher als der Wunsch vieler Kirchengemeinden, ihre Gottesdienste live zu streamen, um – so oft die Formulierung in entsprechenden Anfragen – „mehr Menschen zu erreichen“. Leitbild ist der „tolle Gottesdienst vor Ort“, der via Internet mehr Menschen erreichen soll mit dem heimlichen Ziel, mehr Menschen in die Kirche zu locken. Ein anderer Grund ist oft, man wolle den Livestream anbieten für die, die nicht kommen können. Also Kranke, Ältere oder Menschen, die eben sonstwie verhindert sind, in die heiligen Hallen einer Kirche zu kommen.

Nach meiner Überzeugung greift dieses Denken zu kurz und bevormundet Menschen. Wieso soll ein gestreamter Gottesdienst nicht einfach so angeboten werden, wenn er sich für das Mitfeiern im Internet eignet (Dazu später mehr)? Denn Livestream ist zuerst einmal die Beseitigung der räumlichen Einschränkung eines Kirchengebäudes: du kannst teilnehmen, ohne den Ort aufzusuchen und ohne vielleicht keinen Platz zu finden. Die digitale Erweiterung eines Geschehens vor Ort ins Netz. Dahinter einen Zweck zu verstecken, hilft nicht.

Anders ist bei den Übertragungen der Landessynode. Hier ist der Livestream Folge und Ausdruck der Öffentlichkeit. Das Kirchenparlament tagt öffentlich und tut dies an wechselnden Orten in Bayern, um keine Region Bayerns zu vernachlässigen. Die wenigsten Menschen haben dabei die Zeit, von den immer vorhandenen Zuschauerplätzen die Beratungen mit zu verfolgen. Das gilt auch für Journalisten, die selten von Montag bis Donnerstag nach Lindau, Berchtesgaden oder Bayreuth reisen können, um über die Landessynode zu berichten. Selbst wenn sie es wollen. Die grundsätzliche Öffentlichkeit dieser Veranstaltung bedingt fast schon einen Livestream.

Livestream ist also die Herstellung räumlicher und – wenn er als video on demand angeboten wird – zeitlicher Unabhängigkeit bei großer Skalierbarkeit. Wann und wo 5 oder 5000 Menschen zuschauen, ist im Livestream unwichtig. Über 5000 sollte man dann über eine Sendererlaubnis nachdenken.

Gottesdienste als inszeniertes Geschehen.

Sind Livestreams von Tagungen wie der Landessynode meist abgefilmtes Geschehen, braucht es bei Gottesdiensten ein gewisses Maß an Inszenierung, wenn sie online mitgefeiert werden sollen. Dabei sollte man vorher gut überlegen, wie welche Inhalte für User im Stream wie präsentiert werden. Lieder brauchen den Text zum Mitsingen online verfügbar, entweder als Downloadangebot oder eingeblendet. Bei Gebeten sollte man vorher überlegen, was man als Bild zeigt, denn betende Gottesdienstteilnehmer sollten nicht gezeigt werden. Wir den Teilnehmern im Netz zum Beispiel bei Fürbitten oder der Predigt eine Beteiligungsmöglichkeit angeboten, sollten hereinkommende Inhalte sowohl für LiturgInnen oder PredigerInnen wie auch für das StreamBild aufbereitet werden. Das erfordert eine kleine Redaktion.

Wer zum ersten mal einen Gottesdienst streamt, sollte auch an die Möglichkeit einer heißen Probe denken. Ein Durchlauf unter Livebedingungen erhöht die Qualität des Livestreams beträchtlich.

Die wichigsten liturgischen und inhaltlichen Überlegungen hat für diesen Blog die ELKB-Rundfunkbeauftragte Melitta Müller-Hansen so zusammen gefasst.

  1. Gestreamte Gottesdienste bedienen sicher das Bedürfnis der sogenannten Kerngemeinde, die in ihrer Kirche mit ihrer/m Pfarrer*in Gottesdienst feiert und die auch so begrüßt werden wollen: „Wir treffen uns in unserem vertrauten Kirchenraum und wissen uns verbunden …“ etc
  2. Deswegen wäre es wichtig, den Menschen diesen Raum zu zeigen, wenn Kameratechnisch möglich, meditativ zu verweilen auf Fenstern, Bildern, Kreuz …
  3. Liturgisch Handelnde in halbnahen Einstellungen zeigen, zu nah bewirkt das Gegenteil, dass man wieder auf Abstand gehen will. Anders in der Predigt, wenn erzählt, argumentiert wird: da will man Gesicht sehen.
  4. Rückgriff auf Psalmen, auf klassische Texte, die tragen, scheint mir wichtig in der Konzeption
  5. Fürbittengebet braucht Kerzen
  6. Beim Beten Hände zeigen,  auf Kerzen zoomen, auf Kreuz, Bilder, die das Gebet ikonografisch unterstützen.

Was braucht man also für einen Livestream?

Eine motivierte Gemeinde

Auch wenn rechtlich (siehe unten) die Lage klar ist, ein Livestream betrifft auch eine Gemeinde. Wenn nach dem Gottesdienst besorgte Gottesdienstbesucher*innen kommen und sagen, sie wollen fei nicht im Internet gesehen werden, habt ihr ein Problem. Und wir sind so evangelisch, dass der Verweis auf die Rechtslage nichts hilft.

Nach unseren Erfahrungen ist auch die jeweile Einschätzung der vorhandenen Technik falsch. „Wir haben eine gute Anlage in der Kirche“ heißt noch nicht, dass sie funktioniert und man daraus den Ton für den Stream abnehmen kann. Jede sorgfältige Klärung hilft da, auch die Absprachen schriftlich fest zu halten.

Der gute Ton

Es mag überraschen, dass an erster Stelle nicht Bild sondern Ton stehen. Auch geringe Auflösungen wie 720p oder gar 480p sind zu ertragen, wenn der Ton passt. Es hat sich bewährt, für den Livestream den Ton dabei selbst abzumischen. Auch wenn in Kirchen oder Tagungsorten meist ein Audiosignal zur Verfügung steht, ist die Lautstärke der Redenden so unterschiedlich, dass ein Mischer wie zum Beispiel dieser gut angelegtes Geld ist. Für größere Sets und viele Akteure haben wir auch mit größeren Mischern gute Erfahrungen gemacht. Denn Livestreamplattformen können mit unterschiedlichen Lautstärken nur schlecht umgehen. Ein eingebauter Kompressor und Limiter ist ebenfalls hilfreich. Phantomspeisung erspart viele Netzkabel.

Wenn im Raum gesungen wird, fangen ein oder zwei Saalmikrofone die Stimmung gut ein. Instrumente sollten, wenn sie nicht in der AudioSumme eingebunden sind, direkt abgenommen werden. DI-Boxen beseitigen lästiges Netzbrummen. Wer das Geschehen live kommentieren will, sollte bei der Anschaffung eines Kopfhörers zum Abmischen gleich über ein Headset nachdenken, das Kopfhörer und Mikrofon vereint. Generell sind die Anschaffungen im Bereich Ton weniger kostenintensiv und bringen viel.

Der fertig gemischte Ton wird dann dem Stream hinzugefügt. Bei der Übertragung via Smartphone mit Interfaces wie die von IRig, bei aufwändigeren Streams über USB oder eine XLR-Steckerverbindung in die jeweilige Hardware. Es hilft, den rausgehenden Ton auch immer wieder einmal während des Streams zu kontrollieren.

Verschiedene Wege führen zum Bild

Von Smartphone über Webcam bis zur professionellen Videokamera eigene  sich viele Geräte zum Livestream. Wenn man sich langfristig für Livestream entscheidet, kann es sinnvoll sein, dazu auch in etwas hochwertigere und spezialisierte Geräte und Programme zu investieren. Eine Erfahrung von amerikanischen Gemeinden, die viele ihrer Gottesdienste streamen ist auch, dass meist Haupt- oder Ehrenamtliche fehlen, die Kameras bedienen können. Auch bei der Tagung einer Synode, sind wenige bereit, vier Tage an einer Kamera zu stehen, um jede Wortmeldung einer Synode einzufangen. Da muss Technik oft menschliche Ressourcen ersetzen.

Software und Kameras

Das einfachste Setup ist ein Smartphone (mit Stromversorgung!), das auf einem Stativ direkt zum Beispiel mit der YouTubeApp streamt. Schwierig ist aber dabei die parallele und weitere Bearbeitung des Streams sowie des gleichzeitig möglichen Chats.

Gute Erfahrungen haben wir mit Wirecast gemacht. Das Programm, das für Windows und IOS verfügbar ist, schlägt in der Vollversion mit rund 600 Euro zu Buche und bietet nahezu alles für einen gelungenen Livestream. Die kostenlose Soft OBS kann auch viel, setzt aber eine größere Bastelbereitschaft voraus. Für Wirecast gibt es unzählige Videos für alle möglichen Probleme. Die häufige Anwendung in Gottesdiensten greifen Tutorials auch die damit verbundenen Probleme auf. Es gibt in den USA sogar spezielle YouTubeChanel für streamende Gemeinden wie diesen.

Wirecast kann viele Signale verarbeiten und auch die Inhalte von Browserfenstern als „Kameras“ verarbeiten. Wer Videos in den Stream einbinden will, braucht allerdings sehr viel Rechenleistung. Das von uns verwendete HP ZBook kommt regelmäßig an 100 Prozent CPU-Auslastung, wenn im Stream ein Video eingespielt wird. Bisher ist das System aber immer stabil gelaufen.

