Digitales Testament – Was bleibt von meinen Daten im Netz?

Schon mal an digitalen Nachlass gedacht? Den Pin vom Smartphone, das Passwort für den Emailaccount oder den Zugang zum Onlinebanking, laufende Verträge über Handys oder Streamindienste, Onlineguthaben und die Urlaubsbilder in der Cloud .. all‘ das kann im Falle des Todes für Familie oder Erben unerreichbar sein. Denn das „digitale Erbe“ ist gesetzlich wenig geregelt und auch das jüngste BGH-Urteil zur Vererbbarkeit eines Facebook-Accounts ist erst der Anfang noch ausstehender Regelungen. Und wer hat schon alles so notiert, dass es auf dem aktuellen Stand nach dem eigenen Tod zugänglich ist für die, die es brauchen.

Digitaler Nachlass

Doch was fällt alles unter den digitalen Nachlass? Zuerst sind  es alle bestehenden einmaligen wie laufenden Verträge, im Wesentlichen also Kaufverträge und Abonnements. Nicht alle enden hier automatisch mit dem Tod und wenn ihre Existenz und die Zugangsdaten den Erben nicht bekannt sind, kann es schwierig sein, sie zu beenden. Zum digitalen Nachlass gehören aber auch alle denkbaren persönlichen Daten: Fotos, ganz gleich ob auf Instagram gepostet oder in Clouds hochgeladen, ob noch in der Kamera oder auf dem Smartphone. Videos zählen dazu und alle Notizen, die auf digitalen Devices abgelegt wurden. Ein großes Feld ist auch Kommunikation, sei es in über Email und in Chats; hier kann auch das Fernmeldegeheimnis betroffen sein. Digital angelegt sind auch viele Kundenkonten, auf denen sich auch Guthaben verbergen können. Nicht wenige Erben fangen deswegen an, den digitalen Nachlass zu bearbeiten.

Viele und nicht nur jüngere Menschen leben einen Teil ihres Lebens im Digitalen. Zu deren Leben und Erinnerung gehören dann auch Profile in Sozialen Medien, Blogs, in denen sie Erlebnisse oder Erkenntnisse schildern. Viele elektronische Geräte legen Bewegungsprofile an, die mit dem Tod nicht verschwinden. Und dann sind ja da noch die meist kommerziellen digitale Gedenk-Orte, in denen sich an einen oder eine Verstorbene erinnern lässt und letzte Worte, Botschaften für die Trauernden, die ein Mensch zu Lebzeiten aufgenommen hat. Also: der digitale Nachlass ist oft größer, als gedacht. Und die umfassende Nutzung digitaler Dienste macht Regelungen notwendig und so manches muss abgewickelt werden.

Fehlt eine Regelung, haben Erben meist keine Möglichkeit, sich Zugang zu bestehenden Konten zu verschaffen. Denn auch wenn ein erstes Urteil gefällt wurde, bisher waren Diensteanbieter nicht verpflichtet, Erben Zugang zu gewähren. Und wenn das Facebook-Urteil des BGH erstmals digitale Daten wie analoge Erbsachen wie zum Beispiel Tagebücher behandelt, es gibt noch keine Optionen in den Facebook-Einstellungen, die das abbilden. Auch wenn es diese einmal gibt, werden Erben den Anbieter kontaktieren müssen und den Erbfall nachweisen. Sie können die Sperrung der Konten    erreichen (wenn sie überhaupt wissen welche) und haben Anspruch auf Inhalt der Konten. Doch wollte das der oder die Verstorbene?

Was ist zu tun?

Digitaler Nachlass beginnt zu Lebzeiten. Eine Liste mit allen Nutzerkonten zusammen mit den email-Adressen, von denen sie eingerichtet wurden ist der Anfang. Auf ihr sind die Benutzernamen und Passwörter zu finden. Das Erstellen dieser Liste kann dann auch ein willkommener Anlass sein, zu entrümpeln und nicht mehr benützte Konten zu löschen.

Nächster Schritt sollte sein, einen Nachlassverwalter zu bestimmen. Diese Person des
Vertrauens kümmert sich nach dem Ableben um Daten, Löschung und Weitergabe. Eingesetzt wird sie oder er zum Beispiel durch eine komplett (!) handschriftliche Vollmacht, in der festgelegt wird, dass diese Person im Todesfall zum digitalen Nachlassverwalter bestimmt wird. Datum und Unterschrift und die Angabe „über den Tod hinaus!“ dürfen nicht fehlen. Konkret wird für diese Person beschrieben, welche Konten sie löschen und welche sie weiterführen soll. Auch bei den Daten muss festgelegt werden, was vollständig löschen und was welcher Erbe bekommen soll. Wenn dann auch klar ist, was mit Fotos und Videos oder den Endgeräten (PCs, Laptop, Tablets, Smartphones, Festplatten …) und den dort gespeicherten Daten passieren soll, sind die wichtigsten Bereiche geklärt.

Einer oder einem digitaler Nachlassverwalter muss die Vollmacht übergeben werden zusammen mit Informationen, wo sich die Übersicht zum digitalen Nachlass befindet, zum Beispiel auf einem USB-Stick oder in einem verschlossenen Umschlag. So hat ein Nachlassverwalter im Sterbefall
die Möglichkeit, sich sofort um den digitalen Nachlass zu kümmern. Bislang wenig geklärt: Was geschieht mit beruflichen Daten und Konten, die beruflich oder von Amts wegen eingerichtet wurden? Hier kann ein Datenverlust auch wirtschaftliche Folgen haben.

Was es schon gibt

Doch ein paar Lösungsansätze gibt es schon. Da ist das Projekt machts-gut.de. Es führt über einfache Fragen und Beispiele zu einer individuellen Nachlassregelung, die am Schluss einer Fragerunde heruntergeladen werden kann. Google bietet einen „Inaktivitätsmanager“, der nach einer einstellbaren Zeit zwischen 3 und 18 Monaten der  Nichtnutzung bis zu zehn Emailadressen anschreibt, die dann den Google-Account verwalten können. Auch für Facebook lässt sich aus den Facebookfreunden ein Nachlassverwalter bestimmen.

Fazit

Die Rechtsprechung ändert sich gerade und verändert sich zu Gunsten der Erben. Konkrete Regelungen fehlen noch. Deswegen zu Lebzeiten um den digitalen Nachlass kümmern. Denn eines ist sicher: Man stirbt deswegen nicht früher.

BlogTipp „Zeilingers Zeilen“

Wer Buchbesprechungen und Information aus dem Fachbereich Ethik finden will, für den ist der Blog des ELKB-Ethik-Beauftragten Thomas Zeilinger. Auf ethik-zeilen.de findet ihr seine Gedanken zu Themen rund um den Dialog zwischen Ethik und Technologie. Im Mittelpunkt seines Nachdenkens stehen derzeit vor allem die Folgen der Digitalisierung für Glauben und Leben.

#derGlaubeistnichtjedermannsSache

Hier finden Sie alle Informationen zum Fernsehgottesdienst aus der NeuPfarrKirche in Regensburg, der am 8. Juli 2018 von 10 bis 11 Uhr im BR Fernsehen übertragen wurde und jetzt in der BR Mediathek zu sehen ist.

Viele haben den Gottesdienst auch auf Twitter und Facebook mitfeiern: auf der Facebookseite der Evangelischen Kirche in Bayern (www.facebook.com/evangelischlutherischekircheinbayern) und bei Twitter mit dem Hashtag #derGlaubeistnichtjedermannsSache

Der Ablauf

Raselius-Chor: Heinrich Schütz, „Ich weiß, woran ich glaube“

Begrüßung

Lied: All Morgen ist ganz frisch und neu (Evangelisches Gesangbuch: 440,1-4)

Besinnung – Der Mensch vor Gott

Raselius-Chor: „Kyrie“ von Dietrich Buxtehude aus der Messe „Missa brevis“

Zuspruch

Lied: Du meine Seele, singe (Evangelisches Gesangbuch – 302,1-3+8)

Gebet

Lesung aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 14: „Warum hast du gezweifelt?“

„Postludium festivo“ von Sigfrid Karg-Elert (Trompete Christian Höcherl und Prof. Stefan Baier (Orgel)

Jürgen Klopp: „Über Glaube und Gott“ gelesen von Manuel Karadeniz

„Cantilena“ aus „Fantasia Gregoriana“ von Hans Uwe Hielscher (Trompete Christian Höcherl, Orgel Prof. Stefan Baier)

Beatrice von Weizsäcker: „Ist da jemand?“ gelesen von Clara Sindel

„The Dance of Life“ von Anthony Plog  (Trompete Christian Höcherl, Orgel Prof. Stefan Baier)

Robert Seethaler: „Ein ganzes Leben“ gelesen von Larissa Bader

„Festliches Postludium“ von Wolfram Graf  (Trompete Christian Höcherl, Orgel Prof. Stefan Baier)

Predigt: „Der Glaube ist nicht jedermanns Sache“ (siehe unten)

Lied: Ich glaube, Gott ist Herr der Welt (Evangelisches Gesangbuch – 704)

Fürbittengebet

Lied nach jeder Fürbitte: Ubi caritas et amor (Evangelisches Gesangbuch – 651)
Ubi caritas et amor. Ubi caritas. Deus ibi est.

Vaterunser

„Cantate Dominum“ von Vytautas Miškinis (Raselius-Chor)

Segen

Lied: Der Herr segne dich und behüte dich EG 570

Musik zum Schluß: Georg Friedrich Händel „Suite in D-Dur“

Die Mitwirkenden

Die Liturgie im Gottesdienst haben Pfarrerin Dr. Gabriele Kainz und Dekan Eckhard Herrmann, der auch die Predigt hält. Lektorin ist Johanna Wannack. Die Texte lesen Larissa Bader, Clara Sindel und Manuel Karadeniz, alle Studierende der Akademie für Darstellende Kunst, Regensburg. Es singt der Raselius-Chor, ein Kammerchor der Regensburger Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Roman Emilius. Weiter musizieren Christian Höcherl (Trompete) und Prof. Stefan Baier (Orgel).