Der günstigste Weg für Kameras sind Webcams wie die C920 von Logitech. Sie können über USB 3.0 an den Rechner angeschlossen werden. Manchmal gibt es aber dann Probleme mit der Kapazität des USB-Busses. Wir haben bei den ersten Synode zwei dieser Kamera mit einer über Thunderbold angeschlossenen Videokamera laufen lassen und hatten mit drei Videoquellen genug Blickwinkel, um das Geschehen im Saal abzubilden. Die Qualität der Webcams hatten allerdings bei schwachem Licht ihre Probleme.

Als Videokamera eignet sich alles, was das Signal über HDMI ausgibt. Wir haben uns für eine Sony NX 100 entschieden, die auch als Kamera für Reportagen gute Dienste leistet. Sie verfügt auch über zwei Buchsen für externen Ton, die im Notfall auch vorhandene Audioquellen einbinden können oder an die sich externe Mikrofone oder Funkstrecken anschließen lassen. Für die Verbindung zu Wirecast wird eine CaptureHardware benötigt. Produkte von BlackMagicDesign sind zwar nicht billig, aber haben sich in der Praxis bewährt. Das einfachste Set wäre ein Laptop mit Wirecast und eine Kamera über ein HDMI-Interface.

Einen Schritt weiter gehen PTZ –Kameras, die sich auf verschiedene Arten fernsteuern lassen. Sie sind klein und haben bis zu 30-fachen optischen Zoom. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dieser PTZ-Kamera Zoom gemacht und für Totalen einer kleinen Boxkamera, beides von die PTZOptics, die neben anderen von picturetools in Hamburg vertrieben werden. Deren Support ist sehr hilfreich! Der Clou bei einer PTZ –Kamera sind programmierbare Kamerapositionen, die sich über eine Fernbedienung, über Softwaresteuerung oder über ein Kontrollpult mit Joystick abrufen lassen. Für Kirchengemeinden, die Gottesdienste regelmäßig übertragen wollen, könnte es sich lohnen, eine solche Kamera fest in der Kirche zu installieren (Hier ein Video dazu) und die wichtigsten Einstellungen abzuspeichern. Für den Livestream genügt dann ein Mensch, der die Technik bedient.

Ein kleines Set könnte aus einer Webcam und einer PTZ-Kamera bestehen, die in Wirecast direkt angesteuert werden kann. Hier kann sogar jede Kameraposition als „einzelne“ Kamera hinterlegt werden. Wer beim motorgesteuerten Motivwechsel nicht „mitschauen“ will, kann auf eine Totale umschalten.

Wer es noch komfortabler haben will, der kann über die Anschaffung eines eigenständigen Bildmischers nachdenken. Produkte wie der ATEM Television Studio HD können das gemischte Signal an die Streamingsoftware weitergeben und zusätzlich noch an Bildschirme im Vorraum weitergeben. Auch das Audiosignal kann über dieses Gerät gemischt werden.

HDMI als Videostandart kommt bei längeren Kabelwegen dabei schnell an seine Grenzen. Mehr als 10 Meter sind kaum zu machen. Bei USB-Kameras kann mit einem aktiv verstärkten Kabel maximal 20 Meter schaffen. Wer jedoch größere Entfernungen überbrücken muss, kommt an SDI oder dem Stream über Netzwerk nicht vorbei. Wir haben gute Erfahrung damit gemacht, das Videosignal über SDI zu übertragen und für Fernsteuerung und Stromversorgung Ethernet und PowerOverEthernet zu nutzen.

Die Reichweite

Es gehört zu den überraschenden Erfahrungen eines livestreamenden Onliners, dass kaum dass die Kameras abgeschaltet sind erstaunliche viele Menschen wissen wollen, wie viele denn zugesehen hätten. Jesus, der dem einen verirrten Schaf hinterhergeht scheint nicht das Leitbild beim Stream. Abhängig von der verwendeten Plattform sollte man sich auf diese Frage vorbereiten. Dabei ist es hilfreich, auf den meist großen Unterschied der Zahlen der Livezuseher und der Nutzung im Video on demand hinzuweisen. Bei der Tagung der Landessynode haben wir live „nur“ zwischen 40 und 150 Zuseher, innerhalb von 24 Stunden für ein Video dann aber regelmäßig zwischen 500 und 1.000 Views. Jede Sendeminute der in Lindau produzierten 22 ½ Stunden wurde 150 mal angesehen. Das heißt, wichtige Tagesordnungspunkt hatten zwischen 400 und 600 Zuseher.

Der Rückkanal

Livestream ohne einen Rückkanal hieße, nicht alle Möglichkeiten der Technik zu nutzen. Denn wer einen Gottesdienst oder eine Sitzung nicht vor Ort verfolgt, kann ohne Rückkanal nicht mitfeiern oder rückfragen. Bewährt haben sich dabei Social Wall und Livechat.

Eine Social Wall sammelt aus Twitter und Instagram alle Beiträge, die zu einem Hashtag gepostet werden. Posts aus YouTube und Facebook werden eingebunden, wenn die Kanäle als Quelle mit der Wall verbunden wurden. Für die Landessynode haben wir die Wall zu #elkbsynode auf der Homepage der ELKB eingebunden und spielen sie nach Möglichkeit auch auf einem Monitor im Foyer aus. Durch die URL lässt sie sich auch auf jeden Rechner holen. Beim Weltgebetstaggottesdienst war die Wall mit Beamer in der Kirche zu sehen. Anbieter wie walls.io bieten den Softwaredienst zu überschaubaren Tarifen für Events oder monatsweise.

Ein Chat lässt sich in YouTube leicht nutzen, denn das Programm bietet parallel zum Stream auch eine Chatfunktion, die von Usern leicht als Rückkanal genutzt werden kann. Aber auch eigenständige Chatprogramme sind als Rückkanal vorstellbar. Man muss sicher aber im Klaren sein, dass diese Kommunikation weitere Personalressourcen benötigt. Wert ist sie es alle mal!

Internetleitung

Daran scheitern die meisten Livestreams: in der Kirche gibt es kein Internet. Und auch die Anbindung über ein Nachbarhaus ist schwierig. Denn ab 50 Meter Leitungslänge kann es schwierig. Zwar ist es möglich, über WLAN zu streamen. Wenn aber mehrere Nutzer im WLAN sind, kann die Qualität des Streams leiden oder der Stream abbrechen. LAN ist hier zuverlässiger, 1 Mbit/s die Untergrenze für Streams in 720p50. 1080p25 brauchen da gerne mal zwischen bis 5 Mbit/s im Upload. Ein Speedtest am Beginn der Übertagung schafft da Klarheit. Noch ungetestet von uns ist ein Tipp von Sammy Wintersohl: LiveU ist in der Lage, WLAN, LAN und Mobilfunknetze zu einer Übertragungsleitung zusammen bündelt. Klingt ziemlich gut! Aber auch ziemlich teuer.

Streamingdienste

Am Anfang des Synodenstreams haben wir Bambuser als Dienstleister genutzt. Dieser schwedische Anbieter hatte unter anderem beim „arabischen Frühling“ dafür gesorgt, dass Menschen live von verschiedenen Orten der Welt berichten konnten. Guter Support und gute Performance zeichneten ihn aus. Zwischenzeitlich hatte Bambuser seinen Dienst eingestellt, da Anbieter wie YouTube Livestream kostenlos anbietet. Jetzt ist Bambuser wieder da, aber wir nicht mehr dort.

YouTube hat sich mittlerweile gut bewährt. Die Verbindung zwischen wirecast und der Streamschnittstelle ist problemlos. Etwas Sorgfalt sollte man auf das hochladbare Thumbnail und den Infotext verwendet. Er stellt Usern schon vor Beginn alle notwendigen Informationen zur Verfügung und erscheint auch, wenn der Link zum Stream auf anderen Plattformen geteilt wird. YouTube stellt nach Beendigung des Streams das Material je nach Einstellung als Video zur Verfügung, das auch noch rudimentär bearbeitet werden kann. Mindestens den Vorlauf sollte man da abschneiden, was bei längeren Videos eine beachtliche Rechenzeit verursacht. Bei einem nachträglich verkürzten vier-Stunden-Video braucht YouTube bis zu sechs Stunden, um die neue Fassung in der Videosammlung zur Verfügung zu stellen. So lange ist die alte Fassung zu sehen.

Gut ist auch die Funktion, einzelne Szenen oder die Tagesordnung des entsprechenden Videos mit Zeiten in der Videobeschreibung anzugeben. Wer das Format Stunden:Minuten:Sekunden verwendet, macht die angegebenen Zeiten zu Sprungmarken. Diese lassen sich aber auf Mobilgeräte nicht abrufen.

Multistream … ein Stream auf mehreren Kanälen

Recht neu auf dem Markt sind Anbieter wie restream. Sie erlauben den Stream gleichzeitig auf mehreren Plattformen laufen zu lassen, ohne dass dazu größere Uploadkapazität von Nöten ist. Auch wirecast könnte ja zwei Streams gleichzeitig senden, bräuchte dann aber auch doppelte Netzkapazität. Auf der Synode in Lindau 2019 haben wir erstmals auf YouTube und Facebook gestreamt und die Reichweite damit verdoppelt, in Bayreuth 2019 haben wir neben YouTube und Facebook auch Twitter (Periskope) bespielt und hatten wiederum eine Reichweitensteigerung. Die Kosten sind mit rund 90 Euro pro Monat überschaubar.

Bauchbinden und Laufpläne

Natürlich genügt es für den Anfang, einen Stream mit gutem Ton und Bild anzubieten. Nachdem aber alle Streamprogramme Einblendungen leicht ermöglichen, sollte man auch diese Informationen zur Verfügung stellen. Bewährt haben sich Angaben zur Veranstaltung und ein Hashtag für die Sozialen Medien am oberen linken Bildrand. Wer will, kann rechts oben auch ein Logo einblenden. Am unteren Bildrand kann man in Bauchbinden weitere Informationen unterbringen: Programmhinweise, Namen gerade gezeigter Personen oder Aufrufe zur Interaktion.

Der redaktionelle Aufwand dafür ist aber nicht zu unterschätzen. Denn was im Stream eingeblendet ist, kann nicht (oder im Video nur mit großem Aufwand) nachträglich verändert werden. Bewährt hat sich hier, die Texte aller Bauchbinden vorzuproduzieren und zum Beispiel in einer Google Dokument bereit zu halten. So können auch andere mitarbeiten. Als Fehlerquelle taugen Bauchbinden aber auch.

Hilfreich ist auch ein Laufplan einer Veranstaltung. Für den Stream eines Gottesdienstes ist er fast unerlässlich. Aus ihm lassen sich Programmhinweise zur Einblendung, die vorkommende Texte oder Inhalte oder beteiligte Akteure unterbringen. Alle Informationen zu Kameraeinstellungen oder zu geplanten Aktionen innerhalb einer Veranstaltung lassen sich hier gut zusammen stellen … während des Streams eine große Hilfe!

Weitere Tipps

Nicht nur die ELKB ist in Sachen Livestream unterwegs. Ich verweise gerne auf meinen lieben Kollegen Wolfgang Loest aus der Lippischen Landeskirche und seinen Blog zum Livestream sowie Lutz Neumeier aus der EKHN mit seinem Blog.

Datenschutz

DSG-EKD

Wider Erwarten ist das Thema Datenschutz beim Livestream ein leichtes. Die Macher des DSGEKD haben mit §53 dem Livestream einen eigenen Paragraphen gewidmet: „Die Aufzeichnung oder Übertragung von Gottesdiensten oder kirchlichen Veranstaltungen ist datenschutzrechtlich zulässig, wenn die Teilnehmenden durch geeignete Maßnahmen über Art und Umfang der Aufzeichnung oder Übertragung informiert werden.“ Viele katholische KollegInnen beneiden uns um diesen Paragraphen, da er im katholischen Datenschutzrecht fehlt.

Gute Formulierungsvorschläge finden sich bei den Kollegen der Hannoverischen Landeskirche. Den Aushang Livestream im Gottesdienst beim Livestream des Eröffnungsgottesdienstes der Synode könnt ihr als Vorlage verwenden.

Sendererlaubnis

Nicht das erste Problem aber doch wichtig. Bei höheren Zuschauerzahlen ist zu beachten: ab 500 Livezusehern wird man zur Sendeanstalt und muss ein Sender-Erlaubnis einholen, die weitere Kosten mit sich bringt. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn der Livestream nicht redaktionell bearbeitet wird, also durch Moderator und vorproduzierte Inhalte aufgewertet wird. Heißt: ein „nur“ gestreamter Gottesdienst macht hier kein Problem.

Corona-Update: Hierzu gibt es aktuell ein Medienanstalten_Infoblatt_Live-Streaming_Corona-Epidemieschutz der Landesmedienanstalten.

Rechtliches

Zu Gema und VG Wort hat mittlerweile der Popularmusikverband die wichtigsten Infos zusammengetragen. Ihr findet sie hier.

Auf der sicheren Seite ist man – daran hat sich nichts geändert – wenn man gemeinfreie Musik verwendet. Weiter ist zu beachten, was die GEMA München freundlicher Weise zu bedenken gegeben hat:

Bitte beachten Sie, dass Sie unabhängig von der Lizenzierung durch die GEMA, weitere gegebenenfalls nötige Rechte direkt bei den Berechtigten einholen müssten. Beispielhaft seien hier das Leistungsschutzrecht (Label) bei der Verwendung von Originalaufnahmen und das Filmherstellungsrecht (i.d.R. Musikverlag) genannt. Zu diesen Rechten können wir leider keine weiterführende Beratung anbieten, da wir diese Rechte nicht wahrnehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Welche Rechteinhaber an den Werken beteiligt sind, erfahren Sie mit unserer Repertoiresuche unter https://online.gema.de/werke/search.faces Suchen Sie mithilfe der Kriterien Titel + Urheber/Verlag oder der Werknummer. Die Kontaktinformationen werden mit Klick auf die rot hinterlegte Beteiligtenrolle angezeigt.

Soll heißen: nur weil die Sache mit der Gema geklärt ist, könnt ihr nicht alle anderen Rechte nicht klären. Der geniale Musiker, der euren Gottesdienst gestaltet muss nach wie vor der Nutzung seines Werkes zustimmen.

Weiterführende Links

Sehr lesenswert ist der Blog von Wolfgang Loest. Er ist mein Lieblings-Nerd und großartiger Kreativer der Lippischen Landeskirche. Er findet auch meist günstigere Lösungen als ich.

Churchfront ist ein Channel nur für streamende Gemeinden. Jake Gosselin hat große Erfahrungen und hat auch Grundsatzfragen (Warum überhaupt streamen?) im Programm. Technisch arbeitet er viel mit PTZOtptics und Wirecast zusammen.

Zum Schluss

Alle Aussagen dieses Blogpost sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und sind keine verlässlichen Rechtsauskünfte. Verlinkte Produkte sind nur beispielhafte Empfehlungen. Wer nach Fragen hat, nutze bitte die Kommentarfunktion. Viel Erfolg beim Streamen!

#netzDienstag – unsere Tipps im Netz

Immer wieder stoßen wir auf interessante Podcasts, Insta-Profile oder Twitterer. Oder es gibt neue Tools und Anwendungen für die Gemeinde oder den Alltag im Glauben. In unserer neuen Rubrik #netzDienstag wollen wir euch diese Tipps weiter geben. Alle findet ihr hier gelistet. Und wenn ihr Tipps für uns habt für dieses Rubrik, dann gerne her damit!

YouTube

@theresaliebt
(11.2.20) Vor gut einem Jahr ging Sie mit ihrem YouTubeChannel online. Zuvor war sie schon einige Jahre (und ist sie immer noch) erfolgreich auf Instagram, Twitter und Facebook unterwegs: Theresa Brückner, im Netz als @theresaliebt. Die Berliner Pfarrerin arbeitet mittlerweile zur Hälfte als „Pfarrerin im digitalen Raum“ und zur anderen in der Gemeinde Berlin-Tempelhof. Ihre Videos sind hochprofessionell und wirklich gut. Authentisch, mal fröhlich, mal nachdenklich, klar, liberal, liebevoll … Theresa ist derzeit das Aushängeschild für #digitaleKirche. Folgt @theresaliebt! Wir lieben sie auch!

@AndersAmen
(25.2.20) Steffi und Ellen Radtke sind miteinander verheiratet und leben im Pfarrhaus in Eime in Niedersachsen. Vor einem Monat haben sie ihr YouTube-Format „Anders Amen“ gestartet und zeigen, wie gut die Verbindung „queer und Kirche und Dorf“ funktioniert. Das tun sie sehr direkt und sehr persönlich. Wie zum Beispiel ein Spießersonntag läuft oder wie sie als Paar schwanger werden. Ihr Erfolg spricht für sich. Über 4000 Abonnementen in einem Montag sind schon ne Nummer! Chapeau!

Instagram

@leuchtenlassen
(18.2.20) Was möchten Sie als Regionalbischof in den Sozialen Medien zeigen? haben wir Christian Kopp gefragt. Seine Antwort: „Ich möchte das viele gute und schöne in meinem Kirchenkreis leuchten lassen“. Seit seiner Einführung am 9. Februar ist der Münchner Regionalbischof deswegen als @leuchtenlassen auf Instagram. Bisher nur mit vier Posts, aber da kommen sicher noch einige nach. Und ihr könnt so auch mal die Anfänge eines Kanals miterleben. Unser Tipp für heute!

Twitter

@PastoraCara
(4.2.20) Sie steht bei #digitaleKirche für „Glitzer und digitaler Style“: Carola Scherf, derzeit noch Pastorin in Lübeck und auf Twitter unterwegs als @PastoraCara. Wer ihr folgt, bekommt nicht nur jede Menge Impulse, wie man kirchliche Inhalte unverstaubt und frisch rüber bringt. Carola sorgt auch jeden Morgen für Ermutigung und Segen und trifft ganz oft mit ihrem Tweet am Morgen den richtigen Ton. Ein echtes Highlight, zu dem mit carola-scherf.de auch ein sehr sehr lesenwerter Blog gehört. Und wer noch nicht bei Twitter ist … allein hierfür lohnt es sich!

podcasts

Offenbart
(28.1.20) Der Bibelpodcast: „Offenbart“ bezeichnet sich als „der bärtigste Bibelcast im Web“. Simon und Lukas diskutieren darauf die Bibel – in kleinen Dosen. Denn nicht immer muss es ums große ganze gehen. Auf die Frage warum sie das machen, sagen sie: „Weil wir Bock darauf haben. Und weil Gott schon einmal durch Esel gesprochen hat.“ Damit seid ihr schon mitten drin, denn die bisher erschienenen 115 Folgen sich super lässig und direkt, mit unverkennbar nördlichem Einschlag … Lukas ist Vikar in der Nordkirche. Und Simon ist ein genialer Gesprächspartner. Ein echter Hörtipp!