Der Prediger

Dekan Eckhard Herrmann ist gebürtiger Hannoveraner und in Oberschwaben aufgewachsen. Sein Theologiestudium führt ihn nach München und Wien. Herrmann war Gemeindepfarrer in Burghausen und Burgkirchen, in Würzburg und Baldham. Er ist verheiratet und hat drei Söhne. Als Dekan leitet er das Donaudekanat seit dem 1. April 2006. Im Fernsehgottesdienst hält er die Predigt.

Die Liturgin

Dr. Gabriele Kainz ist gebürtige Regensburgerin und hat am dortigen Werner-von-Siemens-Gymnasium Abitur gemacht. Theologie studierte sie in Neuendettelsau und München. Nach ihrem Vikariat in München war Sie bei der BMW AG zu einem Wirtschaftsvikariat in der Abteilung „Politische Kommunikation“ und arbeitete dabei auch im BMW Konzernbüro in Berlin. Mit halben Stellen war sie ab 2011 sie Pfarrerin in der Münchner Kirchengemeinde St. Lukas und ab 2014 in der Personalabteilung der Landeskirche tätig. Gleichzeitig promovierte sie bis 2015 über „Der Briefwechsel zwischen Franz Marc und Pfarrer Otto Schlier in den Jahren 1894-1900. Eine Studie zum protestantischen Hintergrund des Künstlers.“ Seit 2017 ist Kainz Hochschul- und Studierendenpfarrerin in Regensburg und seit 2018 auch Kunstbeauftragte im Kirchenkreis Regensburg sowie seit Mai 2018 nach dreijähriger Ausbildung Hakomi®-Therapeutin, einer erfahrungsorientierten Körperpsychotherapie. Als Pfarrerin wird sie im Fernsehgottesdienst die Liturgie gestalten.

Die Predigt

Dekan Eckhard Herrmann über 2. Thessalonicher 3,2

Eigentlich wollte ich nur ein bisschen aufräumen. Aber dann ist mir diese Karte in die Hände gekommen. Mein Onkel hat sie mir geschickt. Der einzige, den ich hatte. Und den ich sehr gern gehabt habe. Und er mich. Das weiß ich noch. Über fünfzig Jahren ist das jetzt her. Vorn drauf ein Schwarz-Weiß-Foto. Ein Mecki. Eine Igelfigur. Damals das Maskottchen einer großen Fernsehzeitschrift. Ich hatte auch einen als Stofftier. Ich war damals zehn. Und mein Onkel fünfundzwanzig. Und schwerkrank. Mit zittriger Hand hat er mir geschrieben. Liebe Grüße. Ob er gewusst hat, dass es letzte Grüße sein würden? Dass er hofft, mich bald wieder zu sehen, hat er geschrieben. Und dass er sich darauf freut. Nur wenige Tage später ist er gestorben.

Ich frage mich, wie das damals wohl gewesen sein mag. Für ihn. Sein nahes Ende vor Augen. Und in Gedanken bei mir. Seinem kleinen Neffen, einem fröhlichen Kind, das das Leben noch vor sich hat. Und ich frage mich, wie das für ihn damals wohl mit dem Glauben gewesen sein mag. Als Konfirmand hatte ihn der Pfarrer gefragt, ob er denn das alles glaubt, was sie da im Unterricht lernen. „Nein“, hat er gesagt. Ganz ehrlich! „Dann kann ich dich auch nicht konfirmieren“, hat der Pfarrer daraufhin entschieden. Und so war’s dann auch. Entweder, oder. Sehr konsequent. Das schon. Aber nicht besonders einfühlsam. Einem Jugendlichen gegenüber. Jahre später durfte mein Onkel deswegen nicht Pate werden. Strenge Regeln. Damals. Heute immer noch. Theoretisch. In der Praxis gehen wir lockerer damit um.

Ich weiß nicht, wie’s später für ihn mit dem Glauben war. Auf dem Krankenbett. Und kurz vor dem Tod. Ob er noch zu Gott gefunden hat? Zu ihm gebetet? In seiner Verzweiflung, seiner Angst, seiner Not? Oder ob er versucht hat, mit seinem Schicksal allein fertig zu werden? Ich weiß es nicht. Aber ich wünschte mir und ich hoffe, dass er – mit oder ohne Gott – am Ende für sich noch etwas gefunden hat, das ihm geholfen hat, getrost und gelassen gehen zu können.