Zu finden ist „Offenbart“ bei ITunes, YouTube, Spotify und unter offenbartcast.de auch als RSS-Feed.

The Preacher and The Teacher
Wie tickt ein Pfarrer und was denkt eine Lehrerin? Im Podcast thepreacher_and_theteacher erzählen euch das Steve und Anki. Das ganze tun sie – so ihre Selbstbeschreibung – charmant mit Humor und Tiefgang. Wir sagen: Anhören! Und wer Fragen hat, kann sie auf der zugehörigen Insta-Seite stellen. Zu finden auf Anchor, Spotify & Co.

2020: Gottesdienste zum digital mitfeiern

In diesem Jahr bereitet die Projektstelle „Kirche digital“ der ELKB bis zum Sommer drei Gottesdienste so auf, dass sie an anderen Orten mitfeiert werden können. Der Gottesdienstraum wird also digital erweitert und Menschen an verschiedenen Orten bilden eine feiernde Gemeinde.

Nötig ist dazu nur ein Beamer, eine ausreichende Internetverbindung und eine Soundanlage vor Ort. Möglichkeiten zu Interaktion und bei allen drei Gottesdiensten Liedblätter zum Mitfeiern werden digital zur Verfügung gestellt. Damit der Gema-Rahmenvertrag gilt ist es beim Mitfeiern in Gemeinden notwendig, dass es auch vor Ort einen liturgischen Rahmen gibt. Dazu genügt aber Glockenläuten und Begrüßung am Anfang und Segen am Ende.

6. März – live um 19 Uhr – Weltgebetstag

Den Beginn macht am 6. März um 19 Uhr ein Stream des Weltgebetstags-Gottesdienst aus der Erlöserkirche in Bayreuth. Näheres zum Programm steht Ende Januar fest und wird unter anderem auch hier veröffentlich. Das Material zum Weltgebetstag ist bereits online erhältlich. Auch wird es wieder eine Social Wall zum Weltgebetstag geben, die ihr in eure Gottesdienste oder Abende einbinden könnt.

ab 8. März – live on tape – Frauensonntag

Am Sonntag drauf feiert die Gemeinde in Burgweinting bei Regensburg einen Gottesdienst zum Frauensonntag, der live on tape produziert wird und ab Abend auf YouTube zur Verfügung steht. Der Frauensonntag ist eigentlich am Sonntag Lätare, wird aber in vielen Gemeinden zu anderen Terminen feiert. Der Gottesdienst auf YouTube ist daher zum Mitfeiern gut geeignet. Auch Teile des Gottesdienstes können verwendet werden. Materialien zum bayerischen Frauensonntag findet ihr hier.

1. Juni – live um 10 Uhr  – Pfingstmontag auf dem Hesselberg

Der bayerische Kirchentag auf dem Hesselberg lockt alljährlich tausende nach Franken. Neu ist die Idee, sich als Gemeinde mit dem Kirchentag zu verbinden. Geplant ist, den Gottesdienst ab 10 Uhr so zu streamen, dass Gemeinden ihren Pfingstmontagsgottesdienst damit gestalten und – auch das ein Nebeneffekt – keinen eigenen Gottesdienst vorbereiten müssen.

Hinweis: Zu allen drei Gottesdiensten laufen die Vorbereitungen. Dieser Blogpost wird deswegen laufend erweitert. deswegen laufend erweitert. (Stand 13.1.2020 /chb)

Zentrum Gottesdienst | Sa 16.30–18.00 | Podium „Gottesdienste interaktiv und digital“ | erste Gedanken

Bisherige Erfahrungen mit interaktiven, digitalen  Formaten

Als erste deutschlandweit hat die bayerische Landeskirche bisher dreimal „normale“ Fernsehgottesdienste mit einem SocialMediaDesk kombiniert. Zuschauer und Gottesdienstbesucher vor Ort konnten ihre Gedanken oder Gebete via Social Media einbringen. Einzelne Beiträge wurden im Gottesdienst vorgelesen. Funktioniert hat (zu Überraschung der Fernsehleute), dass Menschen eigene Gebetsanliegen nennen und bereit sind, Inhalte des Gottesdienstes mit eigenem Erlebten zu verknüpfen. Die Ernsthaftigkeit der Beiträge hat beeindruckt.  Wir haben gelernt: Social Media eignet sich als Rückkanal und Störungen sind eher selten. Smartphones und Tablets im Gottesdienst sind nur eine Sache der Gewöhnung. Gottesdienstinhalt für eigene Devices bereitzustellen wäre generell ein guter und papiersparender Service. Menschen freuen sich, wenn sie über die Teilnahme oder das Zusehen sich miteinander verbinden können.

Meine zweite größere Erfahrung ist die Twomplet, die an drei Abenden ja auch auf dem Kirchentag angeboten wird. Das Abendgebet auf Twitter macht Teilnehmende zu einer echten Gebetsgemeinschaft. Die liturgische Funktion Vorbeter*in ist mit Stundengebeten in Kirchen sehr vergleichbar. Das Vorurteil, es würde durch das Medium Twitter so viel an zwischenmenschlicher Botschaft verloren gehen korrespondiert mit der Wahrnehmung, dass auch die zwischenmenschliche Kommunikation in kohlenstofflichen Gemeinschaften nicht immer lückenlos ist, ja ab einer gewissen Teilnehmerzahl nicht mehr gut funktioniert. Die Skalierbarkeit einer Twomplet ist da hilfreich. Im Falle der Twompleten am Abend des GermanWingsAbsturzes und nach den ParisAttentaten haben bis zu 1000 Menschen mitgebetet und mehr als 25.000 einzelne Tweets des Gebets gesehen. Und es war zwischenmenschliches immer noch möglich.

Die dritte Erfahrung ist der Livestream des WeltgebetstagsGottesdienstes 2019 aus Hellmitzheim, einer kleinen Gemeinde in Franken. Hier haben wir zum ersten mal einen Gottesdienst so übertragen, dass er am heimischen Laptop oder mit Beamer in einer anderen Kirche mitgefeiert werden kann und die digitale Teilnahme an einem Gottesdienst möglich ist. Eine der vielen Erfahrungen: der Enkel stellt der Oma im Dorf das Laptop hin und die alte Dame feiert begeistert den Gottesdienst mit, den sie so gerne besucht hätte. Aus einem „besser als nichts“ wird ein „sollte es immer geben!“.

Was spricht dafür, digitale und interaktive Gottesdienste zu feiern?

Ich glaube, das Gottesdienstgeschehen ist im Wandel und muss sich immer wieder anpassen. Das alte Leitbild des Gottesdienstes als Kernpunkt einer örtlichen Gemeinde und Puls ihres gemeinsamen Lebens ist mindestens für die überholt, die ohne einen ständigen Ortsbezug leben und/oder mit der Milieu-Verengung evangelischen Gemeindelebens ihre Schwierigkeiten haben. ottesdienstgemeinde ist für mich die jeweils um Wort uns Sakrament versammelte Gemeinde und digitale Teilnahme ist mit körperlicher gleichzusetzen. Hanna Jacobs hat mit Ihrem Plädoyer, die Predigt abzuschaffen einen weiteren Pfad gewiesen: Menschen wollen nicht mehr zugetextet sondern angeregt werden. Es genügt, wenn einzelne Gedanken berühren. Religiöse Rede als Einbahnstraßenkommunikation fällt hinter den Austausch mehrerer Menschen zurück. Interaktion wäre hier Fortführung der Verkündigung. Und bei Gebeten bleiben in traditionellen Gottesdiensten die Anliegen der Gemeinde meist außen vor.

Wie verändert Interaktivität den Gottesdienst?

Beteiligung und persönliches Liken und Teilen macht aus einem abgeschlossenen Geschehen an einem Ort für bestimmte Menschen ein offenes Beten, Singen und Nachdenken. Die drei großen Möglichkeiten der Digitalisierung 1.Raumunabhängigkeit, 2.Zeitunabhängigkeit und 3.Skalierbarkeit kommen den Gottesdienst als Ort, Zeit und Platz der Verkündigung und möglichen Anwesenheit Gottes sehr entgegen. Eigentlich schade, wenn wir diese Chance nicht nützen.

Journey Blessing #ecic24

L: In the name of the Father, and the Son, and the Holy Spirit.

All: Amen.

Song: In the Lord I’ll be ever thankful,

In the Lord I’ll be ever thankful,
In the Lord I’ll rejoice.
Look to God, do not be afraid,
Lift up your voices, the Lord is near;
Lift up your voices the Lord is near.

Meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht.
Christus, meine Zuversicht,
auf dich vertrau‘ ich und fürcht‘ mich nicht,
auf dich vertrau‘ ich und fürcht‘ mich nicht

Prayer

All: Lord Jesus Christ my God, be my companion, guide and protector during my journey.
Keep me from all danger, misfortune and temptation.
By Your divine power grant me a peaceful and successful journey and safe arrival.
In You I place my hope and trust and You I praise, honour and glorify, together with Your Father and Holy Spirit, now and forever. Amen.