„Der Glaube ist nicht jedermanns Sache.“ Klingt wie die Überschrift der Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage. Das gibt’s ja … alle Jahre wieder, mal von der Kirche selbst in Auftrag gegeben, mal von einer großen Zeitschrift. Ist es aber nicht. „Der Glaube ist nicht jedermanns Sache.“ Das hat der Apostel Paulus erkannt und geschrieben. Oder, wenn nicht er selbst, dann einer, der ihm nahestand. Einer, der dachte, fühle, redete, schrieb wie er. Schon vor zweitausend Jahren. An die Christinnen und Christen in der kleinen Gemeinde in Thessalonich, dem heutigen Thessaloniki in der griechischen Region Makedonien. „Der Glaube ist nicht jedermanns Sache.“ Ganz unaufgeregt. Ganz sachlich. Ganz nüchtern. Nein, nicht dass das egal wäre. Das nicht. Dafür haben Paulus und seine Mitstreiter sich selbst viel zu sehr für die Verbreitung der Botschaft Gottes, für die Weitergabe der Worte und Taten Jesu eingesetzt. Haben Spott und Hohn einstecken und so manchen Ärger aushalten müssen, bis hin zu Gefängnisaufenthalten.

Aber gerade deshalb, weil sie mit ihrem Einsatz für den Glauben immer wieder an Grenzen gestoßen sind, gerade deshalb wissen sie auch, wie schwer es ist für den Glauben zu werben. Und vielleicht, weil der Glaube für sie selbst in einer früheren Lebensphase auch nicht selbstverständlich war. Weil sie gezaudert, gezögert, gezweifelt haben. „Betet dafür“, heißt es im Brief an die Thessalonicher, … „betet dafür, dass mehr und mehr Menschen erkennen, dass der Glaube ihnen guttun, dass er ihnen helfen, dass er sie in kritischen Lebenssituationen geradezu heilen kein.“ Betet! Das entlastet. Nicht wir sind es, die den Glauben schaffen. Sondern Gott ist es, der ihn schenkt. Und wir haben die Freiheit, dieses Geschenk anzunehmen. Oder auch nicht. „Der Glaube ist nicht jedermanns Sache.“ So ist das. So war das damals. Und so ist das auch heute. Nicht nur bei uns Christinnen und Christen. Sondern in allen Religionen.

Welche Rolle spielt der Glaube im Leben? Mein Glaube. Dein Glaube. Der ganz persönliche Glaube. Welche Rolle spielt dieser Glaube in unserem Leben? Kann er – sprichwörtlich – Berge versetzen? Berge von Schwierigkeiten, von Hindernissen, von Ängsten, die uns den Weg verstellen? Kann er uns helfen, Mauern zu überwinden? Mauern des Misstrauens und der Vorurteile? Kann er uns selig machen? Nein, nicht im Sinne eines spöttisch-ironischen „Wer’s glaubt, wird selig!“. Sondern wirklich selig. Zufrieden mit dem, was wir sind und haben. Dankbar, glücklich. Gesegnet. Jeder Mensch hat eine Geschichte. Seine Geschichte. Seine Lebensgeschichte. Und seine Glaubensgeschichte. Auch wenn er nicht glaubt, … nie geglaubt hat, weil er nie mit dem Glauben in Berührung gekommen ist, … nie etwas über den Glauben gehört hat, oder wenn er nicht mehr glaubt, nicht mehr glauben kann oder will, weil besondere Ereignisse seinen Glauben infrage gestellt und erschüttert und ihm seinen Glauben genommen haben. Auch kein Glaube hat – so paradox das klingen mag –auch kein Glaube hat etwas mit dem Glauben zu tun.

Der Glaube kann einem Menschen helfen, sich und sein Leben mit anderen Augen zu sehen. Wie schön, wenn einer sagen kann: „Es geht mir gut“ und weiß, dass das nicht allein sein Verdienst ist, dass er hier und nicht in einem von Hunger und Not, von Kriegen und Katastrophen gebeutelten Land lebt, dass er gesund ist und dass er Arbeit und Auskommen hat. Dass um ihn herum Menschen sind, denen er etwas bedeutet und die ihm etwas bedeuten! Wie schön, wenn einer das alles nicht als selbstverständlich hinnimmt! Und dabei sieht, dass andere – ohne ihr Versagen, ohne eigene Schuld – das alles nicht haben. Dann hat das für mich auch etwas mit dem Glauben zu tun. Mit dem Glauben an ein Leben, das mir geschenkt ist, und an einen, der es mir geschenkt hat. Der es mir geschenkt hat und der es mich genießen lässt. So, wie es ist. Und mich in meiner Dankbarkeit ihn und die, denen es nicht so gut geht, wie mir, nicht vergessen lässt.

Aber es gibt auch das andere. Dass einer glaubt, nicht, weil es ihm gut geht, sondern dass er glaubt, obwohl es ihm schlecht geht. Ich bin in meinem Dienst vielen Menschen begegnet, meistens waren es Frauen, alte Frauen, die den Krieg überstanden haben, die mit ihren Kindern vertrieben wurden, die flüchten mussten, die Angst um den Mann und die Söhne hatten und oft vergeblich auf ihre Rückkehr gewartet haben, die woanders von den Einheimischen alles andere als mit offenen Armen empfangen praktisch mit nichts wieder anfangen und sich ihr ganzes Leben neu aufbauen mussten. Und die sagten: „Ohne meinen Glauben hätte ich das nicht geschafft.“ Ohne den Glauben daran, dass da einer ist, „der mich durch die tiefen und tiefsten Täler meines Lebens hindurch trägt.“ Ohne den Glauben, der ihnen geholfen hat nicht nur zu leben, sondern zu überleben. Und der ihnen eines Tages auch helfen wird, zu sterben. Weil sie auf den vertrauen, der sagt: „Ich bin bei dir.“ Und: „Ich bleibe bei dir. Komme, was da wolle.“

Ich konnte das oft nicht verstehen. Wenn ich die Geschichten dieser Frauen gehört habe, schlimme Geschichten, traurige Geschichten, dann habe ich mich oft gefragt: „Wie kann man da noch glauben? Wie kann man da noch an einen guten, einen liebenden Gott glauben? Wenn man so etwas erlebt?“ Ich habe diese Frauen oft für ihren Glauben bewundert und auch ein bisschen um ihren Glauben beneidet. Ich weiß nicht, ob ich dazu fähig wäre. Ob ich in meiner Verzweiflung nicht am Ende doch zweifeln würde und einfach nicht mehr glauben könnte.

Von Andreas Egger heißt es: „Er war nie in die Verlegenheit gekommen, an Gott zu glauben.“ Die Bilanz eines ganzen Lebens. Eines einfachen, eines bescheidenen, eines oft schweren und harten und manchmal sogar unbarmherzigen Lebens. Und das dennoch ein erfülltes und deshalb ein gutes Leben war. Erfüllt von der Gewissheit, niemandem geschadet und selbst nach Kräften vielleicht nicht alles, aber doch vieles richtig gemacht zu haben. Eines Lebens nicht gegen den Glauben. Aber der Glaube – so wichtig er für andere sein mag – ist für Andreas Egger nicht lebensnotwendig. Mich beeindruckt diese Ehrlichkeit. Diese Aufrichtigkeit. Diese Ehrlichkeit und diese Aufrichtigkeit sich selbst, anderen und – im Grunde genommen auch – Gott gegenüber.

Am Ende des Matthäusevangeliums steht der so genannte Missionsbefehl. „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern!“ Jesu Auftrag für uns. Für alle Christinnen und Christen. „Gewinnt die Menschen für meine Sache. Helft ihnen, so zu leben, wie ich es euch gezeigt habe.“ Menschen den Glauben nahebringen. Ihnen helfen, zu vertrauen. Gott zu vertrauen. Gewissermaßen sein Testament. Aber, davon bin ich überzeugt, es ist auch im Sinne Jesu, Menschen den Glauben nicht aufzuzwingen. Zu akzeptieren, wenn der Glaube eben nicht ihre Sache ist. So wie der Schreiber des Briefes an die Thessalonicher das damals akzeptiert hat.

Der Glaube macht einen ja nicht zu einem besseren Menschen. Zu einem anderen vielleicht. Der Glaube als Richtschnur. Als Geländer, das einem Halt geben kann. Wenn man will. Wer auch so genügend Halt hat, der braucht es eben nicht. Vielleicht später einmal. Das Geländer bleibt. Bis zum letzten Schritt. Es ist nie zu spät, sich daran festzuhalten. Es ist nie zu spät, den Glauben – irgendwann – doch noch zu seiner Sache zu machen.

Amen.

Heilig, christlich, smart?

Häufig begegnet man auf Tagungen zu Kirche und digitalen Wandel dem täglich grüßenden Murmeltier, das die scheinbar schwer zu überwindende Liturgie der Frage nach der ethischen Bewertung der Digitalisierung anstimmt. Mit dem Kyrieruf, das Kirche ja gerne mal zu spät sei, technischen Wandel verschlafe und man das mit der Digitalisierung jetzt nicht auch noch machen könnte. Und dem Gloria, dass in Wirklichkeit anderes zähle, dass ja im Digital auch so viele Chancen liegen, die darauf warten von uns zur Kommunikation des Evangeliums in Dienst genommen werden. Die Tagung „Heilig, christlich, smart? Digitale Kommunikation als kirchliche Herausforderung“ in der Evangelischen Akademie Loccum schaffte es wohltuend, erstmals einen oder – das wird sich noch zeigen – mehrere Schritte weiter zu kommen. Verantwortlich waren dafür Dr. Julia Koll, Jonas Bedford-Strohm und Prof. Alexander Filipovic, die ein hochkarätiges und kluges Panel zusammengestellt haben und das Programm gut gelaunt und motivierend durchzogen. Der Schatz der Heiligen der #digitalenKirche wurde größer. Danke!