L: Bible reading: Luke 24: 13-35

The Walk to Emmaus

13 Now on that same day two of them were going to a village called Emmaus, about seven miles from Jerusalem, 14 and talking with each other about all these things that had happened. 15 While they were talking and discussing, Jesus himself came near and went with them, 16 but their eyes were kept from recognizing him. 17 And he said to them, “What are you discussing with each other while you walk along?” They stood still, looking sad. 18 Then one of them, whose name was Cleopas, answered him, “Are you the only stranger in Jerusalem who does not know the things that have taken place there in these days?” 19 He asked them, “What things?” They replied, “The things about Jesus of Nazareth, who was a prophet mighty in deed and word before God and all the people, 20 and how our chief priests and leaders handed him over to be condemned to death and crucified him. 21 But we had hoped that he was the one to redeem Israel. Yes, and besides all this, it is now the third day since these things took place. 22 Moreover, some women of our group astounded us. They were at the tomb early this morning, 23 and when they did not find his body there, they came back and told us that they had indeed seen a vision of angels who said that he was alive. 24 Some of those who were with us went to the tomb and found it just as the women had said; but they did not see him.”

25 Then he said to them, “Oh, how foolish you are, and how slow of heart to believe all that the prophets have declared! 26 Was it not necessary that the Messiah should suffer these things and then enter into his glory?” 27 Then beginning with Moses and all the prophets, he interpreted to them the things about himself in all the scriptures.

28 As they came near the village to which they were going, he walked ahead as if he were going on. 29 But they urged him strongly, saying, “Stay with us, because it is almost evening and the day is now nearly over.” So he went in to stay with them. 30 When he was at the table with them, he took bread, blessed and broke it, and gave it to them. 31 Then their eyes were opened, and they recognized him; and he vanished from their sight. 32 They said to each other, “Were not our hearts burning within us while he was talking to us on the road, while he was opening the scriptures to us?” 33 That same hour they got up and returned to Jerusalem; and they found the eleven and their companions gathered together. 34 They were saying, “The Lord has risen indeed, and he has appeared to Simon!” 35 Then they told what had happened on the road, and how he had been made known to them in the breaking of the bread.

Silence

Prayer

All: Lord Jesus, You traveled with the two disciples after the resurrection and set their hearts on fire with Your grace.
Travel also with me and gladden my heart with Your presence.
I know, Lord, that I am a pilgrim on this earth, seeking the citizenship which is in heaven. During my journey surround me with Your holy angels and keep me safe from seen and unseen dangers.
Grant that I may carry out my plans and fulfill my expectations according to Your will.
Help me to see the beauty of creation and to comprehend the wonder of Your truth in all things.
For You are the Way, the Truth and the Life, and to You I give thanks, praise and glory forever. Amen.

Lord’s Prayer

Song: God, your hands enfold me (Herra, kädelläsi).

God, your hands enfold me, faithfully I live
in the love that only you can give.
ev ’ry heart that’s broken,
ev ’ry wounded soul
comes to peace in you, who makes us whole.
Always I am near you,
God of rest and peace,
all my longing for your care you know.
Always I am near you,
God of rest and peace,
in your love alone my love may grow.

Gott, in deinen Händen ist Vergebung da.
Du baust eine Brücke, die mich trägt.
Sie verbindet Ufer, nichts trennt mich von dir.
Bleib bei mir begleite meinen Weg.
Gott, mit deiner Liebe fängt mein Leben an.
Du bist es, der meinen Sinn ersann.
Gott, mit deiner Liebe fängt mein Leben an.
Dir sing ich mein Lied, solang ich kann.

Blessing

L: May God the Father
prepare your journey,
Jesus the Son
guide your footsteps,
The Spirit of Life
strengthen your body,
The Three in One
watch over you,
on every road
that you may follow.

Common blessing

Was Digitalisierung in der Kirche heißen kann

Es fällt schwer, auf Andreas Mertin und seinen Artikel „Was ‚Digitalisierung‘ in der Kirche nicht heißen kann“ [1] und den nachgeworfenen „Fehdehandschuh“[2] zu antworten. Er zwingt dazu, sich rechtfertigen zu müssen. Theologische Beweise werden eingefordert. Wer so auftritt, will Recht haben. Und wird unterstützt durch eine Schriftleitung, die im Korrespondenzblatt 40.000 Zeichen für Digitalisierungskritik freihält (So in der Ausgabe Januar 2019 und Februar 2019) und einer Antwort 5000 Zeichen zugesteht.
(Update: ich hatte im Februar beim Korrespondenzblatt nachgefragt, ob sie nach drei digitalkritischen Artikeln in zwei Heften an einer Antwort interessiert wären. Antwort war „Ja, aber maximal 5000 Zeichen. Und Mertin machte die Werthaftigkeit ja auch an der Zeichenlänge fest. Deswegen dieses merkwürdige Zeichenzählen)

Was aber heißt Digitalisierung in der Kirche?

Wer dieses Thema reitet, kann auf zwei Seiten vom Pferd fallen. Die einen meinen, man könne sich zur Digitalisierung verhalten, könne und müsse also entscheiden, ob man da mitmacht oder eben nicht. Da ist dann das Persönliche das einzig wahre und wird allein entscheidend: „Gibt es eine Begegnung mit Gott in der Person Jesu Christi? Dann ist die Frage der räumlichen Gestaltung und des Kontextes sekundär. Gibt es diese personale Begegnung nicht, ist alles hinfällig?“ Spannend ist hier die Engführung: Ich kann Gott in der Person Jesu Christi auch im Netz begegnen. Wenn aber nur personale Begegnungen zählen, dann lasst uns Telekommunikation, Medienarbeit und alle moderne Technik abschaffen. Kirche ist dann nur da, wo zwei oder drei … .

Aber auch die andere Seite ist sehr attraktiv, um vom Pferd zu fallen: Digitalisierung würde helfen, Probleme der Kirche zu lösen. Junge Menschen könne man so erreichen oder digital helfen, dass Menschen ihre Gemeinde besser fänden. Auch diese Hoffnung ist ein Irrweg. Meine Erkenntnis nach fünf Jahren Arbeit in Social Media ist: Fast kein Problem in #digitaleKirche war nicht schon mal als altes analoges Problem da. Und was bisher nicht gelöst wurde, löst sich auch digital nicht. Es fällt nur schneller und häufiger auf.

#digitaleKirche als Hilfsmittel

Auf Twitter ist seit einiger Zeit der Hashtag #digitalekirche[3] gebräuchlich, um die aktuelle Diskussion der vielen gut verfolgen zu können. So belegte Carola Scherf kurz und fröhlich[4]: die Zukunft der Kirche ist digital, weil digitale Kirche die lokalen Begrenzungen überwindet und die Gemeinschaft vor Ort ergänzt. Digitale Kirche ist eine sinnvolle Weiterentwicklung, weil sie orts- und zeitunabhängig ist und skalierbar ist[5]. In der Verkündigung des Evangeliums  und der Kommunikation miteinander nicht darauf angewiesen zu sein, dass man körperlich an einem Ort zusammen kommt und der Platz in einer Kirche auch mal nicht ausreicht, ist für mich eine Stärke einer Digitalisierung in Kirche, die das vorhandene sinnvoll ergänzt. Wer behauptet, digitale Kirche wolle althergebrachte Kirche ablösen oder ersetzen, diskeditiert um Pfründe zu sichern. Ich möchte schon deswegen über möglichst viele digitale Felder nachdenken, damit wir wieder Platz und Zeit haben für das, was in Kirche immer im persönlichen Gegenüber und der körperlichen Gemeinschaft bleiben wird. Vieles, was wir da noch analog pflegen, hat keinen theologischen Grund, auf Papier gedruckt oder nicht automatisiert bearbeitet zu werden[6].

So erscheinen viele schöne Geschichten und Bilder in Gemeinden immer noch ausschließlich im Gemeindebrief und als Nachberichte, oft Wochen nach dem Ereignis. Theologisch und publizistisch gibt es dafür keinen Grund. Parusieverzögerung kann auch meist auch ausgeschlossen werden. Digitale Kirche würde Bilder und Bericht zeitnah und online veröffentlichen und den Gemeindebrief wie die „Zeit“ für Themen und längere Artikel nutzen können.

Für Automatisierung könnte das Ausstellen einer Patenbescheinigung ein guter Usecase sein. Das Kirchenmitglied loggt sich in ein MitgliederTool ein und ruft im Portal für Bescheinigungen das gewünschte ab. Da in vielen Gemeinden heute schon dieser Fall nicht dazu genutzt wird, um dem künftigen Paten Gottes Segen bei der bevorstehenden Aufgabe zu wünschen und eine Veranstaltung für werdende Paten anzubieten, kann die Bescheinigung auch automatisiert werden. Wer dies jetzt schon anders behandelt und die Anfrage als Beginn einer Kommunikation nimmt, ist zu beglückwünschen und hat ein Stück analoge Kirche wieder entdeckt. Hier braucht es dann die Automatisierung nicht.

Auch die von Thiede wie einst Cato der Ältere immer wieder hervorgeholte Mahnung, man dürfe die elektrosensiblen Menschen durch freies WLAN angeboten durch godspot nicht aus der Kirche treiben oder gefährden, ist für mich eine Vermischung der Argumentationen. Wenn Kirche sensibel mit Strahlung umgehen will, muss sie Kirchenräume ganz bewusst ohne Induktionssschleifen für Schwerhörige, Strom-Bankheizungen, Funkmikrofone und WLAN anbieten und darin Gottesdienste ohne jede technische Störungen anbieten. Derartige digitale Detox-Kirchen hätten einen besonderen Reiz. Im privaten Umfeld aber Smartphone, Herzschrittmacher, Hörgerät und Navi zu nutzen und beim WLAN „Achtet auf die Strahlung!“ zu rufen, ist für mich inkonsequent. Auch hier bedeutet Digitalisierung für Kirche, sich bewusst und in der jeweiligen Situation für das eine oder das andere zu entscheiden.