UPDATE: Mittlerweile haben auch andere über die Tagung berichtet:

Philipp Greifenstein im Magazin „die Eule“
Markus Bechtold auf evangelisch.de
und nicht als Bericht sondern als Kommentar Knut Dahl-Ruddies in einem Pastorenstückchen

Und hier nun ein paar meiner privaten Aufzeichnungen und Erkenntnisse:

Mediatisierung und Digitalisierung

Der Einstieg erschien mir noch etwas murmeltierig. Da ich „Mediatisierung der Kommunikation und ihre Folgen für Religion und Religiosität von PD Dr. Kristin Merle verpasst hatte (Ich hoffe, ich kann das in diesem Blogpost noch nachtragen), war das Podium zu „Digitalisierung als kirchlicher Kulturwandel: Über Hindernisse, Hoffnungen und theologische Kriterien“ mit Prof. Dr. Johanna Haberer, Kirchenpräsident Dr. Volker Jung und Klaus Motoki Tonn mein Einstieg. Bei aller Wertschätzung war da viel Bekanntes zu hören. Dass Digitalisierung jetzt so neu nicht sei. Dass trotzdem die Gefahren nicht zu unterschätzen seien. Dass in #digitaleKirche schon viel Gutes sei. Und dass Kirche da ihre ethische Stimme erheben müsse. Ja. Amen. Und? Vielleicht bin ich da mittlerweile etwas ungeduldig …

TwitterNeuLand

Ziemlich nahtlos folgte an die Diskussion die allabendliche Twomplet, diesmal aus der Kapelle in Loccum gebetet und auch da live und analog mitgefeiert. Für so manche war das eine Erstbegegnung mit OnlineGebet, erstaunlich, ungewohnt, seltsam. Und für einige auch interessant und berührend. Sind doch Twomplet und Twaudes seit vielen Jahren aktive Gebetsräume im Digitalen. Besonders die Selbstorganisation und die ökumenische Selbstverständlichkeit überzeugten dann manche.

Was bisher geschah und schon ist

Der Dienstag startete mit vier Workshops zu je einem Handlungsfeld unter der Überschrift „Wie verändern sich Kirche und Kirchenbilder durch digitale Formen der Kommunikation?“: „Mitbestimmung und politische Partizipation“ mit dem Hannoveraner OKR Fabian Spier, Kirchenentwicklung mit Sandra Bils von KircheHoch2, Einblicke in die Aktion „Kirchenbotschafter mit Kornelius Fürst, dem Thema „Seelsorge im virtuellen Raum“ mit Daniel Tietjen von der TelefonSeelsorge Elbe-Weser und einem Workshop zu Öffentlichkeitsarbeit mit meiner Wenigkeit. Beobachter*innen formulierten danach ihre Aha-Erlebnisse. Wenn sich in der Loccumer Dokumentation etwas dazu findet, trage ich das hier noch nach.

Saß und Höhne

Mein persönliches Highlight (außer dem Sieg der deutschen Mannschaft am Abend) war aber der Nachmittag mit drei äußerst klugen und inspirierenden Vorträgen, die das anfänglich erwähnte Murmeltier völlig vertrieben.

Prof. Dr. Marcel Saß aus Marburg lieferte „Christianity in the Digital Age – von Walnüssen, dem Vesuv und Johannes“ und erdete den theologischen Diskurs schon in der Vorbemerkung: „Was könnten Theologen zur Digitalisierung sagen? Wir wissen ja noch nicht einmal, wohin das führt!“ Auch wenn jeder technische Wandel immer auch Folgen für Glauben und Christentum hat, lägen wir am „Ende des Gutenbergzeitalters“ beim Thema Digitalisierung oft zwischen „Erlösung und Weltuntergang“. Wobei wir Evangelischen gerne und oft sehr zum Weltuntergang neigen würden. Treffer versenkt! Und weil er mit der Serie Startrek aufgewachsen ist, folgte als anschauliches Beispiel ein Ausschnitt, in der Captain Picard den Androiden „Data“ in einem Verfahren verteidigen muss, bei dem es um Datas Ende durch Zerlegung dieser Maschine und Analyse geht mit dem Ziel, aus den gewonnenen Erkenntnisse in die Massenproduktion von androider künstlicher Intelligenz-Wesen zu ermöglichen. Man könne Data doch mit Recht zerlegen, er sei ja kein Mensch. Hätte kein Selbstbewusstsein und könne nicht reflektieren. Hat er! Wies Picard nach und stellte in seiner Verteidigungsrede alle aktuell verhandelten Kritierien von KI und was der Mensch sei in Frage. In einer Fernsehserie der 90ger. Für Saß, der noch ein anderes Beispiel anführte der Beleg, dass philosophisches und theologisches Denken immer auch gebunden sei an die aus der Vergangenheit kommenden Kriterien und Strukturen. Und jede Veränderung eben auch die Kriterien des Denkens und Urteilens in Frage stelle.

Beschrieb man in der Renaissance verschiedene Dinge anhand ihrer Ähnlichkeit (Walnüsse waren auf Grund ihrer Ähnlichkeit gut fürs Gehirn), würden im Digitalen Zeitalter die klassischen Humanistischen Vorstellungen in Frage gestellt. „Epistemologisch geraten im Digital Age für eine theologische Anthropologie grundlegende Kategorien wie Mensch, Subjekt, Individualität unter Druck. Sie wurden allesamt wesentlich in der Aufklärung geformt – wie übrigens auch der Begriff Religion.“

Dass die Reformation durch Johannes Gutenberg auch eine Medienrevolution war, zitierte auch Saß. Neu für mich war die Erkenntnis, dass statt der erhofften und proparierten Verbreitung des Wortes Gottes eigentlich die Bedeutung des Buches vergrößert wurde. Eine Entwicklung, die aus meiner Sicht im Priorat des Gedruckten heute noch in der Kirche vorfindlich ist. Seine Schlussfolgerungen: „Religion ist ein kommunikatives Phänomen. Statt verfallstheoretisch zu argumentieren, gilt es beherzt, die Chancen kommunikativer Transformation zu entdecken.“ Denn: „Religion ist immer medial vermittelt. Das müssen wir ernst nehmen.“ Und: „Gemeinschaft verändert sich. Kirchliche Verbindlichkeitsmodelle stehen in Frage. Dem müssen wir uns stellen.