Hilfreich in diesem Zusammenhang ist Petra Bahr, die anmerkt: „Das Digitale vor Kirche kann man genauso weglassen wie die Kultur vor Kirche bei Kulturkirche. Wie das weiß vor Schimmel. Aber erst dann, wenn die kritische Verbindung aus beidem sich von selbst versteht[7].“ Ich würde sagen: Bis dahin ist noch viel zu tun. Den Hashtag #digitaleKirche als Hilfsmittel zur Verortung und Kommunikation braucht es noch ein Weilchen.

Digitale Theologie und die Theologie des Digitalen

Seitdem Johanna Haberer 2015 ihre „Digitale Theologie“ veröffentlichte, ist viel geschehen. Eine Kritik, die sich nur an diesem Werk abarbeitet, übersieht kluge Beiträge wie die von Christina Ernst[8] Marcel Saß aus Marburg oder den Berliner Systematiker Florian Höhne[9]. Viele beschäftigen sich klug und aktuell mit Digitalisierung. Die Arbeit von Thomas Zeilinger als Beauftragter der ELKB für Ethik im Dialog mit Technologie und Naturwissenschaften ist aus meiner Sicht nur ein Anfang. Ein ökumenischer (!) Lehrstuhl für digitale Theologie wäre notwendig. Theologisches Denken hilft dabei, jede kleine Veränderungen auf den Glauben und das Leben hin zu befragen. Wer wenn nicht wir hätte dabei eine Ahnung von Freiheit und Rechtfertigung. Damit bis zu einem wie auch immer aussehenden Ende der Digitalisierung zu warten und dann das Ergebnis bewerten, wird m.E. nicht möglich sein. Ebenso wenig, wie vorher schon zu sagen, wohin Digitalisierung uns führen wird und sie deswegen komplett abzulehnen.

Auch eine Theologie des Digitalen ist notwendig. Digitale Vordenker im Silicon Valley entwerfen Visionen, die viel Verheißung und Weltverbesserung atmen. Wir sind als Christ*innen sind nicht mehr die einzigen, die von einer besseren Welt träumen. Gerade deshalb können Theolog*innen gute Mitdenker sein und so manchen verheißenen Fortschritt als noch nicht verwirklicht anmahnen.

Gerne übernehmen möchte ich aber das Silicon-Valley-Mindset: eine Idee erst einmal auf ihre Möglichkeiten und Chancen hin zu überprüfen und zu fragen „Wie kann ich dir helfen, deine Idee zu verwirklichen?“ und nicht – typisch deutsch – mit „Da fallen mir aber viele Probleme ein, weswegen das nicht möglich ist“ zu reagieren.

Was ist der Mehrwert? Gefällt dir das?

Mit einer Entwicklung in der Digitalisierung tut sich Kirche besonders schwer: mit der allgegenwärtigen Frage nach dem Mehrwert. Für viele Menschen ist ein Inhalt oder eine Institution nicht deswegen wertvoll, weil es sie schon lange gibt oder sie in der Vergangenheit Verdienste erworben hat. Sie entscheiden von Fall zu Fall, was dies oder jenes Ihnen bringt oder ob es weiterhilft. Alles Bemühen von Kirche, Tradition um ihrer selbst zu wahren und damit zu punkten, ist vergeblich. Die Chance liegt darin, das Evangelium immer wieder neu zu formulieren, auszulegen und auf das jeweilige Leben hin zu deuten. Digitalisierung ist damit immer auch Institutionenkritik. Unternehmen, die auf diesen Mentalitätswandel reagieren, überleben. Wer in „bewährten“ Strukturen verharrt, verpasst diese Chance. Viele Probleme waren früher mal eine Lösung.

Wesentlich mehr als früher sind Menschen auch bereit, sich zu einem Inhalt persönlich zu verhalten oder einen Kommentar abgeben und diesen im Internet zu veröffentlichen. Nichts anderes ist Liken und Kommentieren in sozialen Medien. Besonders bei kirchlichen Entscheidungsträgern stößt dieses Verhalten auf Unverständnis, weil sie selbst damit nicht leben. Kirche verpasst hier viele Gelegenheiten, mit den ihr anvertrauten Daten zu arbeiten. Die Besonderheit des DSG-EKG, das kirchliche Arbeit als legitimen Grund für Datenverarbeitung vorsieht, wird vielfach nicht ausgeschöpft. Dabei könnte Kirche in der Datennutzung Vorbild sein: wir wissen, dass Menschen nicht die Summe unserer Likes sind und kennen die Grenzen von Inszenierung. Die Botschaft von Freiheit und Rechtfertigung wirft ein völlig anderes Licht auf den Wert von Daten.

Die Mär vom Ersetzen der Pfarrer

Zu den berührendsten Rückmeldungen auf den Segensroboters BlessU bei der Weltausstellung in Wittenberg gehört die eines Besuchers: „Ich wurde noch nie so viel gefragt wie von diesem Roboter. Der interessiert sich mehr für mich als mein Pfarrer“. Gedacht war das Roboter-Projekt als Anstoß, um über Segen nachzudenken. Deswegen war immer ein Mensch neben der Maschine, um sich über den gerade erlebten Segen austauschen zu können. Dass Defizite im analogen Handeln von Kirche offensichtlich wurden, überraschte viele. So teile ich die von Mertin und Thiede befeuerte Angst nicht, geistliches Handeln könne und solle bald von Maschinen übernommen werden. Es gibt sicher Arbeiten, die bald oder jetzt schon von Robotern übernommen werden. Doch möchte ich vor allem bei stupiden oder gefährlichen Arbeiten schon fragen dürfen, ob es immer besser ist, wenn Menschen diese Jobs machen (müssen).

Ein für viele nicht nahe liegendes Beispiel ist der Telefondienst in Pfarrämtern. Der Einsatz digitaler Technik könnte außerhalb der Öffnungszeiten eines Pfarramtes dazu führen, dass Menschen an die Mitarbeitenden des EKD-Service-Telefons weiter verbunden werden oder mittels (klar aus solchem gekennzeichneten) Chatbot ihr Anliegen differenzieren können. Wenn das nicht hilft, kann die Nachricht auf dem Anrufbeantworter, die Nummer der Telefonseelsorge oder das Notfalltelefon im Dekanat weiter helfen. Alles digitale Entlastung der Mitarbeitenden in den Pfarrämtern, die heute schon technisch möglich ist.

Problematisch finde ich es beides: Digitalisierung zuerst als Mittel der Kostenminimierung zu sehen oder das Nachdenken über Digitalisierung vorschnell als Bevormundung oder mutwilliges Zerstören des Althergebrachten abzustempeln. So kommen wir nicht weiter. Auch hier kann Kirche zeigen, dass sie manche Muster der Wirtschaft nicht übernimmt: wir nützen Digitalisierung, um unsere Arbeit leichter zu machen und um dann mehr Zeit für Menschen zu haben.

Mit Mertins Ausflug in seine anscheinend sorgfältig gepflegte Science-Fiction-Sammlung kann ich wenig anfangen. Wenn man jede Zukunftsvision als „Spiegel der Sehnsüchte einer Gesellschaft begreift“, diskreditiert man Menschen, die einfach nur Probleme von Menschen lösen wollen und deswegen Lösungen neu denken. So macht es mich schon nachdenklich, wenn immer mehr Menschen die evangelische Kirche verlassen, weil sie keinen konkreten Mehrwert in der Kirche sehen. Böte eine MitgliederApp den freien Zugang zur Ortskirche mittels digitalem Schlüssel, die Reservierung eines Sitzplatzes im Weihnachtsgottesdienst und die Abomöglichkeit für Predigten und Andachten als Podcast an, wäre das ein konkreter Mehrwert digitaler Anwendung. Aber schon diese wenigen Beispiele dürften aber bei vielen in der Kirche nur Gelächter auslösen. Da kratzt manche Fiction dann doch zu sehr an den Lieblingsfragen kirchlicher Entwicklung „wo kämen wir dahin?“.

Ebenfalls nicht genügen kann ich der Anforderung, man müsse sich erst akademisch bewährt haben um sich an einem Diskurs zu beteiligen. Wie Mertin sich aber über Kollegen wie den von mir sehr verehrten Lutz Neumeier auslässt, verträgt sich nicht mit dem Miteinander unter Christinnen und Christen.

Mein Fazit

Digitalisierung in der Kirche ist kein Sonderfall sondern Normalität. Heutige Öffentlichkeit ist das Internet. Wenn wir als Kirche Menschen erreichen wollen, dann müssen wir da sein, wo die Menschen sind. Dass schließt nicht aus, das wir besondere Räume und Zeiten anbieten, die sich von der Welt abheben. Aber es bedeutet auch nicht, dass wir uns auf diese heiligen Räume und Zeiten beschränken, ja Kirche als nur dort möglich verstehen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott uns nicht auch im Internet begegnet. Ich bin dankbar für viele Gottesbegegnung und  wunderbare, berührende Freundschaften mit Menschen, digital und analog. Und könnte es nicht sein, dass Gott die Digitalisierung schickte, um uns zu bewegen?