Durch die rosa Brille

Unabgesprochen kongenial schloss sich Florian Höhne mit seinem Impuls „Kirche im digitalen Wandel“ an. Er setzte sich die rosa Brille auf und sah in Facebook eigentlich das Idealbild von Evangelischer Kirche: Alle wären vernetzt, teilten das Leben und beglückten sich gegenseitig. Eine achtsame weltweite Gemeinschaft von Millionen Menschen. Aber: Warum ist dann Facebook keine Erfindung der Evangelische Kirche? (NB: Initiativen für ein „evangelisches Facebook“ gab es schon. Sie sind aber gescheitert). Für die Beschäftigung mit dem Thema diagnostizierte Höhne das Gegenüberstehen von Medien und Kirche als leitendes Bild. Das falsch sei. Denn Kirchliches Handeln ist immer schon mediales Handeln und das Gegenüber muss immer konstruiert, werden um sich dazu verhalten zu können. Wer auf dem Gegenüber beharre, suche nur  nach einer Legitimation der eigene kritischen Position.

„Kirche“ habe, so Höhne mit Reuter, in theologischer Perspektiven einen dreifachen Sinn: im dogmatischen Sinn bezieht sich Kirche auf die Gemeinschaft der Glaubenden versammelt um das Evangelium bezeugt durch Jesus Christus. So ist Kirche immer auch schon mediale Kirche und geistgewirktes Medienereignis. Kirche im ethischen Sinn beziehe sich auf Gemeinschaften zeige sich in deren Lebensvollzügen, die Teil des „Dienstes der Versöhnung“ sei. In dieser Dimension könne Kirche heute zum Beispiel zum Bildungslabor einer medialen Gesellschaft werden. Der im Blick auf die Digitalisierung widersprüchlichste Sinn von Kirche sei aber rechtliche. Als „partikularer christlicher Bekenntnisverband“ gewährten Kirchen hier Handlungsfähigkeit und trügen zur Verwirklichung des christlichen Auftrags bei. Kirche im juristischen Sinn sei aber eine Organisationsform, in der die anderen zwei Sinne von Kirche nicht aufgehen! Und gerade zur Kirche im rechtlichen Sinn ergeben sich Spannungen durch das Veränderungspotential des digitalen Wandels!

Positive Folgen des Digitalen Wandels waren für Höhne (im Anschluss an Felix Stalder, Kultur der Digitalität), dass Bedeutung hier entsteht durch Referenzialität, also durch das Teilen gemeinsamer Überzeugungen und das sich beziehen auf andere, auch auf andere Glaubenszeugen. Positiv auch die Gemeinschaftlichkeit, wie sie sich in Wikipedia. Wenn wie Kirche da als Netzwerk denken, würden pfarrerzentrierte Gemeindebilder verblassen und – was für ein Bezug! – Ernst Lange mit seinem „Gottesdienst als Gespräch“ wieder aktuell werden.

Herausforderungen für Kirche seien Algorithmizität und Sichtbarkeit. Denn dynamische Algorithmen  liefern jedem User sein eigenes Universum. Filterblasen schließen aber von Teilhabe aus. Hier ist Gerechtigkeitsauftrage der Kirche gefragt. In medialer Sichtbarkeit wird User*in im eignen Verhalten potentiell durch andere User*innen beobachtet und darin beurteilt. Die Rechtfertigungslehre gesteht diese Letztbeurteilung aber nur Gott zu. Kirche muss also Schutzräume für den Einzelnen schaffen.

Seine fünf Thesen zum Schluss:
1. Kommunikation in der Kirche entsteht und besteht, ist immer schon medial
2. Die Gegenüberstellung von Kirche einerseits und digitalen Medien andererseits lässt sich sinnvoll auf das Gegenüber von Kirche im Rechtssinn und digitalen Medien beziehen. Hier kommt es zu „Vibationen“, „Fremdprophetie“ und Gestaltungsmöglichkeiten.
3. Das Bild der „Kirche als Netzwerk“ kann partizipative Netzkommunikation im Digitalen befördern und steht gleichzeitig in der Gefahr, Machtverhältnisse und Exklusionen unsichtbar zu machen.
4. Vom Auftrag der Kommunikation des Evangeliums und zu einem entsprechenden Gerechtigkeits-, Solidaritäts- und Bildungshandeln her werden die Gemeinschaftlichkeit und Referenzialität in Netzkommunikationen vor allem zur Chancen, ihre Algorithmizität und Sichtbarkeit aber zur Gefahr.
5. Zukunftschancen der Kirche liegen nicht nur digitalen Techniken, sondern vor allem im Wuchern mit vorhandenen Pfunden der Präsenzkommunikation … schöner habe ich meine Forderung, Digitalisierung wo immer zu gestalten und dann das was analog bleiben wird und muss sorgfältig und liebevoll zum Blühen zu bringen im wissenschaftlichen Kontext noch nie gehört. Danke!

Vom Salz in der Digitalisierung

Noch vor dem Fußballabend und auch zur Beruhigung seiner eigenen Nerven wurde Prof. Dr. Alexander Filipovic vom Münchnen Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft ins Tagungsprogramm eingewechselt und lieferte mit „Das Salz der Digitalität?“ eine Einordnung der Rolle der Kirchen als Akteure im medienethischen Diskurs. Selten habe ich so einen unaufgeregten Beobachter kirchlicher Stellungnahmen und Positionen erlebt. Nach einem Überblick über katholische und evangelische Medienpapier (Besonders das jüngste katholische Papier ist sehr konkret und lesenswert) beschrieb Filipovic die Rollen von Kirche in der Digitalisierung dreifach: Kirche nutzen digitale Medien. Kirchen sind betroffen von digitalen Medien und technischen Innovationen. Und Kirchen reflektieren kritisch auf anthropologische und soziale Folgen der digitalen Medien im Rahmen ihres diakonischen Vollzugs. Jede der drei Rollen habe für Kirche Folgen für ihr Handeln in den anderen Rollen. So sei eine aktive Rolle der Kirche unerlässlich. Christen können „sich nicht auf der Tribüne der Geschichte aufstellen und ihren Heilsauftrag durch moralische Zwischenrufe in die Arena der scheinbar von allen guten Geistern verlassenen Zeitgenossenschaft abgelten.“ (Auer 1986, S. 434).

Fallstriche des kritischen öffentlichen Sprechens sind für Filipovic „die Idealisierung alter Zeiten, die eigene Rolle als kritische Instanz zu sehen, als apokalyptischer Verführer aufzutreten, in hilfloser Dialektik der „Chancen und Grenzen“ zu verbleiben (guter Punkt!) und als Kirche keine scharfen Profile zu entwickeln. Kritisches öffentliches Sprechen kann gelingen, wenn man niemals „früher …“ sagt, man Kritik aus den Potentialen einer guten Entwicklung ableiten kann und sich nicht vor den Karren von Bedenkenträgern spannen lässt und stattdessen in Szenarios denkt in der Unsicherheit, wie es ausgehen wird.  Ich denke an diesen Prämissen lässt sich künftiger kritischer Umgang mit der Digitalisierung leichter entwickeln.

Es geht weiter

Nach einem aufregenden Fußballabend startete Tag drei mit Ingo Dachwitz, der einen unter „Digital Roadmap – strategisch und theologisch“ einen Blick auf die Empfehlungen der EKD-Jugenddelegierten warf. Er forderte nach einem „Was bisher geschah“ und einer Kurzfassung der Jugendimpulse (zu finden auch auf dem Blog der EKDJugend http://ekdjugend.tumblr.com/) nun endlich Richtungsentscheidungen zu treffen: Transformieren wir ein bisschen oder richtig? Setzen wir auf Kontrolle oder auf Öffnung, auf Hierarchie oder Netzwerke? Arbeiten wir zusammen oder weiter jede nur für sich? Gestalten wir auch selbst oder reden wir nur? Wollen wir das Silicon Valley sein oder Berlin (als derzeit gefühlte Hauptstadt der Netzaktiven)? Und entwickeln wir eine Theologie des Digitalen oder nur Apps und Projekte? Deutlich dabei seine Forderung endlich nach einem ökumenischen Lehrstuhl für digitale Theologie.

Das in Richtung Konkretion zuführen übernahmen dann Hannovers Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr und Dr. Michael Brinkmann. , Leiter der Stabsstelle Kommunikation im Kirchenamt der EKD. Eine unlösbare Aufgabe, in der ein bisschen wieder das Murmeltier grüßte, die aber jetzt (endlich einmal) digital aktive Protagonisten aufscheinen ließ. Brinkmann lieferte den hilfreichen Blick auf laufende EKD Prozesse und Bahr dokumentierte, dass auch in Leitungsverantwortlichkeit digitale Selbstverständlichkeit gibt. Ach wären doch mehr leitende Geistliche so up to date.

Fazit: Diese Loccumer Tagung kann #digitaleKirche weiterbringen. Man wird sehen, wie weit!

Über diesen Blog

Dieser Blog dokumentiert die Arbeit der Projektstelle #Kirchedigital das Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Er führt die Dokumentation des Blogs elkb2punkt0 fort. Ältere Beiträge findet ihr dort, alle Blogposts ab Juni 2018 hier. Hier geäußerte Meinungen und Positionen sind nicht automatisch Meinungen und Positionen der ELKB. Diese finden sich in den Pressemeldungen der ELKB. Kirchedigital.blog soll die Entstehung und Weiterentwicklung der digitalen Kirche begleiten und fördern.