[1] In Korrespondenzblatt Jan und Feb 2019, erstveröffentlicht in https://www.theomag.de/112/am623.htm

[2] https://www.theomag.de/117/am658.htm. Andreas Mertin hat mich eingeladen, in seinem Magazin „Tà katoptrizómena“, der Plattform für Kunst, Kultur, Theologie und Ästhetik zu antworten. Auch die Länge war vorgegeben. Alles darunter sei „dahingerotzt“. Man mag mir verzeihen, dass ich dieser „wertschätzenden“ Einladung nicht folge und deswegen hier und länger in meinem Blog antworte.

[3] #digitaleKirche wird hauptsächlich auf Twitter verwendet. Andreas Mertin verwendet ihn wohl absichtlich falsch mit Leerzeichen, wohl um nicht „maschinenlesbar“ zu werden. Dieses nette akademische Mimikry sorgt aber auch dafür, dass seinen Artikel sich in der aktuellen Diskussion schwer einbinden lässt. Ein vielleicht gewollter Versuch, sich „nicht gemein zu machen“. Zur Verständigung trägt es wenig bei.

[4] http://carola-scherf.de/2019/01/11/kirche-in-der-vernetzten-welt-digitale-kirche-als-beziehungsnetz/

[5] Der Gedanke finden sich auch bei Harald Schirmer, der in der Conti AG für digitale Transformation verantwortlich ist. Zu lesen z.B. hier http://harald-schirmer.de/tag/veranderung/

[6] Beispiele dafür in der Langform dieses Beitrages auf https://kirchedigital.blog/2019/02/07/was-digitalisierung-in-der-kirche-heissen-kann

[7] In ihrem Tweet vom 6.2.2019 als @bellabahr

[8] „Mein Gesicht zeig ich nicht auf Facebook. Social Media als Herausforderung theologischer Anthropologie“, 2015, Edition Ethik, Band: 15

[9] Siehe dazu https://kirchedigital.blog/2018/06/26/heilig-christlich-smart/

„New Year happy and blessed“ – Musik zum Jahreswechsel

Feuerwerk und Kirchenglocken. Ein altes Jahr verabschieden und das neue Begrüßen. Silvester und Neujahr ist eine Zeit des Übergangs, die die einen eher still feiern und andere überschäumend fröhlich. Auch mit Musik.

Die erste, die wir gefragt haben ist Miriam Groß, Pfarrerin in New York. Miriam hat uns auf die Playlist gesetzt:

Billy Joel: “We Didn’t Start the Fire“ aus “Storm Front” (1989)
Keala Settle: „This Is Me“ aus “The Greatest Showman On Earth” (2017)
Dietrich Bonhoeffer/Siegfried Fietz: “Von guten Mächten wunderbar geborgen” (1944/1970)

Hier der Link zum Video mit Pfarrerin Miriam Groß

Steve Kennedy Henkel ist Vikar an der Münchner Erlöserkirche. Seine Musik-Vorschläge:

Fiddler’s Green: “Never Hide” aus “Winners & Boozers” (2013)
Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox feat. Miche Braden: “Livin‘ on a Prayer” aus “Historical Misappropriation” (2014)
Georg Neumark: “Wer nur den lieben Gott läßt walten” (1641) in einer Aufnahme mit der Heinrich Schütz Kantorei, Freiburg

Hier der Link zum Video mit Steve Kennedy Henkel.

Von Musiker, Moderator und Kabarettist Hannes Ringlstetter kommen diese Titel:

Rainald Grebe: “Silvester” aus “HongKongKonzert” (2009)
Eddie Vedder: “Into the Wild” aus dem gleichnamigen Soundtrack (2007)
Ludwig van Beethoven/Friedrich Schiller: “Freude, schöner Götterfunken” aus 9. Sinfonie in d-Moll op. 125 (1824)

Hier der Link zum Video mit Hannes Ringlstetter.

Theologiestudentin Doro Stürzbecher hört am liebsten ein Lied. Das aber in verschiedenen Versionen:

Die Toten Hosen: „Auld Lang Syne“ aus “Wir warten auf’s Christkind” (1998)
Mairi Campbell: “Auld Lang Syne” aus dem gleichnamigen Album (2018)

Hier der Link zum Video mit Doro Stürzbecher.

Seine Show auf Bayern 3 hat Kultstatus. Wir haben Moderator, Kabarettist und DJ Matthias Matuschik nach seinen Titeln für den Jahreswechsel gefragt. Und sein Musikgeschmack hat uns nicht enttäuscht:

Buckshot LeFonque: “Another Day” aus “Music Evolution” (1997), besser als Remix (2002)
Del Amitri: ”Nothing Ever Happens” aus “Waking Hours” (1989)
Flash And The Pan: “Midnight Man” aus “Early Morning Wake Up Call” (1984)

Hier der Link zum Video mit Matthias Matuschik.

Sabrina Hoppe ist Vikarin in Aschau und Bernau am Chiemsee und für sie ist der Jahreswechsel eine Zeit des Neuanfangs und der Veränderung. Passend dazu die Lieder, die sie uns auf die Playlist gepackt hat:

Tracy Chapman: “Change” aus “Where You Live” (2005)
Ben Kweller: “Sundress” aus “Ben Kweller” (2006)
Annett Louisan: “Verschwinde” aus “In meiner Mitte” (2011)

Hier der Link zum Video mit Sabrina Hoppe.

Thomas Nowack arbeitet beim Popularmusikverband der bayerischen Landeskirche und ist sozusagen Berufsmusiksucher. Seine Tipps bilden den Abschluss unserer kleinen Reihe und unserer Playlist. Fröhliches Lauschen und gutes Hinüberkommen!

Georg Friedrich Händel: “Music for the Royal Fireworks” (HWV 351, 1748) hier in einer Aufnahme der Academy St. Martin in the fields.
Global Kryner: “Something Stupid” aus “Global Kryner” (2004)
Paolo Conte: “Via Con Me” aus “Paris milonga” (1981)
Max Raabe: “Mit Dir möchte ich immer Silvester feiern” aus “Küssen kann man nicht alleine” (2011)
Sissel Kyrkjebø: “Nordisk Vinternatt” (2005)
Brian Doerksen: “Grateful for Another Day” aus “Grateful” (2018).

Hier der Link zum Video mit Thomas Nowack.

Hier der Link zur Spotify-Playlist „New Year happy and blessed“ (Falls der Link nicht funktioniert, sucht bitte auf Spotify nach „bayernevangelisch“

Die Idee

Viele Menschen lassen sich von Playlists auf Spotify inspirieren und durch den Tag begleiten. Auch wir als Evangelische Kirche in Bayern möchten diesen Service anbieten und haben verschiedene Menschen eingeladen, an den Playlists von @bayernevangelisch mitzuwirken und uns Ihre Lieblingslieder zu verraten. Drei Playlists sind bis Jahresende geplant. Für jede soll es kurze Videos geben, in denen bekannte und weniger bekannte Menschen ihre Lieder nennen und die auf unseren Seiten bei Facebook, Instagram und YouTube ausgespielt werden.

Als Teil von #Kirchedigital

Diese Idee eignet sich für Feste, Freizeiten, Ereignisse und Projekte. Was ist der Soundtrack eines Ereignisses? Auf Spotify kann man vielen Menschen damit einen Mehrwert mitgeben. Die Kosten von 10 Euro monatlich sind überschaubar. Einfach einen Account anlegen und Playlists erstellen. Es lassen sich auch ein Bild und eine Beschreibung für jede Playlist hinterlegen. Die Infos zu den Titeln lassen sich in Blogposts wie diesem hier unter bringen.

Jesus Birthday – Musik im Advent und zu Weihnachten

Vier Adventssonntage und das Weihnachtsfest. Ohne Musik lässt sich diese Zeit nicht feiern und jedes Jahr kommen neue Lieder dazu, verbinden sich mit denen, die „schon immer“ gesungen wurden. Denn nicht nur Engel singen.

Wie schon zu November und zum Ewigkeitssonntag haben wir eine Playlist auf Spotify angelegt und fragen bis Weihnachten verschiedene nach ihren Lieblingsliedern in der manchmal gar nicht “staaden” Zeit. Den Anfang macht Steve Kennedy Henkel. Er ist Vikar an der Münchner Erlöserkirche und hat uns folgende Titel auf die Playlist gesetzt:

Silly: “Wo bist du” aus “Paradies” (1996)
Evangelisches Gesangbuch Nr. 7: “O Heiland, reiß’ die Himmel auf”
in einer Aufnahme des VocalConcert Dresden (2013)
H.J. Gauntlett und C.F. Alexander, “Once in Royal Davids city”
in einer Aufnahme des Choir of King’s College

Hier der Link zum Video mit Steve Kennedy Henkel

Hannes Ringlstetter, Musiker, Moderator und Kabarettist setzte auf die Playlist:

Rod Stewart: “Merry Christmas, Baby” (2012) aus der wir ausgewählt haben „Have Yourself A Merry Little Christmas“
Pink Floyd: “Shine On You Crazy Diamond” aus “Wish You Were Here” (1975)
Joseph Mohr / Franz Xaver Gruber: “Stille Nacht, heilige Nacht” (1818)

Hier der Link zum Video mit Hannes Ringlstetter

Thomas Nowack vom Popularmusikverband der ELKB setzte auf die Playlist:

Berlin Voices: “Es kommt ein Schiff geladen” aus “About Christmas” (2010)
Take 6: “Silent Night” aus “He is Christmas” (1991)
Oslo Gospel Choir: “Sweet Jesus”, hier aus “This is the day – Live in Montreaux” (2008)
Bod Dylan: “Must Be Santa” aus “Christmas In Your Heart” (2009)

Hier der Link zum Video mit Thomas Nowack

Theologie-Studentin Doro Stürzbecher setzte auf die Playlist:

Callie Moore & Colette Butler: ”God Rest You Merry Gentlemen” auf YouTube (2014)
Danny Elfman: “Ice dance” aus “Edward Scissorhands” (1990)

Hier der Link zum Video mit Doro Stürzbecher

Matthias Matuschik, B3-Moderator, Kabarettist und DJ setzte auf die Playlist:

Bob Seger and the Silver Bullet Band: “Little Drummer Boy” aus “The Real Love (1992)
The Pogues: “Fairytale Of New York” aus “If I Should Fall from Grace with God” (1988)
Blockflöte des Todes: “Happy Birthday Jesus” (2009)

Hier der Link zum Video mit Matuschke

Karolin Gerleigner, Pfarrerin und Teil unserer Facebook-Redaktion hat uns auf unsere Playlist gesetzt:

Georg Weissel: “Macht hoch die Tür”, (1642) hier gesungen vom Rundfunk-Jugendchor Wernigrode
Queen: “Thank God It’s Christmas” aus “The Works” (1984)
Bad Religion: “O Come All Ye Faithful“ aus “Christmas Songs” (2013)

Hier der Link zum Video mit Karolin Gerleigner

Eine erklärte Weihnachts-Liebhaberin ist Susanne Breit-Keßler, Regionalbischöfin für München und Oberbayern. Hier ihre Titel zur Spotify-Playlist:

Showaddywaddy: “Rock Christmas” (1997)
Neil Diamond: “Little Drummer Boy” aus “The Christmas Album” (1992)
Paul Gerhardt / Michael Praetorius: “Ich steh an deiner Krippen hier”
hier gesungen vom Thomanerchor Leipzig aus “Weihnachten mit dem Thomanerchor” (2014)

Hier der Link zum Video mit Susanne Breit-Keßler

Auch Alexander Seidel gehört zur Facebook-Redaktion der ELKB. Der Dorfpfarrer in Wilhelmsdorf und Brunn ist nebenbei auch Kabarettist bei FKK,dem Fränkischen-Kirchen-Kabarett. Und setzt uns einen echten Klassiker und fränkische Geheintipps auf die Spotify-Playlist:

Karel Svoboda: Filmmusikzu “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel” (1973) Check National Symphony Orchestra (2018)
Viva Voce: “Maria durch ein Dornwald ging” aus “Wir schenken uns nix” (2014), auf Spotify leider nur in der Version mit Orchester. Auf YouTube besser. Und die CD lohnt sich sehr!
Wolfgang Buck: “Rutsch aweng her” aus “Flusszigeiner” (2006). Nicht auf Spotify. Kauft die CD! Auf YouTube mit Wolfgang Schmidbauer.

Hier der Link zum Video mit Alexander Seidel.

Hier der Link zur Spotify-Playlist „Jesus Birthday“ (Falls der Link nicht funktioniert, sucht bitte auf Spotify nach „bayernevangelisch“

Die Idee

Viele Menschen lassen sich von Playlists auf Spotify inspirieren und durch den Tag begleiten. Auch wir als Evangelische Kirche in Bayern möchten diesen Service anbieten und haben verschiedene Menschen eingeladen, an den Playlists von @bayernevangelisch mitzuwirken und uns Ihre Lieblingslieder zu verraten. Drei Playlists sind bis Jahresende geplant. Für jede soll es kurze Videos geben, in denen bekannte und weniger bekannte Menschen ihre Lieder nennen und die auf unseren Seiten bei Facebook, Instagram und YouTube ausgespielt werden.

Als Teil von #Kirchedigital

Diese Idee eignet sich für Feste, Freizeiten, Ereignisse und Projekte. Was ist der Soundtrack eines Ereignisses? Auf Spotify kann man vielen Menschen damit einen Mehrwert mitgeben. Die Kosten von 10 Euro monatlich sind überschaubar.

Spotify-Playlist: it’s not the end

„It’s not the end!“ Musik im November

die Spotify-Playlist von @bayernevangelisch

Allerheiligen, Volkstrauertag, Ewigkeitssonntag, die Reihe der „traurigen“ Tage im November erinnert viele Menschen an ihre Lieben, die gestorben sind, die fehlen und an die man sich bei bestimmten Liedern erinnert. Und es gibt Songs, die uns etwas erzählen von der Welt, die noch kommt. Vom neuen Himmel, vom Jenseits, das ganz verschieden aussehen kann.

Hannes Ringlstetter, Musiker, Moderator und Kabarettist, hat uns mit seinem Lied “Himmel” auf die Idee einer Playlist gebracht mit Musik zum Novmber. Und so haben wir ihn gefragt, wie sein Lied entstanden ist und was seine Titel für eine Playlist „It’s not the end“ wären.

Hannes Ringlstetter: “Himmel” aus “Zum Ringlstetter” (2014)
Jonny Cash: “Personal Jesus” und “Hurt” aus  American IV: The Man Comes Around
Guns N‘ Roses: “Live And Let Die” aus Use Your Illusion (1991)
Wolfgang Amadeus Mozart, „Requiem“ (wir haben uns für eine Aufnahme von Nikolaus Harnoncourt entschieden)

Hier der Link zum Video mit Hannes Ringlstetter

Als zweites haben wir Doro Stürzbecher gefragt. Sie studiert Evangelische Theologie in München und hat uns diese Lieder auf die Playlist gesetzt:
Metallica: “Nothing else matters” aus “Metallica” (1991)
Sarah McLachlan: “Wintersong” aus “Wintersong” (2006)

Hier der Link zum Video mit Doro Stürzbecher

Als drittes Rainer Fuchs, Diakon in München-Giesing nach seinen Titeln gefragt. Und er hat uns auf die Playlist gesetzt:

Johnny Cash: “Ain’t No Grave” aus “American VI: Ain’t No Grave” (2010)
Werner Schmidbauer: “Wenn moi der Dog kimmt” aus “Augnschaugn” (1995)

Hier der Link zum Video mit Rainer Fuchs.

Matthias Matuschik, besser bekannt als Matuschke ist Moderator bei Bayern 3 und bezeichnet sich selbst als Atheist. Wir haben ihn trotzdem gefragt, was für ihn Lieder wären, die auf einer Playlist im “Trauer-Monat” nicht fehlen dürfen. Und Matuschke hat uns nicht enttäuscht! Denn diese ziemlich guten Stücke hat er uns auf die Playlist gesetzt:

Glasvegas „Daddy’s gone“ aus „Glasvegas“ (2008)
Ezio „Meet me in the Gods“ aus „Higher“ (2000)
Wolfgang Ambros “Es lebe der Zentralfriedhof” (1975)

Hier der Link zum Video mit Matthias Matuschik.

Sabrina Hoppe ist Vikarin in Aschau und Bernau am Chiemsee. Sie hat uns auf die Playlist gesetzt:

Rio Reiser: “Halt Dich an Deiner Liebe fest” aus “Wenn die Nacht am tiefsten …” von Ton Steine Scherben (1975)
Kettcar: “Zurück aus Ohlsdorf” aus “Zwischen den Runden” (2012)
Ben Harper: “Walk away” aus “Welcome to the Cruel World” (1994)

Hier der Link zum Video mit Sabrina Hoppe.

Nicole Grochowina ist Schwester in der Communität Christusbruderschaft Selbitz und lehrt Geschichte an der Universität Erlangen. Mitten in den Büchern haben wir sie nach ihren Liedern von Tod und Auferstehung gefragt. Nicole hat uns folgende Titel auf die Playlist gesetzt:

The World Quintet featuring Herbert Grönemeyer: “Trauer” aus “The World Quintet” (2003)
Bart Millard / MercyMe: “I Can Only Imagine”  aus The Worship Project (1999)
Ennio Morricone: “Return To Life” aus “Fateless (2004)

Hier der Link zum Video mit Nicole Grochowina.

Steve Kennedy Henkel ist Vikar an der Münchner Erlöserkirche und hat uns folgende Titel auf die Playlist gesetzt:

The Verve: “Bitter Sweet Symphony” aus “Urban Hymns“ (2016)
Fiddler’s Green: “The Night Pat Murphy Died” aus “Drive Me Mad“ (2007)
Johannes Brahms: “Ein Deutsches Requiem”, John Eliot Gardener (2012)

Hier der Link zum Video mit Steve Kennedy Henkel.

Hier geht’s zur Playlist It’s not the end

Weitere Menschen und ihre Titel folgen in Kürze …

Die Idee

Viele Menschen lassen sich von Playlists auf Spotify inspirieren und durch den Tag begleiten. Auch wir als Evangelische Kirche in Bayern möchten diesen Service anbieten und haben verschiedene Menschen eingeladen, an den Playlists von @bayernevangelisch mitzuwirken und uns Ihre Lieblingslieder zu verraten. Drei Playlists sind bis Jahresende geplant. Für jede soll es kurze Videos geben, in denen bekannte und weniger bekannte Menschen ihre Lieder nennen und die auf unseren Seiten bei Facebook, Instagram und YouTube ausgespielt werden.

Als Teil von #Kirchedigital

Diese Idee eignet sich für Feste, Freizeiten, Ereignisse und Projekte. Was ist der Soundtrack eines Ereignisses? Auf Spotify kann man vielen Menschen damit einen Mehrwert mitgeben. Die Kosten von 10 Euro monatlich sind überschaubar.